Wind und Regen

Obwohl wir heute schon fast hochsommerliche Temperaturen haben und der Himmel sich wolkenlos zeigt, sind wir mit den Wetterkapriolen nicht ganz sicher, ob sich das schöne Wetter nun hält. Wenn es die letzten Wochen nicht geregnet hat, dann wurde das schöne Wetter durch kühle und starke Winde beeinträchtigt. Etwas, dass wir zu dieser Jahreszeit überhaupt nicht kennen. "Es längt langsam" war Robertos meist gebrauchtes Statement zum Wetter sowie zum überaus üppig wachsenden Gras. Obwohl die Weinbauern im März den einsetzenden Regen begrüssten, war es auch für sie zuviel des Regens.  Wie es scheint, soll nun wirklich der Sommer Einzug halten. Nicht gerade eine andauernde Schönwetterlagen, wie wir es gewohnt sind, aber immerhin.

Nach einigen Wochen vollem Haus, ist vorübergehend etwas Ruhe eingekehrt, nur noch wenige Gäste sind bis zum 6. Juli zu erwarten. Ab dann ist dann so richtig viel Betrieb - Familienzeit. Zuerst erholt sich meine Nichte mit ihren zwei Jugendlichen bei uns, und ab dem 12. Juli sind dann meine Söhne mit Familie bei uns. Wir freuen uns riesig. Jetzt warten wir noch auf den Pool, deren Lieferung sich in die Länge zieht. Bis dieser schon nur im Flieger war, dann tümpelte das Paket vier Tage am Zoll herumg, bis die Beamten dieses passieren liessen. Und nun warten wir auf die Lieferung. Jetzt gilt es noch abzuklären, ob wir die 7500 Liter Wasser mit dem Schlauch einfüllen dürfen, oder ob wir Wasser bestellen müssen.

Für das ganze  Vergnügen der Enkel gibt es natürlich noch ein kleines "Bedli" für Rio, die jüngste unserer Enkel. Ebenfalls für den Sommerspass kommt der Sandkasten dazu. Und wir beide? Wir werden nach diesen drei Wochen wahrscheinlich ziemlich müde aber zufrieden sein, dass wir über so lange Zeit die Familie geniessen konnten. Anfang August geht es dann für ein paar Tage ins Wallis, bevor Mitte August die ersten Gäste wieder anreisen.

 

 

 

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Strasse gesperrt

Es geschah gestern Morgen - es muss so gegen Neun gewesen sein - als ein Baum auf die Elektroleitung krachte, welche unser Haus und das von Lorenzo mit Strom versorgt. Und wir haben nichts bemerkt, ausser natürlich, dass der riesige Baum über der Strasse baumelte. Lediglich von den Stromkabeln gehalten. Rasch war die ENEL, welche für die Stromversorgung zuständig ist, informiert. Diese versprachen am Nachmittag den Schaden zu begutachten. Auch den Gemeindepräsidenten informierte Roberto. Dieser jedoch war anfänglich nicht gross interessiert, versprach aber dann doch, nach dem Mittag einen Augenschein zu nehmen.

Nach dem Augenschein handelte der Gemeindepräsident unverzüglich. Denn er hat wahrscheinlich das Ausmass und die Gefahr zu wenig hoch eingeschätzt. Er liess sein Auto mitten auf der Strasse stehen und orderte Verstärkung an, damit niemand von unten hoch fahren konnte. Schliesslich konnten die Kabel jederzeit reissen. Kurze Zeit später waren dann auch die für solche Einsätze spezialisierte Einheit der Stromfirma mit schwerem Gerät vor Ort. Zuerst wurde der Strom gekappt, um dann in mühsamer Kleinarbeit den Stamm mit seinen Aesten aus den Kabeln zu schneiden.

Die ganz schön durchhängenden Kabel wurden wieder nachgezogen und ans Stromnetz angeschlossen - wir hatten wieder Licht und eine Heizung, die wohlige Wärme spendete. Nur noch aufgeschichtete Holzstämme bei unserer Einfahrt zeugen vom Geschehen. Die Rechnung des Einsatzes werden die Besitzer des Waldes bekommen mit dem Auftrag, alle kritischen Bäume zu fällen. Es wird also in Zukunft noch die eine oder andere Rodungsaktion in unserer Nähe stattfinden.

 

 

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Alles erledigt

Ich habe ja versprochen, euch betreffend der Erdrutsche auf dem Laufenden zu halten. Nur einen Tag, nachdem Roberto beim Syndaco vorstellig geworden ist, kam dieser persönlich mit einem kleinen Bagger angefahren, und räumte die Erde weg. Wir sind sehr froh darüber. Nach einem Augenschein meinte er auch, dass wir nun nichts mehr zu befürchten hätten, es komme nichts mehr runter. Auch unser Nachbar Lorenzo und Stevo sind gleicher Meinung. Wir hoffen jetzt mal, dass dies stimmt.

Wir wünschen euch erholsame Ostertage und bis später.

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Slalom

Nach dem langen Warten auf den Regen ist er nun eingetroffen. Und wie es so ist, kommt dann das Erhoffte nicht gerade in der Stärke, wie man es sich gewünscht hat. Nach der anfänglichen Freude, dass es nun endlich wieder etwas nass wird, hätte man den Schauern nach ein paar Tagen gerne Einhalt geboten. Es kam, wie es auch im November 2019 der Fall war, die Hänge kamen zum Teil ins Rutschen, die Flüsse führen Hochwasser.

Ein Aergernis sind aber auch die Strassen. Der Regen hat die geflickten Stellen ausgewaschen, es ist eine löcherige Piste entstanden. Um diesen "Buchi" auszuweichen gleicht die Fahrt einem Slalom. Mal links, mal rechts an den Löchern vorbei, und zwischendurch auch auf die andere  Strassenseite. Und das macht auch die Gegenseite. Dann wird das Ausweichen zum Problem, und es heisst: Augen zu und durchs Loch hindurch. Bis jetzt ist alles gut gegangen, und die Strassenarbeiter sind fleissig dabei, die Situation zu entschärfen.

In dieser Regenphase sind auch wir persönlich betroffen. Der obere, erdige und bewachsene Teil des Felses zu unserem Haus ist bis auf die Zufahrtsstrasse gerutscht. Zwar nicht schlimm, das Wurzelwerk hat lediglich den Ablaufgraben zugeschüttet. Doch das Ganze ist so verdichtet, dass man schwereres Gerät als eine Schaufel braucht. Man könnte das Ganze auch einfach liegen lassen, wenn aber bei Starkregen das Wasser nicht mehr in der vorgesehenen Rinne abfliessen kann, haben wir dann wahrscheinlich ziemlich viel Schlamm auf der Zufahrt zu unserem Haus. Nun, Roberto wird das Problem morgen mit dem Gemeindepräsidenten anschauen. Die Krux am Ganzen ist, dass der problematische Hang dem ebenso problematischen Bebbo gehört. Wenn sein Name fällt, dann werden Augen verdreht, es wird tief eingeatmet und die Schultern gezuckt. Also versuchen wir gar nicht erst, direkt mit ihm zu kommunizieren. Die Erfahrung hat gezeigt, dass nur Druck von der Gemeindeseite aus hilfreich ist. Ich halte euch auf jeden Fall auf dem laufenden.

Ansonsten sind wir bereit für die neue Saison, am kommenden Donnerstag ist es soweit. Die Treppe im Gästehaus ist repariert und hat einen neuen Anstrich bekommen, die neuen Gartenstühle kommen hoffentlich rechtzeitig an, und im Zimmer Aldila wurden die Rosenmuster reduziert und Malerarbeiten durchgeführt. Wir freuen uns riesig auf unsere Gäste. Wie jedes Jahr sind wir - vor allem ich - etwas nervös. Da schätze ich die ruhige Art von Roberto. Er ist halt nach wie vor mein Fels in der Brandung, und erträgt kommentarlos meine Nervosität.

Es bleibt mir nur noch zu sagen: Benvenuto

 

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Kommentare

Vielleicht habt ihr es auch gesehen, dass während längerer Zeit meine Einträge mit unsäglichen Kommentaren versehen wurden. In jeder erdenklichen Sprache und aus vielen Ländern wurden uns Kredite angeboten. Als ob wir darauf hereinfallen würden. Aber es war sehr ärgerlich, und ich war schon drauf und dran, den Blog ganz zu schliessen. Aber jetzt ist alles wieder gut. Jimdo, über welche ich die Webseite betreibe, hat mir nun die Kommentarfunktion deaktiviert. Und jetzt - Funkstille. Keine Aufregung mehr beim Aufstehen und auf Handy schauen. Einfach wunderbar. Wunderbar, ja traumhaft ist auch das Wetter bei uns. Am Morgen leichte Nebelschleier und dann den ganzen Tag eitel Sonnenschein und ob den Weinbergen in den Herbstfarben kann man sich kaum satt sehen. Ueber Mittag haben wir T-Shirt-Temperaturen. Wenn die Sonne untergeht, dann wird es auch bei uns ziemlich kühl. Und im Fall: wir haben noch geöffnet, Zimmer frei, und das Wetter soll dieses und auch nächstes Wochenende wunderbar sein.

Wunderbar waren zum zNacht auch die Topinambur, welche mir Nachbar Lorenzo überreichte. Er hatte sie von Angelo zum Anbauen bekommen. "Ich esse die nicht, die violette Schale passt mir nicht. Sicher bekomme ich dadurch Magenbeschwerden", beschied er mir, und drückte mir ein Korb voll in die Hand. Obendrauf häufte er noch etwas Rettiche.  Also, uns hat es geschmeckt und von Magenproblemen keine Spur :-)

Ich hoffe, auch euch geht es gut, und verabschiede mich bis zum nächsten Mal.

 

 

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Wind und Regen

Obwohl wir heute schon fast hochsommerliche Temperaturen haben und der Himmel sich wolkenlos zeigt, sind wir mit den Wetterkapriolen nicht ganz sicher, ob sich das schöne Wetter nun hält. Wenn es die letzten Wochen nicht geregnet hat, dann wurde das schöne Wetter durch kühle und starke Winde beeinträchtigt. Etwas, dass wir zu dieser Jahreszeit überhaupt nicht kennen. "Es längt langsam" war Robertos meist gebrauchtes Statement zum Wetter sowie zum überaus üppig wachsenden Gras. Obwohl die Weinbauern im März den einsetzenden Regen begrüssten, war es auch für sie zuviel des Regens.  Wie es scheint, soll nun wirklich der Sommer Einzug halten. Nicht gerade eine andauernde Schönwetterlagen, wie wir es gewohnt sind, aber immerhin.

Nach einigen Wochen vollem Haus, ist vorübergehend etwas Ruhe eingekehrt, nur noch wenige Gäste sind bis zum 6. Juli zu erwarten. Ab dann ist dann so richtig viel Betrieb - Familienzeit. Zuerst erholt sich meine Nichte mit ihren zwei Jugendlichen bei uns, und ab dem 12. Juli sind dann meine Söhne mit Familie bei uns. Wir freuen uns riesig. Jetzt warten wir noch auf den Pool, deren Lieferung sich in die Länge zieht. Bis dieser schon nur im Flieger war, dann tümpelte das Paket vier Tage am Zoll herumg, bis die Beamten dieses passieren liessen. Und nun warten wir auf die Lieferung. Jetzt gilt es noch abzuklären, ob wir die 7500 Liter Wasser mit dem Schlauch einfüllen dürfen, oder ob wir Wasser bestellen müssen.

Für das ganze  Vergnügen der Enkel gibt es natürlich noch ein kleines "Bedli" für Rio, die jüngste unserer Enkel. Ebenfalls für den Sommerspass kommt der Sandkasten dazu. Und wir beide? Wir werden nach diesen drei Wochen wahrscheinlich ziemlich müde aber zufrieden sein, dass wir über so lange Zeit die Familie geniessen konnten. Anfang August geht es dann für ein paar Tage ins Wallis, bevor Mitte August die ersten Gäste wieder anreisen.

 

 

 

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Strasse gesperrt

Es geschah gestern Morgen - es muss so gegen Neun gewesen sein - als ein Baum auf die Elektroleitung krachte, welche unser Haus und das von Lorenzo mit Strom versorgt. Und wir haben nichts bemerkt, ausser natürlich, dass der riesige Baum über der Strasse baumelte. Lediglich von den Stromkabeln gehalten. Rasch war die ENEL, welche für die Stromversorgung zuständig ist, informiert. Diese versprachen am Nachmittag den Schaden zu begutachten. Auch den Gemeindepräsidenten informierte Roberto. Dieser jedoch war anfänglich nicht gross interessiert, versprach aber dann doch, nach dem Mittag einen Augenschein zu nehmen.

Nach dem Augenschein handelte der Gemeindepräsident unverzüglich. Denn er hat wahrscheinlich das Ausmass und die Gefahr zu wenig hoch eingeschätzt. Er liess sein Auto mitten auf der Strasse stehen und orderte Verstärkung an, damit niemand von unten hoch fahren konnte. Schliesslich konnten die Kabel jederzeit reissen. Kurze Zeit später waren dann auch die für solche Einsätze spezialisierte Einheit der Stromfirma mit schwerem Gerät vor Ort. Zuerst wurde der Strom gekappt, um dann in mühsamer Kleinarbeit den Stamm mit seinen Aesten aus den Kabeln zu schneiden.

Die ganz schön durchhängenden Kabel wurden wieder nachgezogen und ans Stromnetz angeschlossen - wir hatten wieder Licht und eine Heizung, die wohlige Wärme spendete. Nur noch aufgeschichtete Holzstämme bei unserer Einfahrt zeugen vom Geschehen. Die Rechnung des Einsatzes werden die Besitzer des Waldes bekommen mit dem Auftrag, alle kritischen Bäume zu fällen. Es wird also in Zukunft noch die eine oder andere Rodungsaktion in unserer Nähe stattfinden.

 

 

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Alles erledigt

Ich habe ja versprochen, euch betreffend der Erdrutsche auf dem Laufenden zu halten. Nur einen Tag, nachdem Roberto beim Syndaco vorstellig geworden ist, kam dieser persönlich mit einem kleinen Bagger angefahren, und räumte die Erde weg. Wir sind sehr froh darüber. Nach einem Augenschein meinte er auch, dass wir nun nichts mehr zu befürchten hätten, es komme nichts mehr runter. Auch unser Nachbar Lorenzo und Stevo sind gleicher Meinung. Wir hoffen jetzt mal, dass dies stimmt.

Wir wünschen euch erholsame Ostertage und bis später.

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Slalom

Nach dem langen Warten auf den Regen ist er nun eingetroffen. Und wie es so ist, kommt dann das Erhoffte nicht gerade in der Stärke, wie man es sich gewünscht hat. Nach der anfänglichen Freude, dass es nun endlich wieder etwas nass wird, hätte man den Schauern nach ein paar Tagen gerne Einhalt geboten. Es kam, wie es auch im November 2019 der Fall war, die Hänge kamen zum Teil ins Rutschen, die Flüsse führen Hochwasser.

Ein Aergernis sind aber auch die Strassen. Der Regen hat die geflickten Stellen ausgewaschen, es ist eine löcherige Piste entstanden. Um diesen "Buchi" auszuweichen gleicht die Fahrt einem Slalom. Mal links, mal rechts an den Löchern vorbei, und zwischendurch auch auf die andere  Strassenseite. Und das macht auch die Gegenseite. Dann wird das Ausweichen zum Problem, und es heisst: Augen zu und durchs Loch hindurch. Bis jetzt ist alles gut gegangen, und die Strassenarbeiter sind fleissig dabei, die Situation zu entschärfen.

In dieser Regenphase sind auch wir persönlich betroffen. Der obere, erdige und bewachsene Teil des Felses zu unserem Haus ist bis auf die Zufahrtsstrasse gerutscht. Zwar nicht schlimm, das Wurzelwerk hat lediglich den Ablaufgraben zugeschüttet. Doch das Ganze ist so verdichtet, dass man schwereres Gerät als eine Schaufel braucht. Man könnte das Ganze auch einfach liegen lassen, wenn aber bei Starkregen das Wasser nicht mehr in der vorgesehenen Rinne abfliessen kann, haben wir dann wahrscheinlich ziemlich viel Schlamm auf der Zufahrt zu unserem Haus. Nun, Roberto wird das Problem morgen mit dem Gemeindepräsidenten anschauen. Die Krux am Ganzen ist, dass der problematische Hang dem ebenso problematischen Bebbo gehört. Wenn sein Name fällt, dann werden Augen verdreht, es wird tief eingeatmet und die Schultern gezuckt. Also versuchen wir gar nicht erst, direkt mit ihm zu kommunizieren. Die Erfahrung hat gezeigt, dass nur Druck von der Gemeindeseite aus hilfreich ist. Ich halte euch auf jeden Fall auf dem laufenden.

Ansonsten sind wir bereit für die neue Saison, am kommenden Donnerstag ist es soweit. Die Treppe im Gästehaus ist repariert und hat einen neuen Anstrich bekommen, die neuen Gartenstühle kommen hoffentlich rechtzeitig an, und im Zimmer Aldila wurden die Rosenmuster reduziert und Malerarbeiten durchgeführt. Wir freuen uns riesig auf unsere Gäste. Wie jedes Jahr sind wir - vor allem ich - etwas nervös. Da schätze ich die ruhige Art von Roberto. Er ist halt nach wie vor mein Fels in der Brandung, und erträgt kommentarlos meine Nervosität.

Es bleibt mir nur noch zu sagen: Benvenuto

 

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Vielleicht habt ihr es auch gesehen, dass während längerer Zeit meine Einträge mit unsäglichen Kommentaren versehen wurden. In jeder erdenklichen Sprache und aus vielen Ländern wurden uns Kredite angeboten. Als ob wir darauf hereinfallen würden. Aber es war sehr ärgerlich, und ich war schon drauf und dran, den Blog ganz zu schliessen. Aber jetzt ist alles wieder gut. Jimdo, über welche ich die Webseite betreibe, hat mir nun die Kommentarfunktion deaktiviert. Und jetzt - Funkstille. Keine Aufregung mehr beim Aufstehen und auf Handy schauen. Einfach wunderbar. Wunderbar, ja traumhaft ist auch das Wetter bei uns. Am Morgen leichte Nebelschleier und dann den ganzen Tag eitel Sonnenschein und ob den Weinbergen in den Herbstfarben kann man sich kaum satt sehen. Ueber Mittag haben wir T-Shirt-Temperaturen. Wenn die Sonne untergeht, dann wird es auch bei uns ziemlich kühl. Und im Fall: wir haben noch geöffnet, Zimmer frei, und das Wetter soll dieses und auch nächstes Wochenende wunderbar sein.

Wunderbar waren zum zNacht auch die Topinambur, welche mir Nachbar Lorenzo überreichte. Er hatte sie von Angelo zum Anbauen bekommen. "Ich esse die nicht, die violette Schale passt mir nicht. Sicher bekomme ich dadurch Magenbeschwerden", beschied er mir, und drückte mir ein Korb voll in die Hand. Obendrauf häufte er noch etwas Rettiche.  Also, uns hat es geschmeckt und von Magenproblemen keine Spur :-)

Ich hoffe, auch euch geht es gut, und verabschiede mich bis zum nächsten Mal.

 

 

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Familienzeit und mehr

Die erste Hälfte der Saison neigt sich langsam dem Ende entgegen. Es war eine anstrengende aber gleichzeitig auch wunderbare Zeit. So viele Gäste durften wir den Frühling und den Frühsommer hindurch begrüssen. Alte Bekannte - ja mittlerweile Freunde -, neue Gesichter und den einen oder anderen Vierbeiner. Durchwegs gut erzogene und angenehme Fellnasen besuchten uns. Da gab es einen, der wollte anscheinend partout nicht mehr heim. Er war kurz vor der Abreise spurlos verschwunden. Wir fanden ihn schliesslich in unserer Küche versteckt in einer Ecke sitzen.  Die Auffahrtstage waren ziemlich durchwachsen. Hier gilt den Gästen, welche in strömendem Regen die gute Laune beibehalten haben, ein grosses Dankeschön. Auch im Wissen darum, dass es gleichzeitig in der Schweiz frühsommerlich warm war. Ja, der Frühling war bei uns etwas durchwachsen. Immer wieder wurde es kalt, die Heizung war bis Ende Mai in Betrieb. Und jetzt? Ja jetzt ist es heiss, Tag für Tag mindestens 38 Grad am Schatten. Eigentlich nichts Ungewöhnliches, wir kennen diese hohen Temperaturen im Juli und August seit wir hier sind. Angenehm ist der Wind, da wird es gegen Abend angenehm kühl.

Und dann kam unsere Familienzeit. Ende Juni durfte ich Christoph mit seiner Frau Nana und den Enkeln Kota und Rio am Bahnhof in Tortona abholen.  Welche Freude, sie nach über zwei Jahren wieder in die Arme schliessen zu können. Rio ist erst 10 Monate alt, und hat mich noch nie - ausser im Videochat - gesehen. Das brauchte einige Tage, bis sie Vertrauen gefasst hatte. Kota hingegen hatte nur Augen für Tirass. Dieser liess sich die Streicheleinheiten in gewohnt ruhiger Manier gefallen.

Zwei Tage später reisten Thomas mit Marielle und der kleinen Yael an. Yael brauchte kein Angewöhnen, sie kannte uns bereits sehr gut, und nahm uns sofort in Beschlag. Wir verlebten wunderbare 10 Tage, im grossen - temporären - Pool fanden klein wie gross Abkühlung. Seit dem 11. Juli sind alle wieder abgereist, wir vermissen sie sehr.

Für unsere Gäste haben wir etwas Neues entdeckt, einfach aber köstlich. Elisa, welche unseren Gästen die Zimmer reinigt, hat uns darauf aufmerksam gemacht, dass in ihrem Dorf, Castel Rochero, das Weingut Menotti jeden Mittwoch eine Tavolata veranstaltet. Natürlich probierten wir dies mit unseren Gästem aus - es war herrlich.  Und was uns Elisa nicht erzählt hatte, sie kocht die herrlichen Pastas für die Tavolata. Seitdem ist der Mittwoch unser auswärtiger Tavolatatag - wenn es die Gäste denn möchten. Das Schöne daran, mit wenigen Ausnahmen findet diese Tavolata jeden Mittwoch das ganze Jahr hindurch statt.

Nach unserer Auszeit im Wallis, sind wir ab 20. August bis Ende November wieder für unsere Gäste da - es hat noch freie Zimmer. Und ihr wisst, der Herbst ist im Piemont einmalig schön.

A dopo

 

Gutes und Trauriges

Der eine oder andere mahnende Finger und ab und zu ein Blick über den Brillenrand. Dies waren die Zeichen unserer Gäste, dass es nun wirklich Zeit sei, um in die Tasten zu greifen. Zu unserer Freude begann die Saison dieses Jahr ungewohnt früh. Kaum Zeit, um die Farbe im Zimmer "Antia" trocknen zu lassen. Die Bilder dort sind sozusagen Leihgaben von uns. Ich habe zwar genau im Kopf, was ich denn oberhalb der Betten platzieren möchte, aber die Idee umsetzen konnte ich noch nicht. Ihr wisst: gut Ding will Weile haben. Und je wärmer es wird, umso mehr rückt die Bildergeschichte in den Hintergrund. Anstelle von einem Sonnenschirm, der ständig umhergeschoben werden muss, soll der Sitzplatz vor dem Weinkeller als Sonnenschutz Vorhänge bekommen. Letztes Jahr hat der Probelauf gut geklappt. Morgen beginnt die Suche nach geeigneten Vorhängen auf dem Markt, im Internet habe ich nicht das gefunden, was mir vorschwebt.

