Wie wir zu unserem B&B kamen

Wieder geht ein wundervoller Sonnentag – ja Sommertag – zu Ende. In Acqui Terme war es heute auf dem Markt so warm, dass man gerne den Schatten aufsuchte. Bei uns war es schon etwas angenehmer, am Nachmittag weht jeweils ein laues Lüftchen. Und Morgen ist ein ganz besonderer Tag. Da kommt meine Schwester mit meinem Patenkind, Familie und Freunden auf Besuch. Sie sind sozusagen auf der Durchreise, und beziehen dann Quartier in Bra, ungefähr dreiviertel Stunden von uns entfernt. Auch wir waren bis vor einem Jahr mit von der Partie, wenn es über Auffahrt ins Piemont ging. Die Cascina Monchiero war stets unser Ziel, ein Agritourismo, welches wir sehr empfehlen können. Dort hat für uns eigentlich alles begonnen. Und wahrscheinlich wird es auch langsam Zeit, um zu erzählen, warum wir ins Piemont gezogen sind, und ein B&B führen. Die Kurzfassung: Es war bei einem unserer letzten Besuche in eben dieser Cascina, als Roberto so federleicht den Ball ins Rollen brachte mit dem Ausspruch: «Also, wenn ich ein B&B hätte . . . . .» Diese Worte begleiteten uns die ganze Zeit über. Wir waren schon längt wieder daheim, gingen unserer Arbeit nach, und trotzdem kam immer wieder: «Also, wenn ich ein B&B hätte . . . . .» Und irgendwann einmal fragte ich Roberto: «Meinsch es eigentlech ärnscht?" Ein kurzes «Ja», und ich kam ins Grübeln. Denn auch mir war ernst damit. Nicht aus einer Laune heraus, sondern, weil es beruflich für uns nicht mehr stimmte, und die Gesundheit Schaden nahm. Also begannen wir den Gedankenfaden weiter zu spinnen, und schauten uns erst auf dem Internet, dann vor Ort verschiedene Liegenschaften an. Dass es das Piemont sein musste, lag auf der Hand. Die Verwandtschaft von Roberto lebt in Acqui Terme.Es waren viele Objekte, und keine wollte passen. Da gab es eine Absteige, die zum Verkauf stand. Wohl an sensationell schöner Lage, aber kein Kundenkreis, den ich weiter betreuen wollte. Auch gab es dort noch eine Baustelle hinter irgendwelcher Tür. Die ersten Besichtigungen waren ernüchternd. Aber unser Standpunkt war auch, dass einfach alles stimmen musste, ohne Abstriche. Und das fanden wir im Juli 2016 hier in Montabone. Wir wussten unabhängig voneinander nach nur 10 Minuten, dass dies unser neues Heim werden sollte – es ist es nun geworden. Und es war vor wenigen Tage, als mich ein Gast fragte, wie mir das Leben hier gefalle. «Sehr gut», erwiderte ich. Doch das ist genau überlegt, zu wenig präzise. «Hier lebe ich mit ganzem Herzen und dem Wissen, dass ich hierhin gehöre. Es ist mein Stück Himmel auf Erden, welches ich gerne mit unseren Gästen teilen möchte».