Bekanntlich wird der Sommerabschnitt von Ende Juli bis Ende August als die Hundstage bezeichnet. Bei uns völlig zutreffend. Zum einen war es während rund 10 Tagen 40 Grad, teilweise sogar darüber – und dies am Schatten. Zum andern hielt Tirass bei uns Einzug. Wochen, in welchen wir stark gefordert wurden. Sei es mit Geduld, oder mit Kraft. Denn unser Welpe, gerade mal 3 Monate alt, wiegt schon 15 kg. Anfänglich ging das noch, weil er es noch nicht wagte, alleine in das obere Stockwerk zu gehen. Nun, ein paar Wochen bei uns, und Tirass ist schon sehr mutig geworden, ergo treibt die Neugier ihn auch ein Stockwerk höher. Nur runter, das ist etwas schwierig. Anfänglich trugen wir ihn wieder runter, aber mittlerweile dankt es unser Rücken, dass wir das nicht mehr tun. Und Tirass versuchte es tapfer selber. Da kommt das Hinterteil manchmal vor den Vorderpfoten. Mit Leine und gutem Zureden nimmt er nun langsam Tritt für Tritt – ein gescheiter Hund. Mit Kater Alex geht es schon recht gut, er folgt Tirass wie ein Schatten. Wehe aber, wenn der Hund zu nahekommt, dann wird leise gefaucht. Ich habe das Gefühl, lediglich um die Form zu wahren.
Immer noch ist Tirass die Sensation, wenn wir ins Einkaufszentrum, in die Stadt oder ins Restaurant gehen. Und auch schon ist uns passiert, dass im Einkaufszentrum plötzlich jemand «Tirass» rief. Da seht ihr nun, welchen Stellenwert wir hier einnehmen.
Zum Glück sind die Temperaturen mit rund 30 Grad wieder im Normalbereich, und auch die Nächte sind mit rund 20 Grad wieder angenehm kühl. Tja, man wird bescheiden in den Ansprüchen. Und der Regen? Der lässt immer noch auf sich warten. Ab und zu ein «Sprutz» aber das war es denn auch schon. Mittlerweile türmt sich unser Schnittgut in der Verbrennungsstelle. Wir wagen es nicht, dieses anzuzünden. Wobei wir am frühen Morgen da und dort ein Räuchlein aufsteigen sehen. Aber das sind Einheimische, das haben die – hoffentlich – besser im Griff.
Morgen beginnt für uns sozusagen wieder die Saison, wir haben wieder volles Haus. Natürlich gibt es immer wieder ein paar Tage, wo noch ein Zimmer frei ist. Einfach probieren, wer sich spontan für einen Besuch entscheiden sollte. Ich war im Herbst selten im Piemont, aber ich kann mir gut vorstellen, dass, wenn sich die Reben herbstlich verfärben, es eine Augenweide sein wird. Kommt der Trüffel, der Käse und alles andere Feine aus der piemontesischen Küche dazu.
Da fühlt man sich gleich wie "Gott in Frankreich". Was nicht ganz von ungefähr kommt, denn das Piemont gehörte früher zu Savoyen. Das erklärt wohl den Ausspruch. Denn ich selber habe in Frankreich noch nie so köstlich gegessen, wie im Piemont. Aber das kann der eine oder andere auch anders sehen.