Die traurige Nachricht kommt zum Schluss. Noch immer ist es schwierig, die Lücke zu akzeptieren. Wir mussten von unserem Kater Alex Abschied nehmen. Er hatte im März einen schlimmen Kampf mit einer anderen Katze, und als ich ihn am nächsten Morgen suchte, war er unauffindbar. Ungewohnt, weil er sonst meistens hinter dem Haus auf der Laube schlief. Erst am Abend kam er zurück, der Kopf bis fast aufs Doppelte geschwollen, und er klagte jämmerlich. Es war gemäss Tierarzt zu spät, um zu intervenieren. So bekam er noch starke Schmerzmittel, und schlief dann eineinhalb Stunden später ruhig auf meinem Schoss mit einem tiefen letzten Atemzug für immer ein. Es treibt mir immer noch die Tränen in die Augen. Aber er hat - so glauben wir - hier ein gutes Leben gehabt. 17 Jahre ist er alt geworden, und wir haben einen guten Platz für ihn gefunden. Und Tirass, der besucht Alex täglich, und legt sich für eine Weile neben den Platz.

Ich wünsche euch eine gute Zeit.

 

 

Homeoffice

Gerade haben wir die ersten Erfahrungen mit Homeoffice gemacht. Also wir zwei betreiben das  ja schon seit einigen Jahren - ob mit oder ohne Laptop. Doch Spass beiseite. Es hat sich gezeigt, dass unsere Lage sich hervorragend eignet, um in aller Ruhe ein Projekt zu verfolgen oder ganz einfach mal das Büro im Piemont aufzuschlagen. Unser Gast war vollauf zufrieden.

Wir haben auf unserer Webseite unter "Was wir bieten" unser Angebot für die Monate Februar und März aufgeschaltet. Das Besondere: wir bieten für diese Zeit Vollpension an. So kann man sich voll und ganz aufs Arbeiten konzentrieren. Natürlich stehen wir auch für das Freizeitprogramm mit Rat und Tat zur Seite. Schaut rein und seid willkommen.

Trübe Tage

Nach unserem Schlussspurt im November - die letzten Gäste hatten kaum Arrivederci gesagt - war auch bei mir Ende Feuer. Eine happige Erkältung legte mich sprichwörtlich flach. Sonst bin ich eher die, welche mehr oder weniger auch krank funktioniert. Aber dieses Mal musste ich alle Dinge Roberto überlassen. Nach einer Woche war das Schlimmste vorbei, und wir freuten uns auf Tapetenwechsel. Ihr wisst, wenn dieser ansteht, dann geht es ins Wallis. Tiefer Winter, verschneite Tannen und stahlblauer Himmel verbunden mit langen Spaziergängen mit Tirass. Das war sehr erholsam, wir hatten eine wunderbare Auszeit. Kurz vor Weihnachten kamen wir wieder nach Hause. Seitdem sitzen wir im dichten Nebel mit leichtem Niesel. Unterbrochen wurde dieses "Nichtwetter" von gerade Mal drei Tagen Sonnenschein. Es ist, als ob vor den Fenstern eine graue Folie kleben würde, so dicht sind die Schwaden. Zum Glück liess das unsere Silvestergäste nicht verzweifeln, neben kurzen Wanderausflügen vertrieben sie sich die Zeit mit Spielen, derweil wir uns um das leibliche Wohl der Gruppe kümmerten.

Seit einer Woche sind wir in normalem Winterbetrieb. Das heisst, da und dort Reparaturen vornehmen, Wände malen, eine Erneuerung hier, eine Umstellung da. Etwas mehr Aufwand kommt im Zimmer Aldilà noch auf uns zu, die Fensterläden müssen abgeschliffen und von Grund auf neu gestrichen werden. Unterbrochen werden diese Arbeiten durch vereinzelte Tagesgäste. Wir haben uns entschieden, unser Gästehaus offen zu halten. Da wir die verpflichtenden 3 Monate nicht am Stück geschlossen haben müssen, geht es unter dem Strich auf. Es sind vor allem Gäste, welche auf Durchreise sind, zu Besuch in der Nähe weilen, und für eine oder zwei Nächte ein Zimmer suchen. Jeweils recht kurzfristig, aber wir sind ja da.

Nun hoffen wir, dass die Wetterprognosen richtig liegen. Wenn ja, wird uns ab Mitte Januar nur noch eitler Sonnenschein von morgens bis abends verwöhnen.

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Oh je

Da gibt es nichts Schönzureden, und ich staune selber, wie schnelle die Zeit vergeht. Es war doch gerade erst August, die Hitzewelle hielt uns noch arg im Griff. Und nun ist Ende Oktober - die ungewohnte Wärme ist immer noch präsent - aber auf dem Blog bin ich es überhaupt nicht. Aber das hat seinen guten Grund, wir können auf eine sensationell gute Herbstsaison zurückblicken. Es war anstrengend, ich habe mir durch das lange Stehen in der Küche das eine oder andere Problem eingehandelt, und Roberto musste sich alleine um unseren Tirass kümmern. Aber wir haben diese Zeit in vollen Zügen genossen, und danken unseren Gästen von Herzen für ihr Kommen. Nun "plämperlen" wir so langsam aus, heute sind es 6 Gäste, morgen noch 4. Alle ohne Nachtessen, da sie infolge privaten Festivitäten bei uns gebucht haben. Das gibt Freiraum. Wobei wir ja mit Leidenschaft unsere Gäste verwöhnen, geniessen wir auch diese Tage, an welchen wir "lediglich" ein B&B sein können. Wir freuen uns, bis Ende November Gäste begrüssen zu können, bis wir dann "offiziell" in die Winterpause gehen. Natürlich würden wir  - wenn Maria und Josef von unserem Tor stehen würden - ihnen Einlass gewähren. Auch die Silvestergäste sind uns herzlich willkommen. Und dann macht es Schwupps, und schon ist es wieder Frühling. Bevor "Schwupps" kommt, gibt es so das eine oder andere zu tun. Das "Antica" verlangt nach neuer Farbe, das "Aldilà" nach einer neuen Lampe, und im Aussenbereich ist auch der eine oder andere Pinelstrich geplant.

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booking & andere

Zuerst einmal der Reihe nach. Unsere Saison endete erfolgreich anfang Juli. Wir danken euch allen herzlich, welche an das gute Frühlingsgeschäft mit beigetragen haben. Wir konnten uns  im Juli auf einen tollen Hüteservice für Katze und Hof verlassen, derweil wir in der kühleren Bergwelt weilten. Meine Schwester sagte vor unserer Abreise in den Süden noch: "Bleibt doch oben, bei dieser Hitze  bei euch sagen die  Gäste doch sicher ab." Nun ja, was soll ich sagen, sie sagten wirklich ab - wegen der Hitze bei uns. Eigentlich ist es hier normal, das wir im Hochsommer 40 Grad und manchmal mehr messen. Aber dies sind normalerweise  nur ein paar Tage, und nicht Wochen. Soweit so gut. Nun sassen wir schwitzend da ohne Gäste und wünschten uns in die Berge zurück. Und dahin übersiedelten wir dann wieder auch für die nächsten 8 Tage. Es war herrlich. Aber nun hat uns der hitzige Alltag wieder. Aber, wir haben Gäste. Nach langem Ueberlegen, einigem Hin und Her, haben wir uns entschlossen, unsere drei "offiziellen" Zimmer auch über booking.com und einigen anderen Anbietern zur Vermietung auszschreiben. Wobei, die direkte Buchung ist immer noch günstiger.

Bei den "fremden" Buchungen fühle ich mich sprachlich doch etwas in die Enge getrieben. Denn es sind bis jetzt  vor allem französisch sprechende Feriengäste. Jetzt radebrechi ich während meinen Ferien im Crans-Montana in Französisch, bin froh, wieder mit der mittlerweilen etwas vertrauteren italienischen Sprache zu parlierem, und was erwartet mich: die französische Sprache.

Tirass hat Spass

Entschuldigt, aber auch nach so einer langer Auszeit mit der Berichterstattung von unserem Leben im Piemont, wird es nochmals tierisch. Aber zuerst ein kurzes update. Wir haben tolle Wochen mit einem nahezu nahtlos voll besetzten Haus hinter uns. Die Situation, welche wir während zwei Jahren so vermisst haben. Und, ich getraue es mir fast nicht zu sagen, wir sind so Ende Frühlingssaison sehr müde, aber auch dankbar und glücklich, dass wir wieder auf eine so gute Buchungssituation blicken dürfen.  Habt vielen Dank.

Wir erleben zwar aktuell eine lange Zeit ohne Regen, und das, was die Gewitter so an Nass mit sich bringen, ist kaum der Rede wert. Aber wir sind zufrieden angesichts der Situation im Nordpiemont und in der Lombardei etc.

Vor ein paar Tagen hatten wir ein gehöriges Gewitter, dabei haben wir bemerkt, dass einer unserer Dachrinnen völlig durchgerostet war. Natürlich war Stevo zur Stelle, und ab heute läuft das Dachwasser wieder in geordneten Rinnen. Und wie jedes Jahr holt sich Stevo für die Saison eine Arbeitshilfe aus seiner Heimat.  Der Gehilfe - nennen wir ihn Mirco - war zwar schon einige Male auf unserem Grundstück, aber die Angst vor unserem Hund bleibt. Und Tirass macht sich einen Spass draus, auf ihn zuzugehen, und ihn anzuknurren. So auch heute, der arme Miro war stets nur wenige Meter von unserer Haustüre entfernt am Arbeiten. Wenn die Leiter nicht weit weg war, suchte Mirco ein paar Sprossen weiter die Sicherheit, ansonsten musste er halt tapfer stehen bleiben, bis wir kamen. Mirco weiss ja nicht, dass Tirass diverse Knurrlaute drauf hat. Normalerweise ist es ein Begrüssungsknurren, aus unserer Sicht ein sehr freundliches. Etwas lauter und doch angsteinflössend knurrt unser Grosser, wenn jemand ohne Vorwarnung in unser Haus eintritt. Dann müssen wir einschreiten, und ihm signalisieren, dass die Person eintreten darf. Sind Gasthunde auf dem Grundstück, dann toleriert er diese grosszügig, ja ist sogar für ein Spiel bereit. Sobald sich die fremden Fellnasen jedoch seinem Wassernapf oder gar unserer Haustüre nähern, dann genügt ein kurzes Knurren, und die vierbeinigen Gäste wissen, dass dies nicht geht. Aber für Mirco hat er ein definitiv freundliches Knurren auf Lager - nur glaubt der  zweibeinige Angsthase dies nicht, und Tirass hat seinen Spass daran, Mirco die Leiter hochklettern zu sehen, wenn er kommt.

Unsere Frühlingssaison dauert noch bis zum 8. Juli, dann geniessen wir ein paar Tage im Wallis, bevor wir am 24. Juli in die erfreulich gute Herbstsaison starten. Im August haben wir noch freie Zimmer, und auch der Oktober und November hat für Kurzentschlossene noch einige freie Tage zu bieten.

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Rettungsaktion

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Arbeitswut

Schnittlauch, auch Graslauch, Binsenlauch, Brislauch, Grusenich, Jakobszwiebel oder Schnittling genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Lauch. Schnittlauch wird als Gewürz verwendet und ist eine häufig  vorkommende Kulturpflanze. In Italien wird Schnittlauch "Erba cipollina" genannt. Und häufig ist dieses mir so wichtige Gewürzkraut in unserer Region  überhaupt nicht. Ich stürzte mich sozusagen vor zwei Jahren bei einem Gärtner auf dem Markt auf den Schnittlauch - das kleine Angebot fand bei uns Erde zum Gedeihen. Seitdem habe ihn - den Schnittlauch -  gehätschelt, ihm "chüderlet" und war stets dafür besorgt, dass er ein gutes Umfeld zum Gedeihen hatte. Er wuchs auch schön buschig und veredelte mir so manches Dippsösschen, Salätchen und noch so vieles mehr. Warum ich euch dies alles so haarklein erzähle? Nun, es gibt ihn nicht mehr, meinen Schnittlauch. Er ist dem Jäteifer von Roberto zum Opfer gefallen. Ich mache ihm auch keine Vorwürfe, denn er hat das bereits zart spriessende Schnittläuchlein gar nicht sehen können ob all dem Unkraut. Man musste schon wissen, wo der dereinstige Schnittlauch begann, in die Breite und Höhe zu wachsen. Und da ich nun mal für die Gewürzpflanzen zuständig bin . . .  Und ich hätte vorgestern auf meine innere Stimme hören sollen, die mich warnte, als ich sah, dass Roberto sich gefährlich nahe der Kräuterecke näherte. Zitronenverbene, Thymian, Rosmarin, Oregano und Petersilie waren alle gross genug, um nicht übersehen zu werden. Nur mein kleiner erba cipollina nicht.

So setze ich grosse Hoffnungen auf den Gärtner auf dem Markt, dass er das eine oder andere Töpfchen Schnittlauch anbietet. Und wenn nicht ihr Lieben, dann danke ich für die eine oder andere Schnittlauchpflanze, wenn ihr eure Ferientag bei uns verbringt.

 

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Fertig

Am 27. Februar war mein letzter Arbeitstag in der Schweiz. Neben grosser Freude war da aber auch ein bisschen Bedauern dabei. Denn einzelne "Gspänli" werden mir sicherlich fehlen. Es war das erste Mal, dass ich eine Arbeit nicht wirklich gerne machte, das Gehalt war das Ausschlaggebende. Es waren drei Monate, in welchen Roberto und ich manchmal nur schlecht mit der Situation klar kamen. Doch ich kann mich wirklich glücklich schätzen. Es war von Anbeginn an klar, dass für mich Ende Februar schluss sein würde. Etwa zeitglich wurde uns allen mitgeteilt, dass von den rund 650 Beschäftigten etwa 500 in den kommenden Wochen entlassen werden müssten. Klar kann man einwenden, dass man ja schliesslich gewusst hätte, dass die Astellung von der Coronalage bestimmt wird. Für viele war dieser Job der einzige, welcher sich anbot. Was jetzt? Das haben und werden sich viele fragen. Vor allem diejenigen, welche schon etwas älter sind. Ich selber kann nun mit Roberto zusammen die neue Saison in Agriff nehmen - die Buchungslage hat sich erfreulich entwickelt. Noch sind  - gemessen an den Jahren vor Corona - ungewohnt viele Tage frei, aber wir sind guter Dinge, dass sich diese Lücken auch noch schliessen. Doch bevor die ersten Gäste ankommen, gibt es noch viel zu tun. So gibt es das eine oder Andere neue Möbel, Bilder werden ausgewechselt, und einen neuen Anstrich braucht es auch hier oder dort.

In der Küche wehen in den kommenden Tage auch neue Düfte. Es gilt, Neues auszuprobieren. Ihr dürft also gespannt auf  eure Ferientage sein. Es gibt neben dem Liebgewonnenen auch Neues zu entdecken. Wir freuen uns auf euch. 

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Speed

Schon ist fast wieder ein Monat seit meinem letzten Eintrag vergangen. Aber ich glaube, so zu vorweihnächtlicher Zeit habt ihr meinen Blog kaum vermisst. Bei mir verging die Zeit nicht gerade wie im Fluge, aber ich war trotzdem ziemlich beschäftig. Ihr hebt jetzt fragend die Augenbraue und fragt euch: " In der Winterruhe soooo beschäftigt?" Ja, und zwar ist das so:

Wir sind bezüglich der kommenden Frühlingssaison völlig verunsichert. Die letzten zwei Jahre waren wir ja sozusagen ausgebucht, und dann kam - ja - der Corona Hemmer. Und jetzt haben wir das Gefühl, dass wir wieder an der genau gleichen Stelle stehen, wie 2020. Das demoralisiert, macht nachdenklich - und - grosse Sorgen. Und darum haben wir uns nach einer temporären Beschäftigung über die Wintermonate nach einer temporären Beschäftigung umgeschaut. Natürlich konnte nur einer von uns eine Stelle annehmen, der andere Muss sich um Haus, Hof, Hund und Alex kümmern.

Der langen Rede kurzer Sinn: Seit Anfang Dezember arbeite ich in der Schweiz, und zwar im Covid Contact Tracing (Speed Tracing) - ein absoluter Knochenjob. Ich erspar euch jetzt meine Befindlichkeiten, wir hoffen einfach auf einen guten Frühling ohne Wellengang.

Ja, und ob all den Umständen wie Stellensuche, Unterschlupf suchen, Arbeitsbeginn . . . . . sind bei uns die Weihnachtskarten etwas ins Hintertreffen geraten. All ihr Lieben. Wir wünschen euch von ganzem Herzen ein frohes Weihnachtsfest, und ein gutes, gesundes und glückliches neues Jahr.

Wir freuen uns auf euch im 2022

Seid herzlich gegrüsst

Beatrice und Roberto

 

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Vom Schenken und Feiern

Nächsten Sonntag ist bereits erster Advent. Einige von euch können sich schon zurücklehnen, da sie bereits an der "Gschänklifront" alles erledigt haben. Andere - dazu gehöre auch ich - machen sich noch die einen oder anderen Gedanken. Also, ich hätte dazu einen Vorschlag. Sie haben einen Weinliebhaber, den es zu beschenken gilt? Warum denn nicht einen Gutschein für einen Aufenthalt bei uns, wo er sich dann anlässlich einer Weinreise den Wein gerade selber aussuchen kann? Einfach Mail an uns (info@casafossello.it), und nach der Ueberweisung des Betrages, senden wir Ihnen den Gutschein zu.

 

Oder haben Sie noch keine Pläne über Silvester, möchten aber mit Familie oder Freunden in ungezwungener und Atmosphäre feiern? Wir haben Platz für maximal 8 Personen und bieten Ihnen neben einem nach Ihren Wünschen zusammengestellten Silvestermenü eine Weinreise. Fragen beantworten wir gerne, noch viel lieber bestätigen wir natürlich Reservationen.

Blick nach vorne

Noch eine Handvoll Gäste, und dann ist die Saison Ende November offiziell zu Ende. Natürlich öffnen wir wie jedes Jahr unser Haus über Silvester. Wir blicken mit Freude auf die gelungene Herbstsaison, und bedanken uns bei allen, welche dem Weg zu uns trotz Formulare etc. in diesem Jahr nicht gescheut haben. Und ich hoffe, dass alle bemerkt haben, dass wir hier in Italien unaufgeregt mit der Situation - sprich Corona - umgegangen sind. Und das zu Recht, da wir mit der Impfquote auf gutem Weg sind. Mehr Sorgen macht mir die Abstimmung vom letzten Novemberwochenende in der Schweiz. Wenn das schief geht, resp. in ein Nein kippt, schauen wir etwas sorgenvoll in die kommende Saison. Denn die Frage wird ja sein: "wie können Reisefreudige ins nahe Ausland reisen, in welchem wahrscheinlich dann immer noch die Zertifikatspflicht herrscht"?

Und genau dieses Szenario bereitet uns Kopfschmerzen und befeuert unsere Existenzangst. Wie im letzen Jahr dürfen wir uns schon jetzt auf einige Reservationen für den nächsten Frühling freuen. Aufgrund dieser Aussichten könnten wir uns eigentlich ruhig zurücklehnen. Aber wir wissen auch, wie schnell wir den Stift zur Hand nehmen müssen, und all unsere Anmeldungen zunichte machen müssen. Ihr meint jetzt, ich male allzu Schwarz? Nun ja, wir sind sehr vorsichtig mit unserer Zuversicht geworden.

Wir schauen uns natürlich nach Zusatzbeschäftigung aus, aber das ist hier relativ schwierig. Also - und nun springe ich über meinen Schatten, sprich Stolz: Wenn ihr irgend jemanden kennt, welcher bis Ende Februar eine uns entsprechende Arbeit zu vergeben hat, dann freuen wir uns auf einen Tipp. Denn, wir wurden schon zwei Mal auf dem falschen Fuss ertappt, ein drittes Mal wollen wir es nicht darauf ankommen lassen. Und falls wir uns wie gewohnt im Frühling auf ein volles Haus freuen dürfen, tut ein Zustupf an die kommenden Investitonen auch nicht weh :-)

Ich wünsche euch schon jetzt eine besinnliche Adventszeit.

Acqui Terme retour

Auf einem meiner Handys bekomme ich alle Monate Bericht darüber, wo ich mich in den vergangenen 30 Tagen aufgehalten habe. So im Frühling und Sommer sah dies noch recht interessant aus. Sehr oft Orte in der Deutschschweiz, ab und zu das Wallis, und einige Destinationen abseits unserer normalen Routen in Italien. Dies war einerseits meinen Arzt- und Spitalbesuchen in der Schweiz geschuldet, andererseits auch, weil wir schlichtweg durch die Coronamassnahmen keine Gäste begrüssen konnten.

Nun, der September liest sich völlig anders. Ich komme mit meinem Wägelchen kaum über das Einkaufsgeschäft Bennet in Acqui Terme und über den Markt im Städtchen im Besonderen nicht hinaus. Wenig Kilometer, viel zu tun, noch mehr zum Einkaufen. Beim Einkaufen gibt es auch noch eines zu beachten. Da wir ja - wie schon mehrmals erwähnt - als B&B nur Frühstück und sonst nichts an kulinarischen Köstlichkeiten anbieten dürften, gestaltet sich dieser relativ kompliziert. Wir können nur Fakturen zu den Einkäufen für einen Steuerabzug geltend machen, welche lediglich Waren für das Frühstück beinhalten. Das heisst, ich kaufe entweder zwei Mal hintereinander ein, oder trenne diese bei der Kasse, und zahle zwei Mal. Mit dem "Frühstückskassenzettel" kann ich dann zur Information gehen, und mir eine Rechnung ausstellen lassen. Diese kann man dann bei der Steuererklärung in Abzug bringen. Ich habe zu Beginn unseres Wirkens gedacht, ich könnte auf dem gesamten Einkaufszettel die anderen Dinge durchstreichen, und ein neues Total reinschreiben? Nein, leider nicht. Kurz: da wiehert der Amtsschimmel oder was immer für ein Esel. 

Wir erleben hier weiterhin einen farbig schönen Herbsttag nach dem andern. Wunderbar, wenn dies noch zwei Wochen anhalten wüde. Dann lassen wir zwangsläufig unsere Saison ausklingen. Das Beste waren unsere Gäste, sie haben viel Farbe und Fröhlichkeit in unsere Casa gebracht. Das Schönste sind die bereits getätigten Reservationen fürs nächste Jahr. Habt alle vielen Dank.

Viel Fleisch und andere Dinge

"Also du hast schon etwas nachgelassen, was die Blogeinträge betrifft", stellte vor kurzem ein Gast fest. Und ja, er hat völlig recht. Ich bin nicht unbedingt schreibfaul geworden, ich greife immer wieder in die Tasten. Am liebsten natürlich, um Reservationsanfragen positiv zu beantworten. Darum werde ich euch hier und jetzt auf den neuesten Stand bringen. Zuerst das Neueste von der Gästefront. Es ist schlichtweg herrlich,  Rloberto und ich fühlen uns wieder wohl in unserer Haut. Es ist ein stetiges Kommen und Gehen. Wir freue uns ob den liebgewonnen Gästen - ja Freunde - welche uns regelmässig besuchen, und sind gwundrig, wenn wir Gäste begrüssen dürfen, welche zum ersten Mal bei uns sind. Ihr könnt mir glauben, es ist immer wieder spannend, sich auf das Neue einzustellen. Spannend aber auch, zu erfahren, wie es den "Wiederkehrenden" im letzten Jahr so ergangen ist. Ich habe es sicherlich schon mehr als einmal erwähnt, ich könnte mir keine schönere Arbeit vorstellen, als bei uns Gäste willkommen zu heissen, und ihnen hoffentlich unvergessliche Tage zu bereiten.

Ihr werdet jetzt vielleicht denken: "und wo bleibt das mit dem Fleisch"? Das kommt jetzt. Unser riesengrosser Tirass hat vor rund 2 Wochen keinen Happen Trockenfutter mehr gegessen. "Gudis" schon noch ein bisschen, aber die Hauptmahlzeiten verschmähte er. Anderes Futter mit viel Brimborium serviert liessen ihn völlig kalt. Vielleicht ein bisschen davon, aber dann war auch gleich wieder fertig. Am vierten Tag wurde es mir etwas mulmig, und der Tierarzt wurde zu Rate gezogen. "Füttere ihm Frischfleisch mit Gemüse", war die kurze Antwort. Das funktionierte, und unser Hund kann es seitdem kaum mehr erwarten, bis der Topf mit frischem Fleisch, Fisch, Gemüse, Früchte etc. vor ihm steht. Kurz, wir "barfen" - und sind auf diesem Gebiet absolute Anfänger. Anstelle des Mittagsschläfchens hiess es nun, Lektüre über das Barfen zu suchen. Um ganz sicher zu sein, dass dem "Hundele" auch nichts fehlt, hat Roberto am Samstag einen Termin bei der Spezialistin. Ich darf derweil für unsere neuen Gäste zu den Töpfen greifen. Ach ja, und ins "Aquafit" geht Tirass auch noch. Ihr wisst ja, dass er an den Hinterläufen eine Schwäche hat. Das sollte sich hoffentlich mit dem Laufband im Wasser verbessern. Ihr seht, nicht nur unseren Gästen lassen wir nur das Beste angedeihen, auch unser Wächter der Casa Fossello soll fit sein. Und zum Schluss noch eine Erwähnung: der Herbst im Piemont ist schlichtweg sensationell.

 

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Gute Nachrichten

Heute Morgen früh ging ich relativ beschwingt noch vor Sonnenaufgang mit unserem Tirass auf Tour. So früh muss das im Moment sein, da es sonst für ihn zu heiss ist, um durch die Rebberge und Wälder zu streifen. Doch die Beschwingtheit hatte einen ganz besonderen Grund. Der Präsident des Piemonts, Alberto Cirio, hat heute Morgen bestätigt, dass über 83% der Piemonteser ab 12 Jahren ihren Impfzyklus abgeschlossen haben. Bei den über 60-jährigen sind es sogar über 90%. Und wohlbemerkt, das Piemont ist die grösste Region Italiens. Also für mich ein Grund zur Freude. Vor allem auch, weil die Zahlen für sich sprechen. Hoffen wir das Beste. Und das Ding mit dem Zertifikat beeinträchtigt nicht wirklich. Rasch das Handy gezückt, das Zertifikat geöffnet - und es hat sich. Oder halt das ausgedruckte Formular hergezeigt - und es hat sich auch.

Nun, ich habe ja im Titel von Nachrichten - also Mehrzahl - gesprochen. Die zweite "gute" Nachricht ist für die, welche noch freie Tage haben, und nicht genau wissen, wohin des Reiseweges. Aufgrund einer Stornierung haben wir vom 10. bis 14. September wieder zwei Zimmer frei. Wir freuen uns auf euch - a dopo :-)

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Personalsuche

Knapp zwei Wochen weilten wir in Montana. Unser Haus und Kater Alex wussten wir in guten Händen, und wir konnten der Sommerhitze entfliehen. Herrlich, die kühlen Nächte und die idealen Wandertemperaturen. Dass es zwischendurch regnete oder etwas neblig war störte uns überhaupt nicht. Nun sind wir wieder zurück, es ist immer noch heiss, und geregnet hat es auch schon seit einigen Wochen nicht mehr.

Bereits durften wir wieder Gäste beherbergen, in einer Woche geht es dann in die gut gebuchte Herbstsaison. Vorher jedoch möchten wir noch gerne ein Problem lösen. Es ist so, wenn wir lediglich ein oder zwei Zimmer besetzt haben, dann kann ich das Putzen der Zimmer mit etwas Organisation um die anderen Dinge herum die es zu tun gibt, relativ gäbig erledigen. Wenn dann aber An- und Abreisen sich rege abwechseln, alle Zimmer belegt sind, und noch Nachtessen gekocht werden müssen, dann bin ich froh, wenn ich die Zimmer einer guten Fee übergeben kann. Dies ist eigentlich Diana, aber sie kann nur Samstag und Sonntag. Aber was schreibe ich da von "müssen" Nachtessen kochen. Das ist eine meiner Lieblingsbeschäftigungen.

Ich meinte natürlich, jemanden zu finden, sei keine Hexerei. Oh, wie ich mich geirrt hatte. Da kam als erstes Tiziana, empfohlen von den Besitzern des Dorfladens. Voller Elan schaute sie sich das Ganze an, und ich dachte schon, dass Problem wäre erledigt. Doch, ich hatte die Rechnung ohne Ferrero gemacht. Die suchten nämlich auch Leute fürs Weihnachts- und Ostergeschäft. Klar, dass wir mit dem Angebot von ein paar Stunden in der Woche und auch nur während der Saison das Nachsehen hatten. Doch Tiziana hörte sich um, und empfahl uns Svetia. Sie sei wirklich "brava". So kamen heute beide angefahren. Doch schon vor dem ersten Cafe meinte Svetia bedauernd, sie könne nicht zu uns kommen, da ihr Chef das nicht möchte. Es ist so, sie arbeitet bei einem Weinbauern, und die Arbeit in den Rebbbergen ist wirklich anstrengend. Svetia hätte dann während der Mittagspause bei uns die Zimmer reinigen wollen. Wir verstehen den Chef von Svetia sehr gut, und bedauernd verabschiedeten wir Svetia. Doch nächste Woche sollte es klappen, wurde uns versprochen.Silvia sei auch "brava" und kenne die Materie. Auf jeden Fall mache ich wieder Cafe und ein paar Güetsis dazu. Vielleicht klappt es ja wirklich.

Unter südlicher Sonne

Vom Sommer mit seinen vielen Sonnenstunden und hohen Temperaturen trennen euch nur etwa 5 Stunden. Wer schon bei uns war, weiss, dass bei uns alles andere als Gedränge herrscht. Ruhe, absolute Alleinlage, max. 6-7 Gäste. Trotzdem ist das schöne Städtchen Acqui Terme in nur 10 Autominuten erreichbar. Wir haben seit Wochen herrliches Sommerwetter, so wie es sein sollte. Selten ein Gewitter, dafür ein angenehmes Lüftchen, gegen abend manchmal etwas auffrischend, was einem erholsamen Schlaf zuträglich ist. Unsere Zimmer sind - bis auf das Terra - mit Klimaanlagen ausgestattet. Noch mehr Entscheidungshilfen? Nachfolgend ein paar Einträge aus dem Gästebuch. Bis zum 26. Juli haben wir noch freie Zimmer - also, auf in den Sommer.

 

Ein Paradies auf Erden

Hier stimmt einfach alles! Nur ungern verliessen wir nach einer Woche diesen Ort im Piemont. Das Frühstück ein Traum, Apéros und Abendessen eine kulinarische Tour durch die piemontesische Küche. Beatrice ist eine ausgezeichnete Köchin und auf Roberto ist Verlass, wenn es um die Weine und Destillate geht. Nochmals vielen Dank, Beatrice und Roberto, ihr seid ein wunderbares Gastgeberpaar, das die Casa Fossello mit seiner Herzlichkeit zu einem ganz besonderen Ort macht.

Regina und Aschi

 

Traumhafte Aussicht

Eingebettet in die wunderbare hügelige Landschaft des Piemont mit traumhafter Aussicht liegt die Casa Fossello. Ein Ort der Ruhe und Besinnung. Ein südliches Ambiente in Zimmer und Garten, sehr sauber und gepflegt. Die kulinarische Seite lädt zum feinem reichhaltigen Frühstücksbuffet mit selber gebackenem Brot, zu gluschtigem Apero riche und bei Anreise  zum Nachtessen mit italienischen Spezialitäten aus der Gegend.

 

Bereits zum 3. Mal durften wir die Gastfreundschaft von Beatrice und Roberto erleben – ganz gemäss ihrem Motto «wir lieben was wir tun» - und wir freuen uns schon wieder auf das nächste mal.

 

„Wir lieben was wir tun“

  Dies durften wir einmal mehr erfahren.

 Ein netter Empfang, geschmackvoll eingerichtete Zimmer, das liebevoll zubereitete und sehr leckere Essen.  Die Gastgeber Bea und Roberto  lassen keine Wünsche offen. In der ruhigen und idyllischen Umgebung von Montabone genossen wir erholsame Tage.

 Herzlichen Dank - wir kommen wieder.

 

Nach Hause kommen

Der herzliche Empfang im Casa Fosello war wie "nach Hause kommen" und wir fühlten uns sofort wohl und gut aufgehoben. Das feine Essen war eine kulinarische Überraschung und verdient Höchstnoten.

 Herrlich am Morgen zu Erwachen und zu Wissen, dass ein reichhaltiges Frühstück "casa Fosello" mit selbst gemachten Broten (inkl. Zopf!), selbstgemachten Confitüren und einer Käse-Auswahl (die einem 5 Sterne Haus den Rang abläuft) auf uns wartet.

 Die wunderbare Lage, die bestens eingerichteten Zimmer, das riesige Badezimmer lässt keine Wünsche offen.

 Wir bedanken uns bei Euch beiden für Eure herzliche Gastfreundschaft, für die guten Ideen und für die Zeit, die wir zusammen verbringen konnten. Auf ein Wiedersehen - die Aussicht geniessen wir das nächste Mal :-)

 Casa Fosello: ihr seid eine Bereicherung.

 

 

 

Wägeligschicht

Ihr habt das sicher auch schon erlebt. Da geht ihr im Supermarkt einkaufen, legt eure Waren ordentllich in den Einkaufswagen, und unverhofft bemerkt ihr, dass da noch andere Dinge drin sind. Folgende Ueberlegung liegt nahe: "Ist das jetzt mein Wagen, in welchen jemand etwas reingelegt hat? Oder habe ich jetzt etwas von meinen Dingen in einen fremden Wagen gelegt?" Die nächste Phase ist ein etwas unsicherer Blick nach links und rechts, mit einer weiteren Frage: "Wo ist mein Wagen, resp. mein restlicher Einkauf?" Manchmal löst sich das Problem relativ schnell, wenn  man den Fokus auf eine andere etwas unsicher dreinschauende Person mit Einkaufswagen setzt. Bis jetzt war das Ganze relativ einfach. Doch wartet, bis ich einkaufen gehe . . .

Ich hatte viele Posten auf meinem Einkaufszettel, und bemächtigte mich eines grossen Einkaufswagens. Nicht wie normalerweise einem Wägeli, welches mehr oder weniger stabil auf seinen kleinen Rollen hinter mir her holperte. Bei der Fleisch- und Käsetheke klappte alles noch wunderbar, da waren lediglich Mortadella, Salame und etwas Käse drin. Beim Gemüse schob ich plötzlich einen Wagen mit ganz anderen Dingen vor mir her, die Spargeln waren aber eindeutig meine. Rasch die Spargeln aus dem fremden Wagen entfernt, und los ging die Suche nach meinem Vierräder - ich fand ihn neben den Himbeeren. Das kommt davon, wenn man so zwischen den verschiedenen Angeboten flaniert, und sich nicht achtet, wo man den Wagen stehen gelassen hat. Es kommt aber noch "besser".  Zwischen den Himbeeren für den Zmorge, und Trutenhälse für unseren Tirass sowie Mehl für die Brötchen hatte ich wieder etwas verwechselt. Denn urplötzlich begleitete micht eines dieser holperndend Wägelchen. Aber ich hatte doch extra einen grossen Wagen, passend zu meiner Einkaufsliste, genommen. Etwas versteckt entnahm ich dem Wägelchen meine Einkäufe, platzierte es neben einem Pfeiler, und machte mich mit Truthahnhals und Mehl auf die Suche nach meinem Wagen. Da stand er. Nun nicht mehr neben den Himbeeren, sondern bei den Tiefkühlprodukten, wo gerade ein Herr sein Sorbet reintischte. Da stand ich nun - mit Truthahn und Mehl in der Hand - vor dem Herrn. Er wirft einen kurzen Blick in den Wagen, sagt erschrocken "Scusi", und nimmt rasch sein Sorbet wieder aus meinem Wagensortiment. Meine Antwort: ein grosszügigs "non fa niente" (das macht nüt). Das Lächeln hinter der Maske konnte er wohl nur erahnen.

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Risikofrei

Endlich hat das BAG ganz Italien als risikofreies Gebiet erklärt. Wobei, wir ja schon seit einiger Zeit kein Risikogebiet mehr sind. Aber, was sölls . . . .

Wir hoffen natürlich, dass diese Einschätzung auch unserer Casa etwas Schub verleiht. Im Moment tröpfeln die Gäste spärlich rein - aber immerhin. Ja, und um ganz ehrlich zu sein, die ganze Situation in den letzten eineinhalb Jahren ohne Einkommen war nicht einfach. Und ihr wisst ja vielleicht, wir, als kleine Struktur, erhalten absolut keine staatliche Hilfe. Natürlich haben wir uns schon das eine oder andere überlegt, um wieder auf die Beine zu kommen. Was geblieben ist: wir können nur auf eine etwas bessere Buchungslage hoffen. Den letzten Jocker setzen wir erst dann ein, wenn nichts anderes mehr geht. Verzeiht, wenn dieser Eintrag nicht wie gewohnt locker erscheint.

Viele Wegen führen zu uns

Viele unserer Gäste wählen, um nach Italien, oder genauer zu uns zu gelangen, die Gotthardroute. Wohl eine der schnellsten Wege, wenn es denn am Gotthard nicht klemmt, und in Chiasso kein Stau herrscht. Wenn schon Gotthard, dann empfehlen wir unseren Gästen, die Autobahn in Stabio zu verlassen, und den Grenzübergang Gaggiolo zu benutzen. Da lässt man die lästigen Zahlstellen und vor allem Milano sprichwörtlich links liegen. Dann nur noch Genua folgen, und - voilà - ist man "im Schnuss" bei uns.

Natürlich gibt es noch die Route über den Grossen St. Bernhard. Meine Lieblingsstrecke ist die Fahrt durch den Lötschberg und über den Simplon. Natürlich kann man in Brig wieder durch den Simplon den Zug nehmen. Das rentiert zeitlich aber nur, wenn man nicht länger als 20 Minuten auf den Zug warten muss. Schon nur die fahrt bis nach Kandersteg ist wunderbar, die gut ausgebaute Simplon-Passstrasse bietet ein reines Vergnügen. Und dann geht es auch nur noch geradeaus bis Alessandria süd. Doch das Beste kommt zum Schluss. Falls ihr während der Hochsaison in den Süden fahren möchtet, dann kann man sogar von Kandersteg direkt bis Iselle den Autozug nehmen - durch den Lötschberg und Simplon, ohne einmal den Motor zu starten. Gäbig, oder? Derweil kann man dann genüsslich die Staumeldungen vom Gotthard hören. Für diese Luxusroute braucht es allerdings eine Reservation übers Internet. Wer zu uns kommt, und es auf den Zügen noch Platz hat, dem erledigen wir die Reservationen selbstverständlich, und senden das E-Ticket per Mail.

Warum ich das alles so genau erzähle? Wir haben gestern leider eine Absage über das Pfingstwochenende bekommen - aus familiären Gründen. Also liebe Bloglesenden, ihr seht, es ist gar nicht so schlimm, an einem Pfingstwochenende nach Italien zu gelangen. Probieren Sie es aus.

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Es kommt noch besser

Gestern verbreitete ich die frohe Kunde über das Grossmutter werden. Das ist aber noch nicht alles, vor rund zwei Wochen wurde ich auch noch Schwiegermutter, und Roberto - ihr wisst schon - Chläbschwieger...... Aber ich lass das jetzt mal so bleiben, ihr kennt ja die Erklärung schon.

Einige werden vielleicht jetzt etwas müde abwinken und sich sagen: "Na ja, da werden wohl die werdenden Eltern sich das Ja-Wort gegeben haben." So einfach ist das dann doch nicht. Mein jüngerer Sohn hat geheiratet, und das, ohne dass seine Braut und er gemeinsam vor dem Standesamt waren. Reibt euch nicht die Augen, das geht wirklich. Die Erklärung.

Christoph und Nana mit ihrem kleinen Sohn Kota. Sie haben schon viel Zeit bei uns verbracht, und ich bin überzeugt, dass mir der Himmel Marielle und Nana für meine Söhne Thonas und Christoph geschickt hat.

Anfang Jahr war die Aufenthaltsbewilligung für Nana in den Niederlanden abgelaufen. In Zeiten von Corona ist es schwierig, beruflich in einem fremden Land Fuss zu fassen. Was tun? Natürlich dachten wir alle "Alten" alle an Heirat, aber einfach so wegen dem Virus wollten die Zwei sich das Ja-Wort nicht geben. Schweren Herzens verabschiedeten wir uns im Februar von Nana und Kota, die Reise ging für sie zurück nach Japan. Christoph hat keine Möglichkeit nachzufolgen, obwohl sich die beiden ja für die kommenden Jahre eine gemeinsame Zukunft in Japan vorgestellt haben. Nun wurde Kota eingeschult, und an eine Reise in die Schweiz kann erst im kommenden Winter gedacht werden. Und Christoph hat keine Chance, nach Japan reisen zu können. Nun, dann also doch Heirat. Aber sie in Japan, er in Zürich? Das geht. Nachdem Christoph alle erforderlichen Papiere ins ferne Japan geschickt hatte, und diese als vollständig befunden wurden, stand einer standesamtlichen Trauung nichts mehr im Wege. Ich habe ja gedacht, dass man diese "Zeremonie" eventuell über Skipe macht oder so. Nichts dergleichen, vor zwei Wochen kam die Nachricht, dass Christoph und Nana nach japanischem Recht nun verheiratet seien, und ich eine Schwiegertochter habe - und - auch so etwas wie eine "Chläbgrossmutter" bin. Auf diese Weise kann nun Christoph ein Visum für Japan beantragen, und hoffentlich bald zu seiner Nana reisen, und dort als Architekt ETH auf Stellensuche gehen. Nun dauert es noch einige Monate, bis diese Vermählung auch in der Schweiz seine Gültigkeit hat. Und das rauschende Fest, das holen wir irgendwann nach.

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Ich lag im Grase und . . .

Dieser Spruch werden wohl alle in meinem Alter auswendig fertig schreiben können. Damals schrieb man sich noch ins Poesiealbum, und wenn es dann höchste Zeit wurde, das Album zurückzugeben, kam dann dieser Spruch rein.

Nun, ich schreibe nicht gerade in ein Album, aber es ist höchste Zeit, wieder was von uns hören zu lassen. Wir haben eine Zeit von Auf und Ab's hinter uns. Vor Ostern wurde entschieden, dass die Einreise nach Italien nur mit einer 5-tägigen Quarantäne möglich ist. Ihr könnt euch ja vorstellen, dass da gar niemand mehr Lust auf eine Auszeit bei uns hatte. Nach Ostern, kurzfristig das gleiche Quarantänespiel bis Ende April. Und nun wurde das Ganze noch bis zum 15. Mai verlängert. Für uns verheerend, für unsere Gäste einfach nur mühsam. Wir hoffen nun, dass das Versprechen von Seiten des Staates endlich eingehalten wird, und ab 16. Mai nur noch ein negativer Schnelltest für die Einreise nötig ist.

Aber nun zu etwas, was die ganze Misere bei weitem überstrahlt. Als Mitte März mein Sohn Thomas mit seiner Marielle zu Besuch waren, brachten sie wirklich frohe Botschaft mit. Ich werde Grossmutter, Freudentränen wurde vergossen, und die werdenden Eltern - nicht gerade coronakonform - geherzt. Roberto wird "Chläbgrossvater". Ihr wisst nicht, was dieser Ausdruck bedeutet? Also das ist so. Wenn beispielsweise meine Schwester in Kind hat, dann bin ich die rechtmässige Tante, mein Mann hingegen wird dann "Chläbonkel" betitelt - wenigstens in einzelnen Teilen der Schweiz. Wenn nun ich als Mutter meines Sohnes Grossmutter werde, dann wird logischerweise mein Lebenspartner "Chläbgrossvater". Er tut sich noch etwas schwer mit dem Grossvater werden, aber wer hat wohl schon ein Käppchen für das Enkelkind ausgesucht, und der werdenden Mutter etwas Feines vom Einkauf mitgebracht?

Morgen erzähle ich euch von der wohl ungewöhnlichsten Hochzeit in unserer Familie.

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Wandern auch ohne Kunst

Ihr wisst, wir haben einen Hund, und der muss natürlich täglich seine Portion Ausgang bekommen. Und da wir im Moment viel Zeit haben, sind wir täglich auf Erkundungstour auf den meist gut ausgeschilderten Wanderwegen in unserer Region. Da hat es für alle etwas dabei. Ob gemütlich auf dem Hügel entlangschlendern, oder dann die anspruchsvolleren Varianten, wo es doch ab und zu etwas ruppig aufwärts und wieder abwärts geht. Eines haben alle Wege gemeinsam, irgendwann steht man ganz oben, und man kann sich der Faszination dieser einmaligen Aussicht nicht entziehen. Uns geht es nach all den Jahren immer noch so. Auswählen kann man von knapp zwei bis zu 15 und mehr Kilometern.

So sind wir auch in der aktuellen Situation eine gute Destination, um ein paar Tage auszuspannen, denn Wandern ist wie Velofahren etc. erlaubt. Das Piemont zeigt sich im Moment in voller Blüte. Wie in der Schweiz sind momentan auch hier die Restaurants und Bars geschlossen, Take-away ist zwar möglich, aber wir haben neben der Möglichkeit, täglich bei uns zu essen, auch ein Picknick im Angebot. Und zur Erinnerung: mit einem negativen Schnelltest ist man relativ rasch bei uns. Natürlich hoffen wir auch, dass wir nach Ostern bessere Nachrichten verbreiten können. So, und nun mache ich euch mit den folgenden Bildern noch etwas gluschtig.

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"Wanderkunst"

Vor ein paar Tagen haben wir den Quarelli-Park besucht  - ein Erlebnis. Da reiht sich, entlang einem Hügel im nahen Roccaverano, Kunstwerk an Kunstwerk - vorwiegen von Turiner Künstlern. Wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Und all die Objekte und das Gelände sind frei begehbar. Obwohl, man für die faszinierenden Einrücke gerne bezahlen würde. Wir sind rund 3 Stunden über die in dieser Gegen typischen Terrassen gewandert, und haben bei weitem noch nicht alles gesehen. Ich lege ein paar Bilder bei, damit ihr einen Eindruck von diesem schönen Flecken Piemont bekommt. Ja, und wenn man schon in Roccaverano ist, dann wäre es schade, den aus frischer Ziegenmilch hergestellten und weltweit bekannten Robiola di Roccaverano nicht zu probieren. Den gibt es auch bei uns.

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Müde?

Seid ihr auch etwas coronamüde? Mögt ihr die Nachrichten darüber schon gar nicht mehr lesen? Also mir geht es momentan so. Manchmal rechne ich sogar die Zahlen auf ein verständliches 1000 herunter - Italien hat ja immerhin über 60 Mio. Einwohner - und da kann ich mir nach dem Rechnen ein Achselzucken nicht ganz erwehren.

Aber, "sigs wis well", hüben wie drüben kann man gegen die staatlichen Verordnungen nichts tun und müssen uns fügen. Wenn ihr aber wie ich das Bedürfnis habt, mal was ohne Corona zu lesen, dann empfehle ich euch dringend meine drei Bände "Ein Stück Himmel auf Erden". Da ist bis auf die letzte Seite des dritten Bandes garantiert kein Virus drin, sondern nur "Wohlfühlschreibe". Die nächste Lieferung versende ich am 26. März, dann bin ich nämlich wieder in der Schweiz. Der Preis für alle drei Bände? 30 Franken. Bestellen kann man gleich mit dem "Kommentar", per Mail: casafossello@gmail.com, facebook oder +41 79 678 66 41.

Bis bald

Höhenflüge

Ich bin neugierig, was Ihr bei diesem Titel denkt, zu lesen. Nun, Purzelbäume schlagen wir im Moment nicht gerade, aber wir freuen uns bereits jetzt auf unsere ersten Gäste, welche voraussichtlich Mitte März ein paar Tage bei uns die Ruhe und Abgeschiedenheit geniessen möchten. Das ist es ja, was in der jetzigen Zeit viele Suchen: Abgeschiedenheit, weit weg vom Rummel, und sich in Sicherheit fühlen. Nein, diese Situation hat nichts mit einem Höhenflug zu tun. Die Erklärung: Im Moment pendle ich relativ häufig zwischen dem Piemont und der Schweiz hin und her. Bei der Einreise sind keine Unterlagen erforderlich, die Italiener hätten dann aber gerne einen negativen Schnelltest. Nur, kontrolliert wurde ich noch nie.

Zurück zum Höhenflug. Unser Auto ist am Heck mit dem Text: "Ihre Auszeit im Piemont, www.casafossello.it" angeschrieben. Wenn ich dann wieder zuhause bin, und mir die Klicks auf unserer Homepage ansehe, dann sind da wirkliche Höhenflüge zu erkennen. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass stockender Kolonnenverkehr, Staus, aber auch der Weg mit dem Autozug durch den Simplon und den Lötschberg etwas ausmacht. So bin ich wohl eine der Wenigen, welche ganz gerne die A1 in der Schweiz bei starkem Verkehr benutzt - immer die Klicks im Hinterkopf. Und ich bin sicher, die einen oder anderen werden unsere Seite speichern. Und dann, wenn bessere Zeiten kommen . . .

Ach ja, die besseren Zeiten. Ich will euch jetzt nicht mit meinen unproblematischen Reisen über die Grenzen langweilen. Aber wenn Ihr eine Reise zu uns ins Auge gefasst habt, dann fragt doch uns betreffend den aktuellen Vorgaben etc. Die sind garantiert klarer und aktueller, als das, was man so vorgesetzt bekommt.

 

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"Wir haben fertig"

Ich habe euch ja versprochen, den Rest der Test- und Quarantänegeschichte noch zu erzählen. Nun, hier ist sie. Nach dem Ende der Isolation von Roberto in Montana haben wir uns überlegt, wie er am besten wieder nach Italien zurückreist. Denn, das Corona-Tracing-Büro verlangte nach der Isolation keinen Test mehr, sondern entliess ihn einfach mit einer Bestätigung, dass er die Isolation absolviert hätte. Jedoch, dieser Attest interessierte die Italiener herzlich wenig. Wir entschieden uns dafür, dass ich Roberto in Brig abholte, und wir uns dann unverzüglich wieder auf den Weg nach "Penisola" machten. Ich  begab mich vor rund einer Woche auf den Autozug in Iselle nach Brig um 10.36 Uhr, und wir reisten - nach einem kurzen Einkauf im Coop am Bahnhof Brig  - um etwa 12.00 Uhr mit dem Zug nach Iselle zurück. Also, ich war eine gefühlte Stunde in Brig. Zudem: wenn ich die Grenze nach Italien oder umgekehrt überschreite, will keine Menschenseele was von mir. Das war auch so, als ich in Brig vom Zug fuhr.

Aber auf dem Rückweg hatte ich Roberto mit dabei. Und er scheint die Polizei - dann war es die Guardia di Finanza - wie die Fliegen auf dem Mist anzuzuiehen. Da standen sie nun neben unserem Auto, geschniegelt und geschönt in ihren hohen Stiefeln und dem überheblichen Gesicht. "Haben Sie einen Test"? Nein, das hatten wir nicht. Denn, der von Roberto wäre so oder so positiv gewesen, und ich war ja nur eine Stunde in der Schweiz. Was folgte war ein mittelgrosser Papierkrieg mit der Anweisung, uns unverzüglich in die Quarantäne zu begeben, und uns beim ASL - der örtlichen Gesundheitsbehörde - zu melden.

All dies haben wir gemacht. Jedoch vom ASL kam niemals eine Antwort. Sie nahmen wahrscheinich an, dass wir so obrigkeitsgläubig wären, und uns freiwillig 14 Tage in Quarantäne begäben. Was meint ihr? Auf jeden Fall haben wir heut Abend die Quarantäne beendet, und freuen uns auf morgen Abend. Da sind wir zum Nachtessen bei Bekannten eingeladen.

Am kommenden Donnerstag, wenn ich in die Schweiz reisen muss, wird es anders funktionieren. Ich teste mich am Mittwoch hier, reise am Donnerstag mit einem negativen Test in die Schweiz - ist zwar nicht nötig -- und komme dann am Freitag wieder zurück. So habe ich die von Italien geforderten 48 Stunden eingehalten und bin  - so hoffe ich - negativ getestet. Ja, meine Lieben, so ist es halt, zu Zeiten von Corona. Aber wir werden uns alle irgendwie daran gewöhnen. Ich werde dies in den nächsten Wochen noch einige Male infolge Arztbesuche praktizieren. Tut nicht weh, ist nicht schlimm, jedoch gewöhnungsbedürftig.

 

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Robertos längere Auszeit

Am 6. Dezember der letzte Eintrag, das ist ganz schön lange her. Aber irgendwie ging die Zeit so schnell vorbei, und es war auch etwas turbulent. Aber der Reihe nach. Wir hatten wunderbare Tage in der Schweiz. Meine Geburtstagsfeier im ganz kleinen Familienkreis in unserem schon fast zweiten Daheim in Rupperswil, und dann die wahrhaften Wintermärchentage im Wallis. Auch da fühlen wir uns jedes Mal rundum wohl und daheim. Meine Söhne mit Partnerinnen kamen nach Weihnachten für wenige Tage auf Besuch, eine Zeit voller guter Augenblicke. Auch Tirass genoss den Winter sichtlich - Schnee und die Berge scheinen seine Elemente zu sein. Ja, und dann ging am 5. Januar ziemlich alles drunter und drüber. In der Annahme, dass bei Roberto der Test sowieso negativ ausfallen würde, da er gemäss dem Antikörpertest bereits an Covid erkrankt war, gingen wir relativ locker zum Testen. Ich wurde negativ getestet, Roberto hingegen positiv; wir verstanden die Welt nicht mehr. Was wir nicht wussten. Wenn man eine Coviderkrankung durchgemacht hatte, kann der Test bis zu 3 Monaten danach positiv ausfallen, ohne dass man das Virus noch weitergeben könnte. 

Da hatten wir also den Salat. Roberto wurde trotz dieser Tatsache zu 10 Tagen Isolation "verdonnert". Das Hin und Her beim Contact Tracing, die ziemlich und freundliche und schleppende Abwicklung will ich hier nicht weiter erläutern. Die Wohnung war ab dem 8. Januar bereits wieder vergeben, und so zügelte Roberto für die 10 Tage in eine neue Bleibe. Kein einfaches Unterfangen, wenn man mitteilt, dass man in Isolation müsse. Aber es klappte dann doch recht rasch. Und so fuhren Tirass und ich zurück nach Italien. Denn bleiben wäre keine gute Lösung gewesen. Was, wenn ich nach dieser Zeit plötzlich positiv getestet würde? Dann ginge das Ganze wieder von vorne los. Ganz alleine war ich jedoch nicht, mein Sohn kam mit Partnerin und ihrem Sohn mit. Das war gut so. Und wie gewohnt stand am Zoll auf schweizerischer wie auf italienischer Seite keine Zöllnerseele. Niemand wollte unsere Testergebnisse etc. sehen.

Roberto ist nun wieder da, und mein Sohn bleibt uns auch noch ein paar Wochen treu. Also eine sehr gute Zeit. Wie sich aber die Heimreise von Roberto wirklich gestaltete, das erzähle ich euch später. 

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Reisen ins Piemont

Täglich erreichen uns besorgte Nachrichten, wie es uns hier so gehe in der momentanen Situation. Uns geht es sehr gut, das Piemont ist vom Coronavirus kaum betroffen. Wir können nachvollziehen, dass ob den manchmal übertriebenen, ja zum Teil an den Haaren herbeigezogenen Medienmitteilungen die Unsicherheit wächst, ob denn eine Reise ins Piemont, oder auch zu uns ins Südpiemont überhaupt noch angezeigt ist. Wer sich über die Situation selber informieren möchte, kann dies unter www.regione.piemonte.it/Sanità tun. Die Seite ist nur auf Italienisch, aber Goggel übersetzt ziemlich wortgetreu. Diese offizielle Seite schaltet mehrmals täglich die neuesten Informationen auf.

Nach den ersten Nachrichten aus der Lombardei wurden auch hier Grosseinkäufe getätigt, jedoch waren nicht die Konserven, sondern die Teigwaren und Zitrusfrüchte heiss gefragt. Ihr seht, andere Länder, andere Sitten.

Mittlerweile haben wir wieder "Normalbetrieb", die Bars waren gestern Abend gut besucht, und auch die Restaurants wurden frequentiert. Dass unter der Woche die Strassen in der Altstadt relativ leer sind hat nichts mit dem Virus zu tun. Das ist normal, die Saison beginnt erst in ein paar Wochen - mit hoffentlich vielen Besuchern des Piemonts. Das ist wirklich alles, was uns im Moment bleibt - zu hoffen.

Doch noch eine Baustelle

Was haben wir doch noch vor wenigen Wochen gesagt? "Dieses Jahr keine Baustelle mehr. Kein Staub, kein Schlamm." Nun ja, Staub wird es geben, aber Schlamm und Dreck ganz sicherlich nicht. Dies ist der Treppenaufgang zum Zimmer "Aldilà". Er ist zwar noch völlig in Ordnung, aber die Holzdecke zeigt doch langsam die eine oder andere Stelle, welche übermalt werden müsste. Zudem war der Stützbalken an seinem Fusse ziemlich morsch, er musste ausgewechselt werden. Und wenn Stevo schon das Gerüst aufstellt, dann machen wir auch Nägel mit Köpfen. Wie ihr seht, ist der neue Balken schon gesetzt, nun werden noch neue Dachrinnen und Abläufe montiert und die Decke beim Treppenaufgang und auch beim Sitzplatz auf der Laube wird neu - Stevo montiert eine neue Decke. Die rosafarbene Wand wird dann in Weiss gemalt, und noch die eine oder andere Kleinigkeit gemacht. Ich freue mich darauf, denn in diesem Teil war es immer schwierig, zwischen den Dachbalken die Spinnweben zu entfernen. Wenn dann wirklich alles bereit für die neue Saison ist, mache ich euch mit den Bilder etwas gluschtig. Wir sind zwar schon erfreulich gut durchs Jahr gebucht, aber ich kann bei dieser Sache kaum über den eigenen Schatten springen. Am liebsten wäre mir, ich könnte schon jetzt sagen: "Sorry, erst nächstes Jahr wieder". Da drückt halt wohl das Sicherheitsdenken der Schweizerin durch.

Roberto ist nervös

Bekanntlich öffnen die Restaurants bei uns auch in den Wintermonaten erst um 20 Uhr. Jedoch in der einen oder anderen Bar ist das Aperoangebot ab 18 Uhr so gross, dass man mit einem oder auch zwei Gläser Wein genug vom Buffet naschen kann, dass der Hunger gestillt ist. So alle zwei Wochen einmal gönnen wir uns uns einen solchen reichhaltigen Apero, und sind dann auch nicht allzu spät wieder daheim. Wobei "sich gönnen" schon relativiert werden muss. Das Glas Wein kostet 5 Euro, und das Buffet ist dann mehr als reichhaltig. Aber das war es nicht, was meinen Roberto nervös machte. Erst auf dem Heimweg sagte er etwas verhalten: "I bi scho e chli närvös". Erstaunt schaute ich ihn an, denn ich wusste genau, ich konnte nicht der Auslöser sein. Da kennen wir uns schon etwas zu lange, als dass ein kleiner Aperitif mit lauter bekannten Gesichtern im beschaulichen Acqui Terme ihn auf ihrgend eine Weise nervös machen könnte.

"Säg, was isch denn?", fragte ich besorgt. "Eh, hüt faht ja San Remo a`" meinte er schmunzelnd. Ach ja, San Remo. Ich weiss ja nicht, wie weit ihr das ganze Brimborium mitbekommt. Aber bereits seit Tagen, ja Wochen, wird darüber berichtet. Wer wann was gesagt hat, wer ans Mikrofon treten darf, wie viel Gage da ausbezahlt wird - es sind horrende Summen. Im Vorfeld werden Wetten abgeschlossen, um wie viele Sendestunden heute überzogen wird. Letztes Jahr hat sich ob des Gewinners mit Migrationshintergrund sogar der Minister Salvini zu Wort gemeldet. Natürlich nicht lobend. Man bemerkt, dieser Anlass - übrigens heuer zum siebzigsten Mal - bewegt bis ganz oben in die Regierungskreise. Mich kümmert das nicht gross, wenn die Sendung endet, werde ich schon sehr lange in tiefem Schlaf liegen. Roberto übrigens auch. So nervös kann er gar nicht werden, als dass ihn eine Schlagershow so lange wach hält. Ah ja, San Remon ist ja nicht nur heute, das dauert die ganze Woche, bis endlich der Sieger oder die Siegerin erkoren ist. Da kommt dann ob der vielen nicht enden wollenden Zwischenwerbung schon eher etwas Langeweile auf.

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Viel viel Schnee

Nicht, dass ihr jetzt denkt, wir versinken im Schnee. Aber das kann in den nächsten Wochen gut möglich sein. Denn, heute war ein richtig warmer Frühlingstag. Bei 18 Grad war es um die Mittagszeit so richtig schön, um draussen den Kaffee zu trinken. Aber dieser warme Frühlingstag hat auch seine Schattenseite. Denn, wenn es am 2. Februar, oder auch am 1. Sonntag im Februar - so genau weiss ich das nicht mehr - warm ist, dann soll der Winter mit viel Schnee nochmals Einkehr halten. Ob diese Regel in Anbetracht der so viel zitierten Klimaerwärmung noch Gültigkeit hat, weiss ich nicht. Auf jeden Fall versorge ich weder Schneeschuhe noch Schlitten für die nächsten paar Wochen. Und unsere Weinbauern? Die sind sich einig, dass der Schnee nochmals kommen wird. Sie hoffen, dass dies natürlich bald geschieht, damit sich die Weinstöcke dann dem Frühling zuwenden können.

Wir indessen hoffen, dass das sonnige und vor allem trockene Wetter andauern wird. Denn der Weinkeller ist nach wie vor etwas feucht. Kein Wunder, nach dem achtwöchigen Dauerregen. Mittlerweile sind zwar die Mauern fast trocken, aber eine nasse Periode könnte uns wieder zurückwerfen.

Wie verheerend die Regenfälle während der acht Wochen Ende Jahr waren, zeigem sich darin, wie viele Strassen wegen der Erdrutsche immer noch geschlossen sind. So auch die offizielle Strasse nach Montabone - sie wird es wohl noch ein halbes Jahr lang sein. So ist es vor allem unsere Strasse und diejenige auf der gegenüberliegenden Seite von uns, welche befahrbar sind. Jedoch, wenn ergiebig Schnee fällt, dann werden diese zwei einzig offenen Strässchen zur Herausforderung.

Rückblende

Oh je, schon so lange habe ich euch keine Neuigkeiten mehr zukommen lassen. Was soll ich sagen. Zuerst einmal allen viel Glück und Gesundheit im neuen Jahr. Bis zum 15. Januar darf man dies - so steht es irgendwo geschrieben - noch wünschen. Bei uns waren die Zeiten sehr turbulent. Einerseits hielt, und hält uns noch, der Gesundheitszustand von Tirass in Trab. Andererseits war es ein tolle Zeit mit meiner Familie und unseren Neujahrsgästen. Doch alles der Reihe nach. Tirass hatte nach wie vor alle zwei Wochen seine Epilepsie-Anfälle. Nach einer Erhöhung der Medikamente hatten wir einen anderen Hund. Das will heissen, dass sich Tirass total veränderte. Er war den ganzen Tag nicht er selbst, wankte und wollte überhaupt nicht auf Wanderung. Der Grund: nur eine kleine Erhöhung der Dosierung und eine - uns unerklärliche - Gewichtsabnahme führte dazu, dass die Dosis zu hoch war. Wir machen uns riesige Sorgen, und am kommenden Mittwoch wird er von Kopf bis Fuss untersucht. Wir sehen, dass er sich nicht wohl fühlt. Und wir müssen uns wohl in nächster Zeit die Frage stellen, wie viel wir unserem Tirass noch zumuten können. Wir hoffen einfach, dass nach den Untersuchungen der Tierarzt eine gute und behandelbare Erklärung für seine Schwäche hat.

Nachdem wir den 24. Dezember in trauter Zweisamkeit verbrachten, freuten wir uns auf die Ankunft von Christoph mit seiner Partnerin Nana und ihrem Sohn Kota. Er ist ein toller Junge von 5 Jahren, und fordert mich - sprachlich - ganz gehörig. Denn er beherrscht neben Japanisch noch Englisch. Und trotzdem mein Englisch nicht gerade rühmenswert ist, hatten wir tolle Tage zusammen. Er liebt unseren Hund, und Tirass selber ist so tolerant und ruhig unserem kleinen Kota gegenüber. Ja, und plötzlich waren sie da, die "grossmütterlichen" Gefühle. Wenn er seine Hand auf den Spaziergängen einfach so in meine stahl, lief mir das Herz über, man könnte ihn immer wieder in die Arme nehmen. Am 26. reisten dann Thomas mit seiner Marielle an - die Familie war komplett. Ich habe so das Gefühl, dass mir der Himmel diese zwei Frauen für meine Söhne gesandt hat.

Am 30. Dezember kam ich etwas ins Trudeln. Nana hatte eine veritable Magengrippe, die Neujahrsgäste waren unterwegs. Kurzerhand wurde die kleine Familie in unser eigenes Gästezimmer gezügelt, damit meine gute Seele Diana die Zimmer für die Gäste vorbereiten konnte. Gegen Mittag war auch Roberto mit dieser Magengeschichte ausser Gefecht gesetzt. Ihr könnt euch vorstellen, dass ich etwas nervös wurde. Schlussendlich aber hatten wir alles im Griff. Christoph und Nana reisten mit Kota einen Tag später als geplant mit meinem Auto in Richtung Zürich.

Doch auch zwei unserer Gäste ereilte das gleiche Schicksal, "Montezumas" Rache suchte auch sie heim. So kam es, dass auch unsere Neujahrsgäste die Heimreise einen Tag später antraten. Der Arzt in Montabone bestätigte unsere Befürchtung; es war ein Virus in Umlauf. Zum Glück hatten wir tolles Wetter, so spielten wir mit unseren gesunden Gästen einige Partien Petanque - für mich das erste Mal.

Und nun? Nach einer weiteren Woche "Ferien" in Rupperswil sind wir nun wieder daheim. Und bereits jetzt laufen die Vorarbeiten für die neue Saison. Das eine oder andere Zimmer muss neu gestrichen werden. Vor allem aber kümmern wir uns die nächsten Tage um unseren Tirass. Drückt uns die Daumen.

 

 

 

 

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Deckel

Nach über zwei Wochen sind wir wieder daheim in Montabone angekommen. Zwischen meinem Bad im eisigen Waldsee und heute liegen wundervolle Wintersonnentage im Wallis und etwas kühlnasse im Aargau. Das kühle Nass hält sich hier immer noch. Ich weiss kaum mehr, was hinter dem nächsten Hügel liegt. Es kommt mir so vor, als ob über das Piemont seit Wochen ein Deckel aus Regen, Wolken und Nebel gefallen ist. Und so ist es, seit Anfang November haben wir mehr oder weniger Dauerregen. Das Problem ist, dass Laub wischen kaum möglich ist. Und auch Reinigungsarbeiten, welche durch das Sandstrahlen im Weinkeller bitter nötig sind, nicht ausgeführt werden können. Heute wollte ich mit dem Hund dem Bormida entlanglaufen, doch der Weg ist immer noch gesperrt. Auch die Alternativroute über einen Hügel wurde mir vereitelt, dort ist die Strasse unterbrochen. Ueberall ist man am Auf- und Wegräumen. Die Strasse, welche nach der Autobahn über die Hügel zu uns führt, ist ebenfalls geschlossen. Dies, weil das Wasser die Strassenlöcher so ausgewaschen hat, dass daraus Strassengruben entstanden sind. Doch die Italiener sind fix, wenn es um den Einbau von Strassenbelag geht.

Es gibt auch Lichtblicke. So sind die Arbeiten im Weinkeller quasi abgeschlossen, Ende Woche können wir wieder einräumen. Und gegen das Wochenende hin soll endlich wieder die Sonne scheinen. Das stimmt hoffnungsfroh, und ich freue mich jetzt schon auf die Aussicht am frühen Morgen. Gross ist die Vorfreude auch auf den 25. Dezember. Ab dann reist meine Familie für gemütliche Feiertage an.

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Eisiges Bad

Wie ihr wisst, bin ich wieder in Montana. Tirass und ich geniessen den Schnee und unternehmen lange und wunderschöne Wanderungen. So auch heute Morgen, es sollte einen ausgeschilderten Weg von 9 km entlang gehen. Wunderbare Winterlandschaft und tief verschneite Wälder. Ja, und dann kamen wir an diversen kleinen und zugefrorenen Waldseen vorbei. Schon beim ersten See kam Tirass wahrscheinlich ein verführerischer Duft entgegen, er musste sicherheitshalber an die lange Leine. Beim nächsten See war er noch neugieriger, und schwupps, rutschte er in den See. Anstatt subito kehrt zu machen, versuchte er, auf die nächste Eisplatte zu klettern,  welche natürlich unter seinem Gewicht nachgab; er entfernte sich immer mehr vom Ufer. Zwei Mal ging er ganz unter Wasser, und ich vermochte ihn nicht an Land zu ziehen. Ohne viel zu überlegen, stieg ich ebenfalls ins Wasser, und versank sofort bis zu den Knien im Schlamm. Das Wasser reichte mir bis über die Hüfte und stank fürchterlich faulig. Schlussendlich hatte ich Tirass endlich wieder in Richtung Land dirigiert, und er schaffte es aus dem Wasser. Ich hingegen stand immer noch im stinkenden Schlamm, denn das Bort war abschüssig und vereist.  Es machte sich bei mir etwas Verzweiflung breit, im eisigen Wasser zu stehen, und keine Hilfe in der Nähe. Als ich endlich an Land sass, kam Tirass herangetrottet, und was macht der Hund? Er schüttelt sich. Nun war auch noch der Rest von mir nass.

Meine wohlig warm gefütterte Winterstiefel waren eiskalt und pflotschnass. Aber es blieb mir nichts anderes übrig, als mit dem ebenfalls triefenden Hund den rund 4 km langen Weg in Richtung Auto zu marschieren.

Wir sind beide wieder trocken, und gönnten uns bereits etwas Gutes auf den Schreck. Tirass ein feines Hundebisquit, ich ein traumhaftes Vermicelles.

Vor kurzem ist Roberto aus Italien eingetroffen, es ist alles wieder in Ordnung. Ab Morgen soll es die ganze Woche traumhaft sonnig sein - aber definitiv kein Badewetter mehr.

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Wenn es mit dem Verputz nicht so einfach ist

Der Weinkeller: Wir wissen ja, dass alles gut wird. Aber es ist schwer vorstellbar, dass am 20. Dezember alles tiptop sein soll. Doch Stevo wird es richten.
Der Weinkeller: Wir wissen ja, dass alles gut wird. Aber es ist schwer vorstellbar, dass am 20. Dezember alles tiptop sein soll. Doch Stevo wird es richten.

 

Bei unserer Abwesenheit vor zwei Wochen hatte Stevo im Sinn, mit dem Aushub bei der Einfahrt für die Verlegearbeiten zu beginnen. Im Wissen darum, dass Regen angesagt war, haben wir gemeint, er könne doch bei Schlechtwetter rasch den sehr groben Verputz im Weinkeller entfernen, und durch eine neuen, glatten versehen. Von einer glücklichen Fügung bei so viel Regen zu sprechen, ist wohl etwas übertrieben, aber diese grossen Niederschlagsmengen haben - nachdem der Verputz im Weinkeller weg war - die Schwachstellen aufgezeigt. Hinter der Mauer war die Drainage zu ungenügend, oder kaum vorhanden. So hat sich die Mauer wie ein Schwamm mit Wasser gefüllt. Jetzt haben wir einfach wieder viel Schutt und Schlamm. Stevo, der wusste, dass wir nicht mit so etwas gerechnet hatten, meinte munter: "Keine Sorge, in drei Wochen sieht alles genau so aus, wie es sein soll, und auch ein Teil der Einfahrt ist fertig." Er ist wohl der Beste. Wir wissen ja, dass er Recht hat, aber im Augenblick haben wir genug von Schlamm, Regen und Schutt im und ums Haus. Gemeinsam haben wir uns entschlossen, die Arbeiten im Frühstückszimmer um ein Jahr zu verschieben. "Mau im Winter e kei Baustell", waren Robertos Worte. Ich stimme ihm zu. Klar wäre die Renovation des Frühstückzimmers so das Tüpfelchen auf dem i gewesen, aber es sieht ja noch recht gut aus, und kann ruhig noch eine Saison im jetzigen Gewand erscheinen. Auch Stevo kann sich dann mehr Zeit für den Rest der Einfahrt nehmen. Ihr merkt, wir lassen wie Tirass auch, die Ohren etwas hängen. Ihm gefällt es absolut nicht, immer nur auf den Strassen ausgeführt zu werden. Aber abseits der befestigten Strassen ist es entweder zu gefährlich, zu schlammig, oder dann sind die Jäger unterwegs. Während Roberto noch das eine oder andere zu erledigen hat, reise ich am Samstag wieder ins Wallis, es sind sonnige Wintertage vorausgesagt. Das hebt meine Stimmung und Tirass' Ohren. Er liebt den Schnee und die Berge. Roberto folgt dann nächste Woche. Am 8. Dezember geht es dann für die ordentlichen Ferien nach Rupperswil.

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Rutschgefahr

Nach wochenlangen Regenfällen ist es nicht verwunderlich, dass die Hänge im Piemont ins Rutschen kommen. Keiner unserer Nachbarn kann sich an solche Wassermassen erinnern. Rund 140 Strassen sind gesperrt, viele Dörfer sind von der Umwelt abgeschnitten, und es ist kein Ende des Regens in Sicht.

Nach wundervollen Wintertagen in Montana hat uns Montabone seit gestern wieder. Wobei, am liebsten hätten wir gerade wieder kehrt gemacht. Ihr könnt euch die Schlammmassen nicht vorstellen. Unsere Strasse ist im Augenblick die einzige Verbindung nach Montabone, es herrscht also reger Verkehr. Die, welche die Situation kennen, können sich vorstellen, dass es beim Kreuzen die eine oder andere brenzlige Situation gibt. Denn auch unser Strässchen wurde nicht von rutschenden Hängen verschont, der Schlamm wurde aber bereits weggeräumt. Trotzdem ist es noch enger als vorher. Und bei uns? Hinter dem Haus hat eine kleine Mauer dem Wasserdruck nicht stand gehalten, und bei der Einfahrt sind einige Steine heruntergepurzelt. Ungemütlicher sieht es bei den Bäumen aus, der eine oder andere steht durch die kleinen Rutsche etwas schief da. Stevo wird diese nun so rasch wie möglich fällen, nicht dass sie uns aufs Dach kippen oder die Elektroleitung kappen. Eigentlich gehört ja der Hang hinter unserem Haus Beppo, aber dem ist das Ganze anscheinend egal, und es ist ihm ganz recht, wenn wir das Ganze in die Hand nehmen. Wie es sonst mit den Arbeiten bei uns so steht, erzähle ich morgen. Nur so viel: auch hier hat der Regen Regie geführt. Nun noch ein paar "Rutschbilder".

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Wintermärchen

Wie bereits im letzten Eintrag erwähnt, machen wir momentan einige Tage Pause in Montana. Es ist ein absolutes Wintermärchen, welches wir hier erleben. Zuerst einen Tag Schneefall, dann ein Tag purer Sonnenschein, dann wieder Schneefall. Euch muss ich nicht erklären, wie es einen Tag nach intensivem Schneefall aussieht. Einfach traumhaft. Tirass und ich verbringen Stunden im Schnee, die Winterwanderwege sind einmalig. Leider kann Roberto nicht mittun, wie er gerne möchte, er ist erkältet. Morgen kommen die Schneeschuhe zum Einsatz,  dann können wir noch etwas höher hinaus. Da die Wetteraussichten im Wallis recht gut sind, werden wir eventuell noch zwei oder drei Tage anhängen, denn in Montabone regnet es sozusagen ununterbrochen. Und Schneefall mit zwischendurch Sonne ist definitv verlockender.  Und hier noch zwei Eindrücke von unseren "Winterferien".

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Kleine Pause

Wir haben für diese Saison unsere letzten Gäste verabschiedet, und urplötzlich ist es sehr still geworden. Kein Frühstück mehr richten, die Zimmer sind alle bereit für einen kurzen Winterschlaf, und Stevo ist bereit, um mit den diversen Arbeiten zu beginnen. Wir dürfen wiederum auf eine tolle Saison zurückblicken, und auch die Aussichten auf das 2020 geben zur Freude Anlass.

Dieses Jahr müssen wir die Arbeiten relativ gut planen, da wir uns einerseits über Silvester wieder über ein volles Haus freuen können, andererseits wir die Einfahrt von der Strasse bis zum Haus neu gestalten möchten. Also, für einige Zeit wird die Zufahrt nicht möglich sein. Wir hoffen einfach, das Wetter spielt mit. Neben der mit Steinplatten ausgelegten Einfahrt wird auch der kleine Fussweg zu unserem Grundstück, welcher am grossen Tor vorbeiführt, wieder neu gemacht. Damit Stevo bereits die eine oder andere Arbeit in Angriff nehmen kann, "verschwinden" wir für eine Woche, und tauchen - so weissagen es die Wetterfeen - zum ersten Mal in diesem Jahr in den Schnee ein. Es geht nämlich nach Montana. Im Dezember dann sind wir wie gewohnt für eine Woche im Aargau.

Restauriert wird in diesem Winter das letzte der Zimmer im Gästehaus, nämlich das Frühstückszimmer. Darauf freue ich mich riesig. Ja, und dann bekommt auch unser Weinkeller einen neuen Verputz und Anstrich.

Ihr seht, es läuft wieder einiges, und die Gäste dürfen auf das Neue in der kommenden Saison gespannt sein. Was bleibt, ist unsere Freude am Tun und die Vorfreude, wenn es ab dem 1. März wieder heisst: Benvenuti a Casa Fossello. Doch so lange mache ich natürlich im Blog nicht Pause. Da gibt es über die Baufortschritte sicherlich das eine oder andere zu berichten und zu bebildern. Also: a dopo.

Haarig

Dieser Eintrag ist wohl etwas ungewöhnlich, ist aber nicht an den Haaren herbeigezogen. Er hat einen fülligen Ansatz, verdünnt sich in der Mitte, bis er zum Schluss hin wiederum an Volumen gewinnt. Das Ganze begann vor gut 12 Jahren. Damals war ich der Meinung, lange Haare würde ich niemals tragen können, zu fein seien meine. Der Zufall wollte es, dass ich in Wildegg den Bericht über eine Neueröffnung eines Coiffeursalons schreiben musste. Und der Haarkünstler Engin Mert sprach immer wieder von seiner Schnitttechnik und das Erlernte in Italien und anderswo. Und so kam es, dass er das für mich Unmöglich scheinende wahr machte, und mir mit seinem Wissen vom Kurzhaarschopf zu voluminösen schulterlangen Haaren verhalf. Leider zog er ins Ausland. Ich hatte jedoch das  Glück, eine seiner Schülerinnen zu finden. Nun, kaum in Italien, musste ich natürlich zum Coiffeur, pardon, hier heisst er ja Parrucchiere. Und in den letzten zwei Jahren wurden meine Haare immer mehr zu Härchen, der Schnitt war einfach nicht der Richtige. Roberto könnte hier ein Lied davon singen, wie ich ihm mit meinem Problem wohl auf die Nerven ging. Immer wieder musste er sich Bilder von früher ansehen. "Lueg, das cha doch nid si, dass es hüt so schütter usgseht", war meine Rede.

Und dann war es wiederum Enging Mert, welcher mir den richtigen Tipp gab, wo es in meiner Umgebung einen Coiffeursalon gab, welcher nach dem gleichen Prinzip die Haare schneidet und pflegt. Es war übrigens ein absoluter Zufall, dass ich Engin auf Facebook gefunden habe.

Nach nur zweimaligem Besuch in dem von ihm genannten Salon in Asti waren die Erfolge bereits zu sehen - ich bin wieder rundum zufrieden - Roberto wohl auch. Also, liebe Damen - und natürlich auch Herren -, wenn ihr mit euren Haaren und dem Schnitt Probleme habt, dann geht einfach für eine Beratung zu Engin Mert, Personal Hair Designer, Lindenhofstrasse 15, 8001 Zürich. 

Günther

Günther haben wir von den Vorbesitzern der Casa Fossello übernommen. Er wurde nicht aktiv in das Uebernahmeprotokoll wie etwa die Betten, die Nachttische, die Tische oder Stühle übernommen, er war einfach da. Etwas blass stand er mal dort, mal hier. Er war und ist so durchscheinend und nichtssagend, dass man ihn glatt übersieht  - vor allem, wenn man nach ihm sucht. Denn, wenn wir ihn brauchen, dann dringend. "Weisch du, wo der Günther isch?" meine schon fast verzweifelte Frage gestern. "Nei, i ha ne vor es paar Tag im Chäller gseh", gab Roberto zur Antwort. Zum Glück für euch reden wir immer noch Schweizerdeutsch miteinander, sonst müsste ich das hier direkt übersetzen. Aber zurück zu Günther. Vor allem, als wir unseren Keller ausräumen mussten, da wir alles mit Plattenboden versehen wollten, war Günther für einige Zeit unauffindbar. Zuletzt haben wir ihn an seinem angestammten Ort vermutet, aber infolge der Züglete wurde er ohne Murren seinerseits an einem anderen Ort deponiert. Ihr werdet vielleicht denken, dass wir nach ihm rufen könnten. Doch Günther ist weder eine Katze noch ein Hund, er steht einfach nur so rum. Und wenn er einen Duft von sich lässt, dann liegt das in unserer Verantwortung, er kann rein gar nichts dafür. So suchten wir gestern wieder einmal nach Günther. Und siehe da, Roberto fand ihn fast auf Anhieb. Er war da, wo er eigentlich schon immer stand, auf dem Regal in unserem neuen Keller. Günter ist wirklich sehr blass, ja schon fast wässerig, aber hat so um die 65% Alkoholgehalt. Und das nicht nur vorübergehend, sondern für immer. Na ja, bis die Flasche halt leer ist. Und duften tut er nur dann, wenn wir den Deckel nicht richtig auf die Flasche schrauben. Aber Günther leistet uns gute Dienste, wenn wir etwas entfetten müssen. Ob es ein Badezimmerplättli ist, um einen neuen Seifenhalter zu montieren, oder wie gestern, als wir unsere neue Beschriftung vor dem Haus auf eine Holzplatte kleben mussten.

Ohne Pet-Flaschen

Ihr könnt euch vorstellen, dass bei uns eine grosse Zahl an Pet-Flaschen anfällt. Sie werden zwar auch hier recycelt, aber wir haben seit längerer Zeit kein so gutes Gefühl mehr dabei. Zwar könnte man, gemäss Gemeindeverwaltung, das Leitungswasser trinken, aber ab und zu riecht dieses leicht nach Chlor, und das wiederum sorgt ebenfalls für etwas Skepsis. Nun haben wir die Lösung gefunden. Künftig wird unser Trink- und Kochwasser durch ein Filtersystem "geschleust" - dem Trinkgenuss steht dann nichts mehr im Wege. Kommt hinzu, dass unsere Gäste an der künftigen Wasserstation dann zwischen Frizzante kühl, Frizzante normal und Naturale wählen können. Das Wasser wird zudem regelmässig untersucht, und auch die Filter in regelmässigen Abständen ausgewechselt.

Wir haben nicht nur ein besseres Gefühl, auch die Schlepperei mit den Pet-Flaschen hat ein Ende. Nur der Ferragosto kommt uns noch etwas in die Quere bei all dem, was wir vorhaben. Wie gewohnt sind über diese Tage die Italiener in den Ferien - wir müssen uns noch etwas mit dem Einbau gedulden.

Die heissesten Tage haben wir hinter uns, die Temperaturen sinken vor allem in der Nacht auf angenehme 18 bis 20 Grad. Am Tag sind es noch rund 30 bis 32 Grad. Dank den Klimageräten in den Zimmern wurde es für unsere Gäste nie unangenehm. Und das Gute daran, der Strom dazu kommt vom Hausdach. Ihr seht, lauter gute Nachrichten. Ausser, dass Roberto im Augenblick eine Sommergrippe "ausbrütet". 

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Hundstage

Bekanntlich wird der Sommerabschnitt von Ende Juli bis Ende August als die Hundstage bezeichnet. Bei uns völlig zutreffend. Zum einen war es während rund 10 Tagen 40 Grad, teilweise sogar darüber – und dies am Schatten. Zum andern hielt Tirass bei uns Einzug.  Wochen, in welchen wir stark gefordert wurden. Sei es mit Geduld, oder mit Kraft. Denn unser Welpe, gerade mal 3 Monate alt, wiegt schon 15 kg. Anfänglich ging das noch, weil er es noch nicht wagte, alleine in das obere Stockwerk zu gehen. Nun, ein paar Wochen bei uns, und Tirass ist schon sehr mutig geworden, ergo treibt die Neugier ihn auch ein Stockwerk höher. Nur runter, das ist etwas schwierig. Anfänglich trugen wir ihn wieder runter, aber mittlerweile dankt es unser Rücken, dass wir das nicht mehr tun. Und Tirass versuchte es tapfer selber. Da kommt das Hinterteil manchmal vor den Vorderpfoten. Mit Leine und gutem Zureden nimmt er nun langsam Tritt für Tritt – ein gescheiter Hund. Mit Kater Alex geht es schon recht gut, er folgt Tirass wie ein Schatten. Wehe aber, wenn der Hund zu nahekommt, dann wird leise gefaucht. Ich habe das Gefühl, lediglich um die Form zu wahren.

 

Immer noch ist Tirass die Sensation, wenn wir ins Einkaufszentrum, in die Stadt oder ins Restaurant gehen. Und auch schon ist uns passiert, dass im Einkaufszentrum plötzlich jemand «Tirass» rief. Da seht ihr nun, welchen Stellenwert wir hier einnehmen.

 

Zum Glück sind die Temperaturen mit rund 30 Grad wieder im Normalbereich, und auch die Nächte sind mit rund 20 Grad wieder angenehm kühl. Tja, man wird bescheiden in den Ansprüchen. Und der Regen? Der lässt immer noch auf sich warten. Ab und zu ein «Sprutz» aber das war es denn auch schon. Mittlerweile türmt sich unser Schnittgut in der Verbrennungsstelle. Wir wagen es nicht, dieses anzuzünden. Wobei wir am frühen Morgen da und dort ein Räuchlein aufsteigen sehen. Aber das sind Einheimische, das haben die – hoffentlich – besser im Griff.

 

Morgen beginnt für uns sozusagen wieder die Saison, wir haben wieder volles Haus. Natürlich gibt es immer wieder ein paar Tage, wo noch ein Zimmer frei ist. Einfach probieren, wer sich spontan für einen Besuch entscheiden sollte. Ich war im Herbst selten im Piemont, aber ich kann mir gut vorstellen, dass, wenn sich die Reben herbstlich verfärben, es eine Augenweide sein wird. Kommt der Trüffel, der Käse und alles andere Feine aus der piemontesischen Küche dazu.

Da fühlt man sich gleich wie "Gott in Frankreich". Was nicht ganz von ungefähr kommt, denn das Piemont gehörte früher zu Savoyen. Das erklärt wohl den Ausspruch. Denn ich selber habe in Frankreich noch nie so köstlich gegessen, wie im Piemont. Aber das kann der eine oder andere auch anders sehen.

 

Wildschweinjagd

Eigentlich ist es ein Glück für den heutigen Blog, dass heute Morgen die Wildschweinjagd begonnen hat. Denn sonst hätte ich meinem  Ärger über den fehlenden Kundenservice bei grossen Unternehmungen Luft gemacht. Es ist so: seit rund drei Wochen ist unser Backofen ausser Betrieb. Man versprach uns, das defekte Teil zu bestellen. Nach zwei Wochen war dieses dann in Asti vor Ort. Nun meint ihr vielleicht, der Techniker käme vorbei, um dies einzubauen. Weit gefehlt, es kam lediglich ein Chauffeur, welcher unseren Backofen - nach zwei Wochen! - abholte. "Den sehen wir nie wieder", meinte ich verärgert. Sehen tun wir den Ofen schon wieder, aber wann? Ihr wisst, es ist August, und in genau dieser Woche ist Ferragosto. Das heisst, es ist niemand mehr in den grossen Betrieben ume. Ich rechne grosszügig und bin zufrieden, wenn unser Backofen so Anfang September retourniert wird. In der Zwischenzeit kaufen wir uns einen Ersatz. Den irgendwann wird der eine oder andere seinen Dienst wieder versagen, und dann sind wir, wie man so schön sagt, putzt und gstrählt. 

Noch ein zweites Ferragosto-Müsterchen? Bittesehr. Unser Internet gab am Donnerstag seinen Geist auf. Auch schon passiert. Dann haben wir einfach den Stecker gezogen, wieder reingesteckt, und alles lief wieder bestens. Doch dieses Mal wollte es einfach nicht klappen. Die Hotline war ständig besetzt, und auf allen anderen Nummern meldete sich niemand - Ferragosto. Roberto wurde nun doch langsam etwas hässig, stieg ins Auto, um im Geschäft in Acqui Terme nachzufragen. Sie ahnen es: es war zu infolge Ferragosto. Wir waren jedoch in guter Gesellschaft, quer durch Italien funktionierte das Internet von EOLO nicht mehr. Mittlerweile geht auch das wieder, aber nur Dank der Unterstützung von Lorenzos Sohn, der ist ein IT-Fachmann. Man musste nämlich mithilfe der Passwörter und einem angeschlossenen PC den ganzen Zauber wieder starten. Kurz gesagt: Wir haben den Alltag Italiens hautnah zu spüren bekommen. Und wenn man meint, es käme eine Ansage per Telefonbeantworter, oder am Geschäft sei irgend was angeschrieben. Fehlanzeige. Zu ist zu, fertigschnätz.

Zurück zum Thema, der Wildschweinjagd. Das Feld weit unter uns treibt einem Landwirt sicher die Tränen in die Augen, das Maisfeld ist total verwüstet durch die Wildschweine. Heute nun hat die Jagd auf diese begonnen. Bis Ende September erleben wir diese am Samstagabend, Sonntag und Mittwoch hautnah. Denn sie halten sich vorwiegend in unserem Gebiet auf, die Jäger und Wildschweine. So haben wir vor unserem Tor einen veritablen Wagenpark der Jäger, und dass sie nicht um unser Haus herumgehen müssen, haben wir ihnen die Tore geöffnet. Ein herzliches Dankeschön und ein feiner Roero Arneis folgten. Es ist schon ein etwas komisches Gefühl, wenn man von unserer Kanzel aus auf der Strasse vis-à-vis eine Reihe Jäger sieht, und um unser Anwesen sich einige tummeln. Ich bin auf die weiteren Jagdtage gespannt. Heute betrug die Ausbeute zwei Wildschweine.

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NO!!!

Bevor ich zum eigentlichen Thema komme noch der Hinweis, dass unter der Rubrik "Rezepte aus unserer Küche" endlich wieder einmal etwas dazugekommen ist.

Heute möchte ich über zwei "No's" berichten. Das eine ist sehr ärgerlich, und es wäre eher ein "Ou neiii". Es geht um unseren Backofen. Vor fast zwei Wochen versagte das gute Ding seinen Dienst, rasch war der Techniker informiert, der versprach, innert Wochenfrist den Schaden zu beheben. Seit diesem Versprechen ist es mehr als ruhig rund um den Techniker. Und wie bereits geschrieben, versagt der Ersatzbackofen bei der Unterhitze seinen Dienst. Ich, ansonsten in solchen Dingen eher in der ruhigen Ecke anzusiedeln, rege mich nun schon etwas auf. Wir haben gefühlte 10 Nummern zum Anrufen, doch nirgends wollte man zuständig sein. Aber oh Wunder, Roberto entdeckte auf dem Servicevertrag noch ein weiteres Nümmerchen. Und siehe da, die nette Dame wusste, dass übermorgen der Techniker zwischen 9 und 16 Uhr bei uns vorbeikommt. Ich zweifle zwar noch etwas, dass es dann auch wirklick klappt.  Damit jemand da ist, gehe ich alleine mit unserem Tirrass in die Welpenschule. Wobei wir beim zweiten "No" angelangt sind.

Unser Hund wird in italienischer Sprache erzogen. Wir wollen den Kleinen mit einer zweiten Sprache nicht überfordern. Bei mir spielt das ja nicht eine so grosse Rolle betreffend der Überforderung. Ich muss bei den Ausführungen des Lehrers jeweils wie ein Schiesshund aufpassen, dass ich alles recht verstehe. Dieser kommt aus Rom, spricht sehr schnell, und für mich manchmal nicht ganz verständlich. Bis jetzt war Roberto immer dabei, und sprang ein, wenn ich nicht alles verstand. Nun, morgen Mittwoch bin ich mit meinem Vierpfoter auf meine zwei eigenen Beine gestellt. Er kann schon "vieni, sede, terra" fehlerfrei, und durch die Röhre - Tubo - springt er mit grosser Freude. Ebenso macht ihm die Wippe keine Mühe. Wenn am Ende eine Belohnung wartet, macht unser Tirass fast alles. Aber zurück zum "No". Wenn man einen Hund fragen würde, welches Wort er in seinen ersten Monaten am meisten hört, so würde er bestimmt das No nennen. So vieles darf der Kleine, welcher mal riesengross sein wird, nicht. Die Polstergruppe ist tabu. Sie darf auch nicht angeknabbert werden. Beim Spaziergang nicht alles in den Mund nehmen, beim Spielen nicht beissen, das Katzenfutter in Ruhe lassen, nicht auf den Rasen - wenn auch mittlerweile völlig vertrocknet - pinkeln . . . . . Die Liste kann beliebig erweitert werden. Aber es klappt schon recht gut, und wir würden ihn nicht mehr hergeben. Sie wissen schon, die Hundeblicke, das Herumtoben mit ihm, seine Freude, wenn er uns sieht. Auch hier ist die Liste lang und wird immer länger. Heute Abend geht es mit ihm in die Stadt unter die Leute, und morgen gibt es bei einem Fest jede Menge Sozialkontakte - andere Hunde - für ihn.

Neun Uhr, 32 Grad

«E fresca oggi», rief mir gestern unser Nachbar Lorenzo mit einem breiten Grinsen und zwei Strohballen in der Hand zu. «Si, e un vento fresco», rief ich zurück. Reines Wunschdenken von uns beiden. Die Temperaturen erreichen im Schatten lockere 40 Grad, und auch jetzt, um halb Neun Uhr, zeigt das Thermometer noch 32 Grad. Dazu bläst ein warmer Wind, welcher alles austrocknet. Wobei wir es hier oben noch gut haben, in Acqui Terme selber ist es noch heisser.  Die Wäsche trocknet an der Leine zwar in Windeseile, doch sie aufzuhängen ist etwas happig. Neben Katz und Hund schätzen auch die Insekten die grosse flache Schale mit stets frischem Wasser draussen. Während Alex sich sehr vornehm den Durst löscht, steht Tirass mit allen Vieren rein und «götscht» so richtig darin herum.  

 

Der 1. August ging natürlich auch bei uns nicht ganz spurlos vorüber, jedoch weit ab von jeglicher Knallerei. Zusammen mit den Gästen genossen wir den Nationalfeiertag ohne Schwefelrauch mit einem feinen Essen draussen vor dem Weinkeller.

 

Bereits in einer Woche beginnen die Weinbauern mit der Lese der ersten Traubensorte. Und ich Grünschnabel habe immer gemeint, das passiere so etwa im Oktober. Ein Blick in die Rebberge beim morgendlichen Spaziergang zeigen reich behangene Stöcke. Obs ein guter Jahrgang wird? Keine Ahnung, ich werde bei Gelegenheit bei Vico nachfragen.

 

Ein Blick auf die Wetterapp zeigt, dass es in den nächsten Tagen etwas kühler – so um die 35 Grad – sein wird, bevor es an Ferragosto wiederum so richtig einheizt.  Ja, Ferragosto erlebe ich dieses Jahr zum ersten Mal hautnah. In dieser Woche um den 15. August sind wohl die meisten Italiener in den Ferien. Jedoch, so habe ich gelesen, seien sie nicht die grossen Reisenden, sondern verziehen sich im eigenen Land an den Strand oder in die Berge. Die Auswahl ist ja reichlich.

 

Das Piemont in Festlaune

 

Das Piemont ist in Festlaune, jedes Wochenende ist in irgendeinem Dorf was los. Meist dreht es sich ums Essen, aber auch die Musik darf nie fehlen. Mal leiser, mal lauter. In Montabone war über Wochenende «Birra, Barbera, Barbecue» das Thema. Selbstredend gab es auch Pasta. Und zwar mit einer sooo feinen Käse-Nuss Sauce, das verlangte nach einer zweiten Portion. Natürlich war auch Tirass mit dabei. Etwas unsicher und abwartend zu Beginn, aber dann liess ihn nichts mehr aus der Ruhe bringen. Selbst die Ausrufe: «Oh, un cucciolo» (ein Welpe) und die nachfolgenden Streicheleinheiten liess er gelassen über sich ergehen, und schlief nach kurzer Zeit tief und fest. Er ist halt wirklich noch ein ganz junger Kerl, welcher viel Schlaf benötigt.

 

Bis jetzt war den Festen schönes Wetter beschert, doch gestern zog ein veritables Gewitter über Montabone. Und ich meinte noch gelassen zu unseren Gästen, welche auf dem Weg zu einer Geburtstagsfeier waren, so finster habe es schon häufig ausgesehen, der Wind würde das Ganze schon verblasen. Diese Woche soll es ja so richtig heiss werden, bis zu 40 Grad. Wir warten mal ab, wie es sich so anfühlt.

 

Ach ja, und unser Backofen. Der bracht neue Steuerungen. Und da man hier nichts vorrätig hat, und immer alles bestellen muss, vergeht nun mindestens eine Woche, bis alles wieder funktioniert. Unser Küchenbauer Franco brachte zwar Ersatz, ein ziemlich altes Ding. Die Freude war jedoch von kurzer Dauer, beim ersten Brotbackdurchlauf bemerkte ich, dass die Unterhitze nicht funktionierte. Was tun mit oben fixem und unten nixem Brot? Rausnehmen, sachte umdrehen und mit der Unterseite nach Oben weiterbacken. Es hat geklappt. Nur bei dem ins Auge gefasste Kuchen wird das nicht klappen, und Franco hat keinen weiteren Ersatz. Also muss ich euch weiterhin mit den Rezepten vertrösten. Aber wenn alles funktioniert, werkle ich nur für euch in der Küche. Dafür liefere ich an dieser Stelle einige Bilder vom Fest in Montabone.

 

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Er ist angekommen

Gestern war für uns wie für Tirass ein grosser Tag. Auf dem Simplon nahmen wir unser Fellbündel in Empfang. Schon etwas müde von der Reise aus dem Kanton Solothurn verschlief er bis auf einen kurzen Halt die Reise. Munter war er jedoch in der Nacht, alle zwei Stunden verlangte er nach einem Aufenthalt im Freien. Dementsprechend waren wir heute Morgen nicht gerade ausgeschlafen. Er ist ein lieber Kerl und hat unsere Herzen bereits im Sturm erobert. Heute war bereits die Vorstellung in der Welpengruppe. Die Kennenlernstunde war für unseren Tirass so anstrengend, dass er danach zwei Stunden lang tief und fest schlief. Und nun hält er uns bereits wieder auf Trab. Für einen Hund von nur gerade 11 Wochen ist er schon ein recht grosser Kerl, und wiegt 10 kg. Das Treppensteigen mit ihm auf dem Arm geht ganz schön in die Arme, und beim Gehen kommen ihm irgendwie die Beine manchmal etwas durcheinander. Er hat soooo riesige Pfoten. Das lässt erahnen, wie gross er sein wird, wenn er nach zwei Jahren ausgewachsen ist. Nur Kater Alex teilt die Begeisterung überhaupt nicht. Das wird wohl eine lange Zeit des Angewöhnens. Toll für mich, dass auch meine Söhne in den ersten "Tirass-Tagen" dabei sind.

Natürlich habe wir unser neues Familienmitglied von allen Seiten und in Aktion fotografiert, zwei Bilder lege ich euch bei, ich will ja nicht übertreiben. 

Nun nutze ich die Zeit, in welcher er bereits wieder schläft, um für die Ankunft unserer Gäste mit genügend Apero gewappnet zu sein. Eigentlich wollte ich heut Abend ein Karottenflan als Vorspeise servieren, und dann auch das Rezept mit Bild auf die Webseite stellen. Jedoch, der Backofen hat ein technisches Problem. Das ist halt so mit Geräten, welche fast schon mehr, als nur alles können. Aber der Monteur bringt das sicher noch heut Abend in Ordnung.

 

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Apero in der Villa Prato

Wenn meine Söhne zu Besuch sind, ist ganz klar, dass wir meist auswärts die piemontesische Küche geniessen. Vor allem aber auch im Wissen darum, dass sich ab Sonntag unser Zuwachs noch etwas einleben muss, bevor wir ihn mit seiner neuen Heimat bekannt machen. Also während einiger Zeit im Restaurant "Mamma" gegessen wird. Übermorgen zieht unser Tirass ein, knappe drei Monate alt. Wir freuen uns riesig. Das eine "Bett" für ihn steht schon seit längerem bei uns, damit sich auch Kater Alex etwa daran gewöhnen kann. Nach diesen Zeilen geht es nach Acqui zum Grosseinkauf in den Tierliladen.

Doch zurück zur Kulinarik. Gestern waren wir an einem ganz besonders schönen Ort, in der Villa Prato in Mombaruzzo. Sie gehört der Familie Berta - ihr wisst, die mit dem Grappa - und beherbergt zwei Restaurants, Hotelzimmer und einen wunderschönen Spa-Bereich. Auch wir zwei waren zum ersten Mal dort, und kamen aus dem Staunen kaum heraus. Ich habe ein paar Bilder beigelegt. Gestern hatten wir nur eine Reservation für einen Apero, morgen gehen wir dann alle zusammen essen, die Preise sind moderat. Und heute? Da pilgern wir alle zusammen ins Dorf in die Pizzeria. Der Wirt bereitete immer riesige Portionen zu, auch wenn man ihn bittet, etwas weniger grosszügig zu sein. Dann meint er nur: "Ich bereite die Portionen so zu, dass ich selber genug hätte". So teilen wir uns jeweils eine Portion. Bei der Pasta jedoch sind die Teller gerade recht für eine Person. Ob er Pasta weniger liebt? Muss ihn heut Abend mal fragen. Jeden Freitag spielt auch eine Liveband ab 21 Uhr. Manchmal gar nicht so schlecht. Ab und zu  ist es aber auch des Guten zuviel. So hörten wir auch schon zwei Stunden lang "Beach-Boys." Und dann sind es erst noch Ohrwürmer von früher, welche man dann nicht mehr aus dem Kopf kriegt. Ihr seht, es ist nicht ganz so leicht, das Leben am Hügel. 

Und was schreibe ich im nächsten Blog? Natürlich über die Reise und die Ankunft von Tirass.

A dopo.

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"Eifach schön"

Wenn mich sogar ein anwesender Gast darauf aufmerksam macht, dass er seit einigen Tagen vergebens in den Blog schaut, dann ist es wirklich Zeit, wieder in die Tasten zu greifen. Entschuldigt bitte die lange Abwesenheit. Aber ich habe mir so gedacht, dass viele von euch in den Ferien weilen, und die Interessen etwas anders gelagert sind. Aber nun bin ich wieder regelmässiger zu lesen. Ihr wisst, neben lieben Freunden sind auch meine Söhne bei uns eingetroffen. Wir haben uns unbändig gefreut, und geniessen natürlich die gemeinsame Zeit in vollen Zügen.  Morgen fahren wir alle miteinander nach Noli, die Liegestühle und das schattige Plätzchen für die Verpflegung sind bereits reserviert. Vor einer Woche hat es uns am Meer tüchtig im Regen gebadet. Das Auto stand bis zur Türschwelle im Wasser, und auf der Strasse war nur ein sehr langsames Tempo möglich. Das Wasser fliesst halt nicht so zügig ab. Da genügt ein kurzer Gewitterregen. Unsere Hoffnung, dass es auch in Montabone tüchtig geregnet hat, blieb unerfüllt. Ein «Sprützli», mehr nicht.

 

Am Montag haben wir die zweite Hürde für unser italienisches Nummernschild genommen, wir waren in Asti auf dem Zollbüro. Die erste Station war ja das Strassenverkehrsamt und das Pass- und Patentamt in der Schweiz. Nach einer halben Stunde hatten wir unseren Stempel, das Auto ist sozusagen entzollt. Wenn wir dieses innerhalb eines Jahres in Italien verkaufen, müsste jedoch der Wagen verzollt werden. Aber das haben wir ja auch nicht im Sinn. Wir fragten den Beamten dann nach den weiteren Schritten, in der Meinung, dass er uns nun auch zu  U.P.A schickt, dann zur Garage, zum Vorführen etc. Er meinte jedoch, dass wir nun direkt zum «Strassenverkehrsamt» in Asti gehen können. Aber wenn wir Geld ausgeben möchten, könnten wir ruhig das Ganze über diese U.P.A abwickeln. Mal schauen, ob seine Auskunft richtig ist. Ich werde wieder darüber berichten.

 

Und unsere Siebenschläfer? Dank einem guten Tipp aus Rupperswil – Merci vielmal – scheinen sie umgezogen zu sein. Der hohe Ton des Katzenschrecks hat sie vertrieben. Mal schauen, wie lange die Ruhe hält.

 

Ich sehe auf dem Wetterapp, dass man auch in der Schweiz hochsommerliche Temperaturen geniessen kann, und demzufolge auch die lauen Abende. Es ist wunderbar, in gemütlicher Rund bis tief in die Nacht hinein draussen zu sitzen. Das Gespräch plätschert dahin, und das Glas Wein trägt das seine zum Wohlfühlen bei. Natürlich braucht es dann einige Überwindung, um sechs Uhr aufzustehen, damit das Walkingprogramm erledigt werden kann, bevor man Frühstück für die Gäste macht. Und um diese Zeit sind die Temperaturen einigermassen erträglich.

 

Heut Abend gehen wir fein essen, ins Ristorante del Belbo da Bardon. Piemontesische Küche mit einem «umfangreichen» Service. Da wird einem sogar das Bier zur Probe eingeschenkt, und dazu wie beim Wein die Flasche präsentiert. Und wie ihr anhand der angehängten Bilder sehen könnt, kann sich bei uns sogar ein Restenznacht sehen lassen. Ich wünsche euch einen ebenso schönen Abend, wie wir ihn haben werden. 

 

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Drei Tage wird San Guido gefeiert

Gestern, heute und morgen wird in Acqui Terme gefeiert. Es gilt, San Guido zu gedenken. Mit Messen, einer Prozession, einem riesigen Feuerwerk heut Abend, und einem dreitägigen Jahrmarkt gedenkt man dem San Guido. Ich habe natürlich im Internet nachgeschaut, und folgendes über den Heiligen Guido erfahren: „Guido stammte aus einer begüterten Familie und erhielt seine Ausbildung in Bologna und wurde dort zum Priester geweiht. Die Überlieferung berichtet, er sei bei seiner Rückkehr nach Hause unerkannt als Pilger zu seinen Eltern gekommen und habe um Almosen gebeten, die er erhielt samt einer Fußwaschung; dabei habe ihn ein Muttermal als den Sohn verraten. 1034 wurde Guido zum Bischof von Acqui gewählt. Er ließ die Kathedrale fertigstellen und weihte sie 1067 der Jungfrau Maria. Er gründete ein Zentrum der Spiritualität und Bildung für junge Mädchen und das Kloster Santa Maria, stattete sie mit Gütern und Einkünften aus. Gerühmt werden seine Enthaltsamkeit, Andacht und seelsorgliche Zuwendung, berichtet werden seine wundersamen Heilungen an Kranken und Krüppeln. Ehe er starb, schenkte er all seine Liegenschaften und sein ganzes ererbtes Vermögen der Kirche. Guido wurde in der Kathedrale in Acqui beigesetzt. Auch nach seinem Tod ereigneten sich Wunder an seinem Grab.“ Kurze Zeit wohnte ich der Messe bei, die Prozession muss ich auf nächstes Jahr verschieben, da wir bereits zum Nachtessen mit Robertos Verwandten eingeladen waren. Aber ich muss ja auch ennet der 60er Grenze etwas haben, was ich noch nie besucht habe. So eben eine Prozession.

 

Das Wetter ist immer noch heiss und sonnig, morgen geht es mit Robertos Vater nochmals nach Noli ans Meer. Er liebt die frische Brise und kann sich den ganzen Tag mit dem Beobachten des Geschehens am und im Meer vergnügen. Das Bagno „Vittoria Club“ bietet den wohl einmaligen Service, dass man neben dem Sonnenschirm, den zwei Liegestühlen plus zwei Stühlen auch noch den Esstisch mit Sonnenschirm für einen ganzen Tag buchen kann. Ideal. Nächste Woche gehen wir auch mit meinen Söhnen dahin. Das Wetter soll weiterhin sonnig und heiss sein. Doch zuerst sind in dieser Woche noch andere Termine zu erledigen. Die Hinterlegung unserer Testamente – öppis vom Wichtigschte hier in Italien, der Gang zum Zollbüro nach Asti wegen unserer Autonummer, ein Bankbesuch, und vor allem der Grosseinkauf für unsere Gäste, welche am Sonntagabend ankommen werden. Endlich kann ich wieder Gastgeberin sein, ich habe es die letzten 10 Tage sehr vermisst.

 

Ach ja, da ist ja noch unser Kater Alex. Kam ich doch heute etwas nach 18 Uhr nach Hause – sein Essen bekommt er normalerweise um 17 Uhr – sass er bereits vorwurfsvoll vor der Futterstelle. Dieses und noch mehr Bilder bei einem weiteren Klick von euch.

 

 

 

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Ein Tag am Meer mit rauchigem Abgang

Das Wetterapp lag nicht ganz genau richtig. Anstelle der angesagten 22 Grad war es auch in Noli bis zu 30 Grad. Aber vom Meer her wehte ein beständiges Lüftchen, was den Aufenthalt sehr angenehm machte. Auch Robertos Vater genoss den Tag sichtlich. Er weilt für einige Zeit bei uns, und besucht sonst täglich seine Verwandten in der Stadt. Dort ist es meist drückend heiss, und er atmet am Abend erleichtert bei uns auf ob des schönen Windes. Morgen lassen wir ihn gar nicht erst runter, es soll im Minimum 36 Grad heiss werden. Unserer Meinung nach zu gefährlich für seinen Kreislauf. Aber zurück zum gestrigen Tag. Erica von unserem bevorzugten Bagno "Vittoria Club" hatte einen schönen Platz für uns inkl. schattigem Tisch parat. Das Meer. Na ja, für mich als Thermalbadtyp war es etwas kühl. Roberto schwamm begeistert darin herum. Obwohl er abschliessend schmunzelnd meinte: "Es isch es bitzeli versalze gsi".  Vor der Heimfahrt reservierten wir noch Plätze für den kommenden Dienstag. Ein wenig Feriengefühl, bevor dann die Gäste wieder bei uns ankommen. Die Pause war sicherlich erholsam, aber ich freue mich riesig darauf, wenn es wieder los geht.

Auf der Heimfahrt sahen wir in der Nähe von unserem Daheim bereits von Weitem Unheil verkündende Rauchschwaden aufsteigen. Ein erstes Aufatmen, es war ennet dem Fluss Bormida. Wenn man dem Rinnsal noch Fluss sagen kann. Auch bei uns roch man am Abend den Rauch. Heute erfuhren wir dann, dass ein Haus und Felder gebrannt hatten. Im Augenblick, wo alles derart knochentrocken ist, beschleicht einen schon ein mulmiges Gefühl, wenn es irgendwo brennt. Und wenn man den Langzeitaussichten glauben will, wird es bis Ende Juli kaum Regen geben. Ihr denkt vielleicht: "Die schreibt aber viel vom fehlenden Regen." Ja, das tue ich wohl, aber einerseits geniesse ich diesen heissen Sommer, andererseits sorge ich mich um das fehlende Wasser für die Land- und Weinbauern. Bruno, ein Weinbauer von unserem Dorf, schreitet mit der Giesskanne seinen neu angepflanzten Rebberg ab. Anders kann er die Pflänzchen nicht wässern. Auch unser Igel bekommt täglich sein Wasser. Die Schale wird über Nacht immer leer. Wer sich daran erlabt, ist mir eigentlich egal. Hauptsache es hilft irgend einem Lebewesen. Wir haben unseren Wasserverbrauch natürlich auch angepasst. Anstatt grosszügig mit dem Schlauch zu Wässern, laufen auch wir mit Giesskannen herum, und geben dort Nass, wo es nötig ist. Einmal pro Woche jedoch bekommen alle Pflanzen ihre Ration ab. Bis jetzt klappt es, und wir haben ringsherum schönes Grün. Nicht, dass ihr jetzt meint, es sei alles vertrocknet. Mitnichten. Die Wäder, Hecken, Rebberge etc. sind alle noch knackig Grün. Wahrscheinlich bin ich es mir einfach nicht gewohnt, dass soo lange kein Regen fällt. Von den Italienern hört man nur eine verhaltene Sorge. Zum Schluss jedoch ein paar Bilder von unserem Tag am Meer.

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Der frühe Vogel . . .

. . . fängt den Wurm. Sagt uns ein Sprichwort. Daher bin ich morgen früh um vier Uhr der Vogel, und ich hoffe, dass unsere Siebenschläfer es dem Wurm gleichtun. Nun, einfangen will ich unsere Bewohner im Dach unserer privaten Terrasse nicht unbedingt. Aber ich will wissen, wo die Kobolde reinkommen. Im Dorf, wo man das Problem aus eigenen Erfahrungen zur Genüge kennt, meint man, sie kommen über die Freileitung der Elektrokabel. Hier sind die Häuser alle noch auf diese Weise mit Strom versorgt. Nix mit Kabel unter der Erde hindurch. Denn, wenn die Siebenschläfer über dieses Kabel kommen, dann könnte man vielleicht auf einfach Weise Abhilfe schaffen. Es gibt Vorrichtungen, welche man dort anbringen kann, und die Tiere diese nicht mehr überwinden können. Parallel dazu habe ich aber noch Weihrauch bestellt. Im Kräuterladen bekam ich nur Weihrauchräucherstäbli mit Patchouliduft. Diese haben mich dann schon etwas zu stark in die Vergangenheit geführt. Die einen oder anderen von euch können sich sicher an diesen durchdringenden Duft erinnern. Die einschlägigen Kleiderläden vor über 40 Jahren waren von diesem Parfüm geschwängert. Unweigerlich flimmern da vor dem geistigen Auge Bilder vorbei, welche von langen Sommernächten auf dem «Inseli» in Thun zeugen, von Stadtfesten und privaten Feiern. Und vor allem auch von dem einen oder anderen peinlichen Augenblick, an den man sich auch heute noch nicht so gerne erinnert. Herrjeh, ich schweife ab. Es geht ja um unsere Siebenschläfer. Ich werde also morgen früh um vier Uhr Position auf unserer Terrasse beziehen, und hoffe natürlich, dass sie mich nicht bemerken.

 

Die einfachste, aber verbotene Methode, ist, sie zu vergiften. Aber das möchte ich nach Möglichkeit vermeiden. Denn, wie schon in einem vorgängigen Bericht vermerkt, sind die Siebenschläfer streng geschützt. Vielleicht gelingt es mir sogar, von den Tieren ein Bild zu schiessen. Dann werde ich es morgen ganz sicher an dieser Stelle zeigen. Nun wünsche ich euch eine gute Nacht.

 

 

 

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"Sidigi Luft" im Piemont

Unser kurzer Dialog heut Abend so gegen sieben Uhr:

 

Ich: «Gäu d’Luft isch hüt so sidig.»

 

Roberto: «Mmmh, wie meinsch das? Es isch agnähm ja.»

 

Ich: «Es isch glich, wie we me im warme Meer ohne Wällegang schwümmt. Und me z’Gfüehl het, mi gleiti dür Side.»

 

Roberto: «Aha, i gspüre nüt. Nume, dass es agnähm warm isch.»

 

Ja, liebe Leute, es war sehr angenehm heut Abend. Sozusagen windstill bei 25 Grad und wolkenlosem Himmel  – sidig äbe. So, als ob man durch hauchdünne Seidentücher gehen würde. Kein Problem für mich, wenn Mann das nicht nachvollziehen kann. Hauptsache, er fühlt sich auch sehr wohl. Ich rieche ja auch den Regen, bevor er kommt. Oder atme gerne den Duft frisch umgegrabener Erde ein. Die Temperaturen waren heute nicht arg so heiss, wie sie in den nächsten Tagen werden sollen, deshalb gingen wir auf Wanderschaft. Wir möchten den Gästen ja sagen können, wo sie schöne Rundgänge machen können. Auch werden wir in den nächsten Wochen diverse Punkte auf unserer Homepage dokumentieren, welche sich lohnen, besichtigt zu werden.

 

Doch zuerst geht es morgen zum Notar. Es gibt noch das eine oder andere zu regeln. Am Dienstag fahren wir mit Robertos Vater ans Meer. Er ist für rund drei Wochen bei uns, besucht seine Verwandtschaft, und atmet jeden Abend bei seiner Rückkehr mit den Worten: «Ah, endlich frische Luft» bei uns durch. Man muss wissen, dass es in den Städten Italiens ungemütlich heiss werden kann. Neben dem noch immer hängigen Geschäft mit der neuen Autonummer gehen wir nächste Woche auch die Sache mit den Hinweisschildern an. Noch immer ist der Weg zu unserem B&B nicht ausgeschildert. Nächste Woche sollten wir Bericht von der Gemeinde haben, wo und wie dies möglich ist.

 

Doch bis dahin lasse ich ein paar Bilder von unserem Rundgang – durch «sidigi Luft» - sprechen.

 

 

 

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Freizeit

Inmitten des Kommens und Gehens unserer Gäste war es ganz natürlich, dass ich mich auch auf die ruhige Zeit gefreut habe. Nun ist sie da, und was fehlt mir? Das Kommen und Gehen unserer Gäste! Eigentlich könnte ich jetzt etwas länger schlafen, doch spätestens um sieben Uhr ist Schluss. Um ehrlich zu sein wahrscheinlich auch deswegen, weil ich jeden Mittag mein Bisolino – auf Neudeutsch Powernapping – mache. Ich nutze die Zeit, um mich wieder etwas mehr sportlich zu betätigen, und mache meine morgendlichen Runde hinauf nach Montabone. Doch die dritte Kurve hat es in sich. Dort bellen mich die Hunde hinter dem Eingangstor immer an. Das nervt, denn mittlerweile sollten sie ja wissen, dass ich nur vorbei und nicht hinein will. Beim Auto klappt es ja auch, dieses bellen sie nun nicht mehr an beim Vorbeifahren.

 

Die Fenster sind geputzt, die Gästezimmer gereinigt, es riecht fein nach frischer Bettwäsche. Alles ist bereit für die Neuankömmlinge in wenigen Tagen. Ich hatte aber auch Zeit, die letzten Monate etwas Revue passieren zu lassen. Das Fazit: Ich glaube, dass ich meine Bestimmung gefunden habe. Es macht so viel Freude, die Gäste und Freunde zufrieden zu sehen. Zu erleben, wie sie in dieser Ruhe aufatmen, sich entspannen und beginnen, sich vom Alltag zu lösen. Mit nur ganz wenigen Ausnahmen erzählen alle, wie gut sie schlafen. Und wer weiss, vielleicht ist da der eine oder andere unter euch, welcher sich auch mal von unserem tollen B&B überzeugen möchte. Dann sage ich: Benvenuti!

 

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Kampferöl und Weihrauchduft

 

Habt ihr es gewusst, gestern war Siebenschläfertag. Nach gregorianischem Kalender – also unserem – ist dieser Tag eigentlich erst am 7. Juli. Mir wäre aber gestern lieber gewesen. Denn so, wie sich das Wetter an diesem Tag zeigt, soll es dann sieben Wochen lang sein. Und gestern war ein traumhafter Tag. Aber mal sehen, wie es am 7. Juli wird. Warum ich euch das alles so haarklein erzähle? Ich möchte damit zum eigentlichen Thema überleiten, und warum wir Kampferöl benötigen. Keine Angst, wir verspüren weder Muskelkater noch Zerrungen, welche den Einsatz von Kampferöl verlangen. Doch der Reihe nach. Unsere Liegenschaften sind unterteilt in Gästehaus, unser Privathaus und die «Garage», welche ganz früher ein Stall war. Hinter unserem eigenen Haus erstreckt sich eine Terrasse, welche im Sommer herrlich kühl ist. Und im Dach dieser Terrasse tummeln sich Siebenschläfer. Die sind nicht nur in einzelnen Kantonen der Schweiz, sondern auch bei uns streng geschützt. So gegen elf Uhr abends geht das Getrampel los, zirka um 5 Uhr kommen sie zurück. Zum Glück hören nur wir sie, da sie nicht im Gästetrakt «wohnen». Was tun dagegen, und sich nicht strafbar machen? Im Dorflädeli erzählt man sich die Geschichte eines Montabonesen, welcher sich erlaubte, ein paar Siebenschläfer abzuschiessen. Er musste eine empfindlich hohe Geldbusse bezahlen. Man könnte die putzigen Mitbewohner auch einfangen, und sie dann aussiedeln. Doch das gescheite Internet sagt, dass man zwischen früherer Behausung und Aussiedlungsort mindestens einen Berg, Fluss oder See haben sollte. Sie seien Meister im Zurückfinden ihres früheren Wohnortes. Kampfer- und Eukalyptusöl solle eine abschreckende Wirkung haben. In unserem Schlafzimmer, welches just gegen die Terrasse raus liegt, duftet es nun wie in einem Massagesalon. Mal schauen, wie die Siebenschläfer den neuen Duft finden. Ausräuchern mit Weihrauch soll auch nützlich sein, nur bin ich noch auf keine Verkaufsstelle mit Weihrauch gestossen – und das in einem katholischen Land. Beruhigend an der ganzen Geschichte ist, dass sie einen sehr langen Winterschlaf halten sollen. Und auch wir haben eigentlich einen recht tiefen Schlaf. So, dass wir sie nicht jede Nacht hören. Wir sind um weitere Tipps, wie wir die Kobolde loswerden, dankbar.

 

 

 

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Erntetage

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Laues Lüftchen

Ich wage es ja kaum zu sagen, aber ich sitze hier unter der Pergola mit einem leichten Pullover. Während in Acqui Terme die Temperaturen schon fast unerträglich sind, weht bei uns am Hügel den ganzen Tag ein laues Lüftchen. Heute hat es etwas aufgefrischt, und wir hatten veritable Böen. Der langen Schreibe kurzer Sinn: so lässt sich der Sommer geniessen. Doch auch wir verlegen unsere Tätigkeiten in die frühen Morgenstunden. So zum Beispiel die Aprikosenernte. Ich habe ja schon über die Schwemme gesprochen. Ein Baum ist mittlerweile schon geerntet, die drei anderen mit den späteren Sorten rufen jetzt nach uns. So waren wir recht froh, dass sich unsere Gäste vor der Abreise ab Baum für die Konfi daheim bedienten. Natürlich habe ich ein Föteli gemacht.

 

Aber zurück zu den warmen Temperaturen. Morgen herrscht für die Städte Hitzealarm von bis zu 40 Grad. Ich habe ja immer gedacht, dass die Menschen im Süden die Hitze gewohnt sind. Mitnichten. In Acqui Terme gibt es bei den Einkaufszentren kaum gedeckte Parkplätze. Dieses Manko lösen die Italiener auf ihre Art. Sie lassen die eingezeichneten Parkfelder links liegen und parken dort, wo der Schatten ist. Niemand regt sich auf, auch wenn die Motoren während des Einkaufs laufen. Schliesslich möchte man ja gekühlt nach Hause fahren. Da steigt auch niemand rein und klaut das Gefährt – die sind auch nicht sooooo toll. Aber das ist Ansichtssache.

 

Vor einigen Wochen haben wir uns einen schönen Gasgrill gekauft, heute war Premiere punkto Grillieren im Rauch. Es gab ein Fiorentina  - auch dazu gibt es ein Bild – sanft während rund zwei Stunden zum richtigen Garpunkt im Rauch des Hickoryholzes gebracht. Dazu gab es einen ganz normalen Bohnensalat mit einem Rest Tajarin con Burro e Salvia von gestern Abend.

 

Ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende mit erträglichen Temperaturen.

 

 

 

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Überraschendes

Ich mache es heut Abend wirklich nur ganz kurz. Aber es ist so schön und überraschend hier. Im Augenblick sitze ich unter der Pergola, und arbeite meine Liste mit Bestellungen etc. ab. Da raschelt es hinter mir. Natürlich bin ich etwas unsicher, ob es nicht etwas Gefährliches sein könnte. Ich bin ja etwas schreckhaft. Aber die Taschenlampe zeigt mir einen Igel, der sich durch das Licht nicht stören lässt. Er dreht wohl seine tägliche Runde, von uns bis jetzt völlig unbemerkt. Aber die Nächte sind im Moment so traumhaft, dass man sich am liebsten nicht ins Bett legen möchte. Draussen vor dem Tor ist mittlerweile finstere Nacht, ach was sag ich. Es ist eine kleine Lichterschau der Glühwürmchen. Zu Hunderten steigen sie hoch, ich habe so etwas noch nie gesehen. Also, lösche ich nun alle Lichter hier, damit die Glühwürmchen auch bei uns vor der Tür ihr Leuchten zeigen können - begleitet von vielem nächtlichem Gezirpe. Bis bald, eure Beatrice aus dem herrlichen Piemont.

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Retour

Nach zwei Nächten in der Schweiz, bin ich nun wieder retour – daheim. Ich war gespannt, mit welchen Gefühlen und Augen ich meine Heimat nach fünf Monaten sehen würde. Aufgeräumt, proper und Grün. Diesen Eindruck haben wahrscheinlich alle Menschen, welche zu dieser Jahreszeit und nach längerer Abwesenheit bei der Fahrt durch die Schweiz haben. Mein Weg führte mich zuerst nach Schwarzhäusern zu unserem «Tirass». Auch wenn ich lediglich die Wahl zwischen zwei Rüden hatte, es war ungemein schwierig, war aber auch froh, dass die anderen Geschwister schon vergeben waren. Am liebsten hätte ich beide genommen. Beide waren auch überaus zutraulich und interessiert. Doch irgendwann einmal musste ich mich entscheiden. Und es war dieser Blick kurz vor dem Einschlafen der Welpen, welcher mir die Entscheidung schlussendlich abnahm. Seht selber am Schluss. Im Moment heisst er noch «Bueno», da es ein B-Wurf ist. An der Mutter und dessen fast ausgewachsenem Sohn sah ich, wie stattlich und eindrucksvoll unser kleines Fellbündel mal werden wird. Ende Juli wird er unser Daheim bereichern und hoffentlich nicht allzu fest umgestalten.

 

Der Sonntagabend verbrachte ich in gemütlichem Beisammensein mit meinen Söhnen. Es war so toll, sie nach einigen langen Wochen wieder umarmen zu können. Mitte Juli werden sie dann für mindestens eine Woche nach Montabone kommen. Da ist auch unser B&B für eine Woche geschlossen. Neben der Auswahl des Welpen war der Wechsel des Nummernschildes ein Grund für die Stippvisite in der Schweiz. Für das italienische Amt musste ich die Bestätigung haben, dass der Fahrzeugausweis echt sei. Das geht so: Das Strassenverkehrsamt macht einen Stempel und visiert diesen. Weiter geht es dann zum Pass- und Patentamt. Dort bekam ich dann eine Apostille, welche den Stempel und die visierende Person bestätigt. Der erste Schritt ist also getan, bei Zeit geht es dann nach Alessandria zum Zollbüro, um das Auto zu entzollen. Das heisst, dass wir meinen Wagen zollfrei einführen können. Und bei all den Ämtern ist mir die Distanz zum Kunden und die Ernsthaftigkeit aufgefallen. Teils hinter Panzerglas oder sonst wie weg vom Kunden. Während hier der Einlass und der Ausgang bei der Bank erst durch einiges Knöpfedrücken gelingt, steht man dann aber inmitten des «Geschehens». So ist es wenigstens bei unserer «Hausbank». In der Schweiz wird man ob den raumgreifenden Schalterhallen schon etwas beeindruckt.

 

Auf den Punkt gebracht: es ist schön in der Schweiz, mir fehlt aber weder die Hektik noch das «Schulmeistern» auf den Autobahnen und die dichte Bebauung. Was mir ein bisschen fehlt, sind die Wanderungen in den Bergen, die Einkehr in den Alpbeizlis oder der gemütliche Zwischenhalt bei einem Hüttli. Einhergehend mit der Ruhe, welche wir hier so schätzen.

 

Ach ja, und noch was: heute bekamen wir Bescheid, dass wir ins Stimm- und Wahlregister der Auslandschweizer aufgenommen wurden. Mal schauen, ob es mit dem Hin- und Hersenden im September klappt. Aber bis dahin ist es noch eine lange Zeit mit vielen schönen Besuchen aus der Schweiz.

 

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Ein freier Tag

Ich hätte ja nie gedacht, dass dieser Titel mal in meinem Blog erscheint. Aber es ist wirklich so. Nach einigen Wochen Betrieb reisten heute die letzten Gäste ab, morgen dürfen wir die neuen begrüssen. Nach dem Herrichten der Zimmer hatten wir am Nachmittag unverhofft freie Zeit. Ist das wirklich so? Habe ich nichts vergessen? Sollte ich noch etwas einkaufen? Mit solchen Gedanken war ich behaftet. Doch wir hatten wirklich frei. Ich nahm mir auch frei vom Italienischen und lag völlig entspannt mit einem romantischen Schmöker auf dem Liegestuhl. Roberto schaute sich ebenfalls entspannt einen Fussballmatch an. Die italienischen Vokabeln und Bücher liess ich für Heute beiseite. Auch Kater Alex zeigte sich bei mir, folgte mir auf Schritt und Tritt, und sobald ich es mir auf dem Liegestuhl bequem machte, war er zur Stelle, um sich zu meinen Füssen zu räkeln. Das Wetter zeigt sich wie auch für die nächsten Tage von der sonnigen Seite. Das z'Nacht gab es irgendwann einmal am Abend.

 

Etwas mehr «Stress» hatte ich gestern, da war der Coiffeur mit seiner Farbe an der Reihe. Und die Dame auf dem Stuhl nebenan liess sich neben der Färberei auch gleich die Härchen an der Oberlippe und am Kinn entfernen. Nach einigem Zusammensuchen der richtigen Wörter, meldete ich mich mit: «Faccio con . . . .» «Was , du machst das mit  . . .» war die Antwort in drei Tonlagen. Hui, nun war ich, welche gedacht habe, dass meine Aussage mit einem zusagenden Lächeln quittiert würde, gefordert. Ich musste das erklären, und die drei Damen meinten: «So geht das natürlich auch. Aber das muss man sehr regelmässig machen.» Ja, und das mache ich auch. Ihr runzelt die Stirn und denkt: Oberlippenbart? Das geschieht doch ab eine bestimmten Alter, und wenn man zudem noch dunkelhaarig ist. Aber meine Methode ist gut, und deshalb ist es noch niemandem aufgefallen.

 

Und wenn ich schon von Haaren spreche, ist der Link zu unserem Fellknäuel nicht weit. Welcher gefällt euch besser (schaut euch die Bilder an). Ich selber bin noch etwas unschlüssig, und werde mich am Dienstag vor Ort entscheiden. Ich bin also für zwei Tage in der Heimat, nach 5 Monaten. Wie mir das wohl vorkommt? Ich schreib es ganz sicher auf.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Der "Haguhans vom Blitzloch" und unser Hund

Ich habe es euch versprochen. Obwohl, ihr habt es mittlerweile alle bemerkt, dass ich nicht mehr jeden Tag was in den Blog schreiben kann. Im Augenblick ist unsere Casa sehr begehrt, wir sind ausgebucht. Und mit diesem erfreulichen Zustand steigt natürlich auch unsere Präsenzzeit und der Arbeitsaufwand. Ich danke an dieser Stelle für euer Verständnis. Aber im Augenblick habe ich ein paar ruhige Minuten. Die Gäste haben was Feines gegessen, und Roberto ist in guter Gesellschaft in Acqui Terme. Er schaut sich auf Grossleinwand den Champions-League Final an. Er war heute den ganzen Tag kribbelig – der Juve-Fan. Doch zuerst ging es mit den Gästen noch zu Berta. Ihr wisst, die Distillerie, welche weit mehr als «nur» Grappa zu bieten hat.  Ich hoffe natürlich, dass die Italiener nach den heutigen 90 Minuten in Festlaune sind, und Roberto mit einem seligen Lächeln heimkehrt. Nicht, dass er bei einer Niederlage schwer zu «händeln» wäre. Ich mag es ihm einfach von Herzen gönnen.

 

Doch nun zum eigentlichen Thema. Ich habe ja gestern das Geheimnis über unseren Neuzuwachs Ende Juli gelüftet. Der Name mutet vielleicht den einen oder andern etwas merkwürdig an: «Tirass». Schon in jungen Jahren war für mich klar, dass, wenn ich mal einen grossen Hund habe, dieser Tirass heissen wird. Ihr kennt sicherlich alle «Ueli der Chnächt» und «Ueli der Pächter». In einer dieser Filme kommt der Pate von Vreneli vor - der «Haguhans vom Blitzloch». Ein bärtiger, etwas verschrobener Mann, aber mit dem Herzen am rechten Fleck. Und eben dieser Haguhans hatte einen grossen Hund, welchen er Tirass hiess. Kommt hinzu, dass meine Mutter bei diesem Filmausschnitt immer wieder betonte: «Dä hets de würklech gä, u mir si no witt use mit ihm verwandt.» Voilà, nicht nur die Beziehung ist geklärt, sondern auch wegen der Grösse wird unser Vierbeiner Tirass heissen. Er soll schliesslich ausgewachsen rund 70 cm Risthöhe messen. Ob die verwandtschaftlichen Verhältnisse wirklich stimmen, kann ich meine Mutter leider nicht mehr fragen. Aber «sigs wis well», ich liebe diese Geschichte schon nur wegen der Erinnerung wegen.

 

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Parkgebühren an einem Feiertag?

Heute war in Italien Feiertag. Wobei hier nur die kleinen Geschäfte geschlossen waren, und auf dem Markt ein reduziertes Angebot vorhanden war. Ziemlich reduziert waren die Marktbesucher, und eine Marktfrau wusste, dass an einem solch langen Wochenende die Italiener entweder ans Meer oder in die Berge verschwinden. Was ich denn auf dem Nachhauseweg anhand der Staumeldungen in Richtung Meer bestätigt bekam. Doch der Bennet war wie gewohnt geöffnet, und unsere Gäste müssen auf nichts verzichten. Für etwas Verwirrung sorgte der Feiertag bei den parkenden Italienern. Sie beobachteten mich, wie ich ein Parkticket löste. Umgehend wurde ich gefragt, ob man denn nun heute eines brauche. Denn an Sonntagen muss man nichts für den Parkplatz bezahlen. Und ein Feiertag sei ja eigentlich ein Sonntag. Ich erklärte ihnen – mit einem Verweis auf meine CH-Nummer – dass ich das auch nicht so genau wüsste. Der Blick auf meine Nummer war das eine, aber auf die Piemontlandschaft an der Heckscheibe mit Werbung für unsere Casa Fossello war das andere. Und schon waren Parkgebührenfragen vergessen, und sie wollten ganz genau wissen, ob man denn noch etwas sehe beim Blick in den Rückspiegel, und wo wir unser B&B denn hätten. Denn man muss wissen, dass Fensterbeschriftungen oder wie bei unserem Auto ein ganzes Bild, hier nicht so bekannt sind. Schliesslich liessen sie mich ziehen, aber mein angebotenes Ticket, welches noch rund eine Stunde gültig war, wiesen sie dankend ab. Denn schliesslich war Feiertag – also Sonntag!

 

Es macht riesigen Spass, die Gäste bei uns zu begrüssen, aber auch etwas Wehmütig, wenn sie nach wenigen Tagen wieder in Richtung Schweiz reisen. Vor allem, wenn es sich um liebe Freunde aus der Heimat handelt. Dann taucht für uns auch immer wieder die Frage auf, wie viel Betreuung möchten die Gäste? Möchten sie von Roberto bei den Streifzügen durch die Weinkeller begleitet werden, da er ja die Sprache perfekt beherrscht, oder schätzen sie die «Alleingänge»?  Und wenn man nach ein, zwei Tagen weiss, was auf dem Frühstücksbuffet die Spitzenreiter sind, kann es bei den nächsten Gästen schon wieder anders aussehen. Manchmal liegen wir mit unseren Einschätzungen völlig daneben, oder liegen genau richtig.

 

Und zum Schluss lüfte ich noch das Geheimnis um unser neues Familienmitglied. Der Name «Tirass» ist ja schon bekannt. Geboren wurde er übrigens am 12. Mai, die Reise zu uns wird er Ende Juli antreten. Die Rasse? Ein grosser Schweizer Sennenhund. «Gogelt», dann seht ihr, was für ein Prachtexemplar da zu uns stossen wird. Morgen erzähle ich euch dann, warum mir der Name «Tirass» so wichtig ist.

 

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Das Rosenmeer muss bluten

Als wir im Januar nach Montabone kamen, waren alle Rosen buschig, dornig, und mussten noch zurückgeschnitten werden. Wir beide hatten keine Ahnung von Rosen, und waren eher skeptisch eingestellt. Und nun belohnen sie den Schnitt, das Düngen und die Pflege mit üppigem Blütenmeer. Ich, welche eigentlich nicht an die Unterhaltung mit Pflanzen glaubt, habe mich kürzlich bei den Rosen für Ihr Blühen bedankt. Nicht, dass ihr jetzt denkt, ich hätte Mangel an einem Gspänli, welches mit mir spricht. Wir sind ja bis Mitte Juni ausgebucht, und da komme ich schon mit den Leuten ins Gespräch. So ab August haben wir übrigens noch das eine oder andere Zimmer frei :-) Doch zurück zu den Rosen. Wir hatten, die Büsche waren noch sehr klein, mit Stevo die weiteren Renovationsschritte für den kommenden Herbst/Winter besprochen. Damit die Feuchte dem Gästehaus künftig fern bleibt, wird der Verputz bis auf eine bestimmte Höhe weggenommen, und die alte Mauer wieder sichtbar gemacht. Ja, und dazu gehört, dass die Rosenstöcke weichen müssen. Wobei, die schönste nehmen wir raus, und pflanzen sie in grosse Kübel. Hoffentlich klappts. Und da gibt es die eine oder andere, welche weiter vorne etwas "muderet". Die wird dann durch die gesunden ersetzt. So schnell kann man sich von dieser edlen Pflanze vereinnahmen lassen. Täglich bin ich mit der Schere unterwegs, um die verblühten Rosen abzuschneiden, wo es nötig ist, das "Auge" für den Schnitt zu suchen, damit sie wieder blüht. Hätte mir das jemand vor einem Jahr gesagt . . . . . 

Trennen musste wir uns in den vergangenen Tagen von dem einen oder anderen Baum. Nun ist wieder freie Sicht auf die Hügel. Hier wuchert das Ganze ja richtiggehend. Man schneidet hier ein bisschen, dort etwas, und im Umeluege ist alles wieder zugewachsen. Und wo ein Paradies ist, liegt auch die Schlange nicht weit. Zwar nur eine harmlose Natter und etwas abseits vom bewohnten Grundstück. Aber ich bin doch etwas erschrocken, als ich sie sah, gleichzeitig aber auch fasziniert. Wobei ich sie wahrscheinlich nie entdeckt hätte, wenn nicht ein aufmerksamer Gast zur richtigen Zeit über die Mauer geschaut hätte. Es ist eine Zornnatter. Stevo - er macht einfach alles - hat sie eingefangen, und weit abseits von uns wieder ausgesetzt. Wäre ich früher vor Schreck erstarrt, hole ich heute den Fotoapparat herbei, um das Tier abzulichten. Die Zeiten ändern sich wirklich. 

 

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Wenn Roberto drei Kissen hat

Maniküre- und Coiffeurtermine sind ja eigentlich eine recht entspannte Sache. Wenn man die Sprache beherrscht. Für mich ist es zwar nicht ganz mehr so schwierig, wie in den Anfängen, aber dennoch ist das Ganze noch weit von Entspanntheit entfernt. Und ab und zu trage ich sicher zur Belustigung bei. So heute bei Ida, meiner Maniküre, welche sich kugelte vor Lachen, als ich ihr erzählte, dass Roberto in Acqui drei Cousinen habe. Aber anstelle von cugino sagte ich cuscino. Was dann soviel hiess wie: «Roberto hat in Acqui drei Kissen.» Mit Lachtränen in den Augen meinte sie dann: «Der wird sicherlich gut schlafen.» Also so locker vom Hocker klappt es noch nicht, dafür sind meine Gegenüber nach einiger Zeit recht fröhlich gestimmt. Ist ja auch gut so, und sie lachen mich nicht aus, sondern korrigieren mich freundlich. So bin ich mittlerweile recht selbstständig unterwegs. Aug in Aug funktioniert besser, als per Telefon. Da siebe ich mir die Wörter raus, welche ich verstehe, und kann dann auch antworten. Natürlich nicht wortgewaltig, sondern in einfachen Sätzen. Das ist schon etwas schwierig für mich, die es gewohnt ist, mit der Sprache zu arbeiten. Und dann mischt sich noch meine Ungeduld dazu. Sie beflügelt zwar, die Sprache schnell lernen zu wollen, aber es geht mir immer noch zu langsam. Ich möchte frei aus dem Bauch heraus parlieren können, ohne mir die Sätze zurechtzulegen. Aber für das braucht es definitiv noch etwas Zeit. Und da geschieht es halt immer wieder, dass ich mich in der Aussprache vertue. Doch, wie schon an früherer Stelle gesagt: die Italiener(innen) sind einfach nett. Ach ja, heute habe ich so richtig Heimweh. Wieso mich dieses Gefühl plötzlich so übermannt, weiss ich nicht. Aber ich lass es mal zu und bin guter Dinge, dass die piemontesische Welt morgen für mich schon wieder Heimat bedeutet.

 

 

 

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Wie wir zu unserem B&B kamen

Wieder geht ein wundervoller Sonnentag – ja Sommertag – zu Ende. In Acqui Terme war es heute auf dem Markt so warm, dass man gerne den Schatten aufsuchte. Bei uns war es schon etwas angenehmer, am Nachmittag weht jeweils ein laues Lüftchen. Und Morgen ist ein ganz besonderer Tag. Da kommt meine Schwester mit meinem Patenkind, Familie und Freunden auf Besuch. Sie sind sozusagen auf der Durchreise, und beziehen dann Quartier in Bra, ungefähr dreiviertel Stunden von uns entfernt. Auch wir waren bis vor einem Jahr mit von der Partie, wenn es über Auffahrt ins Piemont ging. Die Cascina Monchiero war stets unser Ziel, ein Agritourismo, welches wir sehr empfehlen können. Dort hat für uns eigentlich alles begonnen. Und wahrscheinlich wird es auch langsam Zeit, um zu erzählen, warum wir ins Piemont gezogen sind, und ein B&B führen. Die Kurzfassung: Es war bei einem unserer letzten Besuche in eben dieser Cascina, als Roberto so federleicht den Ball ins Rollen brachte mit dem Ausspruch: «Also, wenn ich ein B&B hätte . . . . .» Diese Worte begleiteten uns die ganze Zeit über. Wir waren schon längt wieder daheim, gingen unserer Arbeit nach, und trotzdem kam immer wieder: «Also, wenn ich ein B&B hätte . . . . .» Und irgendwann einmal fragte ich Roberto: «Meinsch es eigentlech ärnscht?" Ein kurzes «Ja», und ich kam ins Grübeln. Denn auch mir war ernst damit. Nicht aus einer Laune heraus, sondern, weil es beruflich für uns nicht mehr stimmte, und die Gesundheit Schaden nahm. Also begannen wir den Gedankenfaden weiter zu spinnen, und schauten uns erst auf dem Internet, dann vor Ort verschiedene Liegenschaften an. Dass es das Piemont sein musste, lag auf der Hand. Die Verwandtschaft von Roberto lebt in Acqui Terme.Es waren viele Objekte, und keine wollte passen. Da gab es eine Absteige, die zum Verkauf stand. Wohl an sensationell schöner Lage, aber kein Kundenkreis, den ich weiter betreuen wollte. Auch gab es dort noch eine Baustelle hinter irgendwelcher Tür. Die ersten Besichtigungen waren ernüchternd. Aber unser Standpunkt war auch, dass einfach alles stimmen musste, ohne Abstriche. Und das fanden wir im Juli 2016 hier in Montabone. Wir wussten unabhängig voneinander nach nur 10 Minuten, dass dies unser neues Heim werden sollte – es ist es nun geworden. Und es war vor wenigen Tage, als mich ein Gast fragte, wie mir das Leben hier gefalle. «Sehr gut», erwiderte ich. Doch das ist genau überlegt, zu wenig präzise. «Hier lebe ich mit ganzem Herzen und dem Wissen, dass ich hierhin gehöre. Es ist mein Stück Himmel auf Erden, welches ich gerne mit unseren Gästen teilen möchte».

 

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Wenn der Diesel nicht fliesst

Nun sind wir wirklich mittendrin in unserer Arbeit. Die Gäste kommen und gehen. Und auch wenn wir einige aus unserem «früheren Leben» kennen, ist es immer wieder spannend, sie nun an unserem schönen Flecken Erde begrüssen zu dürfen. In den nächsten Tagen ist Sonne pur angesagt, was mich doch ziemlich beruhigt. Denn – und das kennt ihr sicher alle – wenn Gäste zu Besuch sind, sollte auch das Wetter stimmen.

 

Gestern hatten wir zum ersten Mal einen Weinbauern in unserem Caveau, welcher den Gästen seinen Wein vorstellte. Klar, dass wir ihnen dann nicht zumuten wollten, auswärts essen zu gehen. Und so sassen alle  in gemütlicher Runde im Weinkeller beim anschliessenden Nachtessen um den grossen Tisch herum. Eine Tavolata, wie ich sie mir immer gewünscht habe.  

 

Bei so einer Schar Gäste braucht es natürlich auch Nachschub an Esswaren. Mittlerweile weiss ich um die guten Manufakturen und Marktfahrer, aber auch der eine oder andere Supermarkt kann mit Spezialitäten auftrumpfen. Auf einem dieser Fahrten ins nahe Acqui Terme passierte es dann. Ich musste das Auto auftanken. Ein Vorgang, welcher mir mittlerweile mit den hiesigen Selbstbedienungsautomaten geläufig ist. Aber dieses Mal wollte der Diesel absolut nicht fliessen.  «Kaputt», dachte ich, und machte mich auf den Weg ins Innere der Tankstelle. Die Signorina konnte der Signora kaum glauben, dass da was defekt sein sollte. Man macht übrigens in Italien immer noch den unterschied vom Fräulein zur Frau! Glücklicherweise war auch unser Sanitär gerade bei einem Kaffee vor Ort, und auf meine Bitte hin, schaute er sich die «defekte» Tanksäule an. Ein Blick auf den Boden, ein Schmunzeln, und er meinte: «Fahr doch einfach etwas vorwärts, dann steht das Rad nicht mehr auf dem Schlauch.» Das tat ich denn auch umgehend, und kam mir schon etwas blöd vor, derweil Paolo mir das Auto volltankte. Er versicherte mir jedoch, das könne doch jedem passieren; wer’s glaubt. Zum Schluss hielt er mir noch die Wagentüre auf, und ich konnte meinen Einkaufszielen entgegenfahren. Sie sind einfach nett, die Italiener.

 

Neben den netten Italienern ist es aber jemand ganz anderes, welchen ich kaum wiedererkenne. Unseren Kater Alex. In der Schweiz liess er sich bei Besuch kaum blicken, war ziemlich scheu. Und hier? Kaum bemerkt er, dass neue Gäste eingetroffen sind, nimmt es ihn schuderhaft wunder, wer das ist. Aus sicherer Entfernung nimmt er einen Augenschein, und ist dann wie ein Schatten immer in der Nähe. Eine Nähe, welche ihm auch Sicherheit gibt – so vermuten wir. Denn, wenn bei uns Betrieb herrscht, kommt auch der rote Kater nicht aufs Gelände. Der, mit welchem sich Alex schon den einen oder anderen Revierkampf geliefert hat. Im Herbst erhält Alex dann Verstärkung, wir haben uns endlich für eine Hunderasse entschieden. Welche? Dieses Geheimnis lüfte ich dann, wenn wir wissen, wann unser künftiges Familienmitglied auf die Welt kommt.

 

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Unser B&B im Frühsommer

Heute möchte ich nur die Bilder sprechen lassen. Die Rosen danken uns das Zurückschneiden mit einem Blütenmeer, die lauschigen Plätzchen laden zum Verweilen, und die Sicht auf die Hügel lassen das Auge und den Menschen zur Ruhe kommen.

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Kurze Freude

Am vergangenen Donnerstag gegen Abend begann unsere neue Pellet-Heizung ihre Arbeit, am Samstagmorgen war es schon wieder aus mit der Herrlichkeit. Während ich mich nur kurz dem Ärger hingab, war dieser bei Roberto etwas anhaltender. Er mag es einfach nicht, wenn irgend eine Maschine - besonders wenn sie neu ist - nicht funktioniert. Nun, unser Ofenmann war rasch zur Stelle und lotete ein etwas schräg montiertes Röhrchen als Fehlerquelle aus. Nun wurden die Radiatoren, übrigens alle Schweizerprodukte, wieder wohlig warm. Radiatoren aus der Schweiz, weil unser Idraulico Paolo absoluter Fan von Schweizer Produkten ist. Am Samstagabend fiel die Heizung wieder aus. An und für sich nicht schimm, da mittlerweile die Aussentemperaturen bei uns so angestiegen sind, dass man ganz gut ohne Heizung auskommt. Aber für die Gäste möchte man doch nur das Beste, und dazu gehört beim Aufstehen ein warmes Zimmer. Nun gut, Paolo kam zwischen Arbeit in seinem Rebberg und dem Barbera-Fest in Nizza Monferrato nochmals schnell vorbei. Morgen dann wird alles ausgewechselt. Damit die Heizung im Herbst funktioniert. So wie es aussieht, können wir uns auf eine sommerliche Woche freuen. Bereits heute ist es an einem Schattenplätzchen angenehmer.

Und nach einigen Tagen ohne Sicht in die Hügel hinein, werden wir wieder mit Aussicht belohnt. Warum mich dieser Anblick immer wieder fasziniert, weiss ich nicht. Denn, es sind ja eigentlich nur Hügel. Da gibt es in der Schweiz auch ganz viele davon. Ist es der Reiz der vielen Rebberge, der sanfte Schwung der Hügel, die Weite? Ich weiss es nicht. Nur, dass ich kaum genug davon bekomme. Ich freue mich jetzt schon auf die langen Sommerabende.

 

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Grosskampftag der Handwerker

 

Heute waren die Handwerker in der Überzahl. Stevo war mit einem Kollegen dabei, das hohe Gras auf dem Gelände zu mähen. Wobei mich der wunderbar blühende Mohn schon etwas reute. Aber beides kann man halt nicht haben. Gemähte Wiesen und blühender Mohn. Doch ich habe noch ein Foto gemacht, es liegt bei. Auch Paolo, unser Sanitär, hatte einen Grosseinsatz. Er begann mit der Installation der neuen Heizung. Und schliesslich trudelte am Nachmittag noch Franco mit Sohn ein, um alle Fenster im Gästehaus mit Mückenschutz zu versehen.

 

Am Morgen war Paolo mit der Montage der Radiatoren beschäftigt, am Nachmittag traf die eigentliche Heizung ein. Ein Rufen an alle anwesenden Handwerker, und gemeinsam wurde die Heizung aus dem Wagen gehievt und an den rechten Ort gestellt. Natürlich mit viel Palaver und Gelächter. Und wir? Wir hatten alle Hände voll zu tun, zur Stelle zu sein, wenn das Eingangstor geöffnet werden musste, Nachschub an Wasser zu liefern etc. Auch der Markt stand heute auf dem Programm. Dort habe ich vor kurzem einen Stand mit einem kleinen aber feinen Käse- und Salami-Angebot entdeckt. Es hat da einen Blauschimmelkäse aus der nahen Region . . .. Und da wir seit Neuestem eine eigene Schneidmaschine haben, können wir die Salami für den Apéro oder den Frühstückstisch selber schön fein schneiden. Wobei ich die Salami lieber dick geschnitten und dann in kleine Würfel zerteilt habe.

 

An der Gästefront herrscht so etwas wie Ruhe vor dem Sturm, es ist nur ein Zimmer auf der anderen Seite des Grundstücks belegt. Das Gästehaus haben wir absichtlich frei gelassen, damit die Heizung eingebaut werden kann. Das sind doch recht lärmige Arbeiten, werden aber morgen Mittwoch abgeschlossen sein. Ab Donnerstag füllt sich unsere Casa wieder. Wir werden immer wieder nach guten Adressen fürs Nachtessen gefragt, und da haben wir den einen oder anderen Tipp parat. Schön ist es, zu erfahren, wie die Wirte diese Empfehlung goutieren, und ihrerseits unsere Casa auf ihre Webseite nehmen.

 

Wir selber köcheln uns heute etwas Fisch mit Gemüse. Die ersten Piselli sind auf dem Markt eingetroffen. Mit anderem grünen Gemüse dazu schmeckt das sicher herrlich.

 

 

 

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Schreckensmoment im Frühstückszimmer

Ihr wisst, unser Gästehaus ist über 200 Jahre alt, und wurde von den Vorbesitzern liebevoll restauriert. Wir tragen mit weiteren Renovationsarbeiten dazu bei, dass sich unsere Gäste wohl fühlen. So auch die Installation der Heizung in den noch «kalten» Räumen in den kommenden drei Tagen. Im Winter werden weitere Zimmer ein neues Erscheinungsbild bekommen. So weit so gut. Aber gestern, ich war gerade am Abräumen des Frühstückstisches, funkte und feuerte es an der Wand, begleitet von viel Rauch, Geknister und Gestank. Ihr könnt euch mein Erschrecken vorstellen. Mein erster Impuls: ich rief lautstark nach unserem Gast im angrenzenden Zimmer. Der kam angestürmt, und angesichts des Rauches, meinte er: «Das riecht nicht gesund, lüfte». Gesagt getan. Ein Blick auf die Unglücksstelle zeigte, dass ein elektrisches Kabel «düregschmürzelet» war. Aber kein Wunder, die Sockelleiste wurde mit Nägeln durch die Isolation der Kabel hindurch befestigt. Eine Sünde vor unserer Zeit, und irgendeinmal ist es hat soweit! Jetzt stellt euch einmal das ganze Szenario in der Schweiz vor – an einem Samstagmorgen. Ich bin sicher, dass weder der Elektriker noch der Maler vor Montag erschienen wären, um den Schaden zu beheben. Denn schliesslich funktionierte noch alles andere. Aber wir wollten die schwarze Wand den Gästen nicht zumuten, und ich wagte es nicht mehr, den Schütz wieder zu aktivieren.  Roberto schilderte Fabio dem Elektriker den Fall, der erschien eine Stunde später auf dem Platz, behob den Schaden und kommt morgen, um die definitive Lösung zu installieren. Die neuen Führungen für die Kabel wurden bereits vorbereitet. Unser Stevo war auch sofort zur Stelle, am Abend sah die geschwärzte Wand aus wie neu. Unsere Gäste hätten, wenn wir nichts erzählt hätten, überhaupt nichts gemerkt. Auch sie waren beeindruckt von den Leistungen unserer Handwerker. Ich muss immer wieder gegen das Vorurteil ankämpfen, dass man hier auf die Handwerker warten muss, und Unzuverlässigkeit Standard sei. Die kommen sogar am Sonntag, wenn es sein muss. Sie denken mit, machen Vorschläge, und leisten hervorragende Arbeit. Gut, in einem Bad, da sieht man noch «südländische» Fugenarbeit. Aber die wird schon bald Vergangenheit sein.

 

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Volles Haus

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Der Kuckuck und der Reichtum

Seit einiger Zeit ist der Kuckuck direkt vor dem Küchenfenster regelmässiger Gast mit seinem Rufen. Der Volksmund sagt ja: «Greif dir in die Tasche, wenn du im Jahr das erste Mal den Kuckuck hörst. So viel Geld, wie du dann dabei hast, wirst du das ganze Jahr über haben. Hast du nichts dabei, sieht’s für das folgende finanziell schlecht aus. – Ebenfalls glaubt man in manchen Gegenden, dass das Portemonnaie das ganze Jahr über nicht leer wird, wenn man beim Kuckucksruf darauf klopft.“

 

Ich habe, seit wir im Piemont wohnhaft sind, meine Gepflogenheiten mit dem Münz etwas geändert. Dieses wandert beim Herausgeld umgehend in meine Jacken-, Hosen-, oder Manteltasche. Ich habe ein etwas unpraktisches Portemonnaie. Aber es ist eben nur das Münz. Da folgere ich, dass ich wegen des Kuckucks das ganze Jahr über mit Münzgeld bedient sein werde. Aber reich, das wird man nicht davon. Vielleicht kommt es jetzt für die einen oder anderen etwas pathetisch rüber. Aber an einem Morgen wie heute, als die Sonne nach einem regnerischen Tag am wolkenlosen Himmel erschien, nichts als Vogelgezwitscher die Geräusche waren, der Blick in die Ferne schlicht sensationell – da braucht es nichts mehr. Da sitze ich mit meiner ersten Tasse Kaffee vor der Türe, geniesse, und möchte mit niemandem mehr auf der Welt tauschen. Roberto und ich konnten uns hier einen Traum erfüllen, sind aber auch auf die Einnahmen des B&B angewiesen. Aber dass wir uns jetzt noch mehr wünschen? Nein, wir fühlen uns einfach wohl, freuen uns, wenn sich die Gäste auch wohl fühlen und ihnen unser Plätzchen gefällt.

 

Und da es ja jetzt nur das Münzgeld ist, welches uns beim Ruf des Kuckucks nicht mehr ausgeht, können wir die kurzen Gedanken an einen Pool wieder vergessen. Vereinzelt wurden wir schon darauf angesprochen, ob wir denn einen Pool hätten. Nein, wir haben keinen, und es wird auch keinen geben. Vor allem nicht, wenn wir uns auf einen Vogel verlassen. Acqui Terme liegt nur 10 Minuten entfernt und besticht durch ein tolles Thermalbad. Schaut mal unter www.lagodellesorgenti.it nach. Aber denkt nicht, dass wir keine Pläne hätten. Die Winterwochen sind bereits mit Renovationsarbeiten verplant. Also nicht die aktuellen, sondern diejenigen, welche ab November folgen. Es scheint fast, als ob der Kuckuck nicht für die Münzvermehrung sondern für die Ideen nach einem noch schöneren Gästehaus verantwortlich wäre.

 

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La Signora

 

Wir hatten in den letzten Monaten sehr viele Handwerker im Haus. Ohne Ausnahme waren alle äusserst freundlich. Kein Eintreten, bevor nicht ein "Permesso" gerufen wurde. Für alles was wir ihnen anboten, Wasser, Kaffee etc. bedankten sie sich fast überschwänglich. Zu Roberto wurde das Verhältnis schnell kollegial. Ob es die Handwerker sind oder der Restaurantbesitzer, rasch war er Roberto, Robi, oder wie sie ihn nennen - Schulterklopfen inklusive.

Hier ist es ja üblich, dass man sich meist mit Vornamen vorstellt, ausser es sei eine Person mit einem Titel. Es liegt auf der Hand, dass ich mich immer mit "piacere, Beatrice" vorstelle. Doch ich bleibe die "Signora". Wenn es dann ganz kollegial wird, dann halt "la Signora Beatrice". Eigentlich noch nett, aber ich bin es mir nicht gewohnt, anders als der Partner behandelt zu werden. So auch gestern Abend, als wir im nahen Bistagno bei dem uns schon gut bekannten Wirt des "La Pallone" zu Gast waren. Bei ihm gibt es keine Karte, aber er schildert das, was er uns vorsetzen möchte, so gluschtig - es werden meist 5 bis 6 Gänge daraus. Ja, und dann zum Abschied ein Schulterklopfen bei Roberto. Und bei mir? Ein herzliches beidhändiges Händeschütteln mit einer angedeuteten Verbeugung, und: "Buonasera signora"!

 

Nachdem ich mich bei Roberto etwas verwundert über das Verhalten der Italiener mir gegenüber geäussert hatte, meinte er lachend: "Die spüren halt, dass du la Matriarca bist". Ja, wenn das so ist, mein Roberto damit gut leben kann, dann werde ich mich nie mehr beschweren.

 

 

 

 

 

 

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"I ga no schnäll . . ."

Diesen Satz kann man sich hier - vor allem wenn man es mit Amtsstellen, Versicherungen etc. zu tun hat, gleich abschminken. Wer ein Bankgeschäft tätigen muss, welches nicht am Automaten erledigt werden kann, der zieht eine Nummer und wartet. Das letzte Mal war es eine halbe Stunde. Nur, weil wir etwas mehr Geld benötigten, als am Automaten erlaubt. Wir mussten auch andernorts umdenken. Bei der Versicherung kann man meist keinen Termin abmachen, da geht man einfach hin - und wartet, bis man an der Reihe ist. Beim Tierarzt ebenso. Als Alex seinen Unfall hatte, waren es schlappe anderthalb Stunden. Zehn Tage später hätte er eigentlich zwecks Entfernen des Fadens wieder "antraben" sollen. Wir haben diesen selber entfernt. An der Käse- und Fleischtheke im Supermarkt war es letzten Samstag eine gefühlte halbe Stunde. Aber alle blieben gelassen, warteten, schwatzten miteinander, und keiner schien es eilig zu haben. Auch die Verkäuferin bekam keine Verstärkung, obwohl die arme so etwas von heiser war, dass man kaum verstand, was sie fragte. Und ohne es zu wollen, flüsterte man zurück, was natürlich immer wieder für Gelächter sorgte. Warten kann also durchaus seine humorvolle Seite haben. Und so ganz nebenbei verbessert sich beim Warten mein Italienisch.

Sehr unangenehm ist das Warten auf besseres Wetter. Wir hatten so schöne Tage, ja Wochen, da ist ein regnerischer Tag so unangenehm. Und die Aussichten versprechen lediglich wechselhaftes Wetter. Ideal aber, um in aller Ruhe Brote und Brötchen zu backen, die Resultate begeistern. Im Augenblick ruht ein Teig mit Dinkelmehl, der braucht an der Kühle noch etwas Zeit. Und anstatt ich hier warte, gehen wir mit unseren Gästen in die Pizzeria.

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Wenn 160 x 210 nicht ganz passen

 

Bevor ich über meine Probleme mit diesen Massen berichte, möchte ich mich bei allen herzlich für die Brotbeiträge bedanken. Vor allem Sonja und Silvy waren mir eine grosse Hilfe.

 

Einige von euch werden sich nun die Augen reiben. Hatten wir das mit der Bettwäsche nicht schon mal? Molmol, das hatten wir. Und als Anfang März mein Sohn vollbepackt mit Bettwäsche, Duvets, gescheitem Putzzeugs und vielem mehr eintraf, war für mich die Bettgeschichte erledigt. Sohnemann erlebte mit Freundin am Zoll noch ein paar mulmige Minuten. Ausgerechnet sie, welcher mit ganz viel Ware die Grenze überschritten, wurde um die Ausweise gebeten, und musste das Auto abstellen. Natürlich hatten sie alle Quittungen mit dabei, und die Dinge waren ja auch für uns in Italien lebende gedacht. Aber mittlerweile scheue ich den italienischen Zoll wie der Teufel das Weihwasser. Aber es war lediglich eine Ausweiskontrolle, und die Beamten würdigten den Inhalt des Wagens keines Blickes.

 

Die Bezüge wurden gewaschen, damit sie - wenn sie eingehen - das tun. Und voller Vorfreude ging es dann ans Beziehen der Decken. Die Anzüge waren ein ordentliches Stück zu gross!!!! Also nochmals in die Maschine, diesmal etwas heisser - das Ergebnis war dasselbe. Auf den Anzügen wie auf den Duvets stand 160x210. Also kam das Messband zum Einsatz.  Das Resultat, die Anzüge waren etwas zu gross, die Duvets in der Reinigung wohl etwas eingegangen. Welch ein Glück, dass ich meine alte und sehr schwere Bernina mitgezügelt habe, ein Hochzeitsgeschenk meiner Mutter vor über 30 Jahren. Und so nähte ich die Länge etwas kürzer, wohlverstanden bei 16 Stück. Aber immer, wenn die Gäste darin geschlafen hatten, schien die Breite einfach nicht zu passen. Also nochmals messen, auf der Seite 16 Mal eine Naht, 16 Mal Stoff kürzen, 16 Mal Zickzacken. Jetzt passen sie wie angegossen, und ich werde wohl nie mehr über 160x210 berichten, denn mittlerweile sind es 150x190. Aber noch jeder Gast hat bekundet, auswärts noch nie so gut geschlafen zu haben, wie hier. Obs an den Duvets liegt? Wohl kaum. Eher an 5 Hektaren ruhigem Gelände. In den letzten Tagen wünschen wir uns jedoch etwas mehr Ruhe, der Wind pfeift unangenehm stark durchs Gelände - bei wolkenlosem Himmel. 

 

Wir sind nicht nur Gastgeber, sondern auch Postboten. Öfters landet ein falsches Couvert bei uns im Briefkasten. Vor allem dann, wenn wie bei uns die Post umgeleitet wird, und ein gelber Kleber mit der italienischen Adresse auf dem Umschlag prangt. Morgen sind wir für die SWL in Lenzburg unterwegs. Ein netter Zufall, denn die Adressaten aus der Schweiz wohnen gleich um die Ecke.

 

 

 

 

 

 

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