Der Giro von Acqui Terme

 

Jeweils am Dienstag und Freitag findet der Giro von Acqui Terme statt. Wenn Roberto hinfährt, dann machen wir auch mit, und fahren mit alle den anderen im Kreis herum. Wenn ich das Auto pilotiere, steigen wir schon nach kurzer Zeit aus dem Rennen aus. Deshalb meint Roberto jedes Mal bei unserem Aufbruch in Montabone: "Fahr doch du mein Schatz, dann klappt es bestimmt." Sicher stehen euch nun lauter Fragezeichen ins Gesicht geschrieben. Es geht um das Parkplatzproblem während des Marktes. Und es ist tatsächlich so. Wie es der Zufall so will, finde ich meistens schon nach kurzer Zeit einen Parkplatz. Wenn Roberto hinter dem Steuer sitzt, kann das dauern, und er reiht sich in die Kolonne von Autos ein, welche ihre Runden drehen und auf eine Parklücke hoffen. Das geschieht aber auf keinen Fall in ruhiger und gelassener Stimmung. Für Roberto  bedeutet eine Aneinanderreihung von mehr als 2 Autos bereits Stau. Dann verliert er bald einmal die Geduld, und vom Vokabular, welches er dann gebraucht, heisst es im Duden: "Von Fremden sollten diese Ausdrücke nicht gebraucht werden." Ich kann euch versichern, diese kann ich am besten. Und auch meine aufmunternden Worte: "Bi der nächschte Rundi finde mer eine", mag seine Stimmung nicht sonderlich zu heben. Sonst ist er eigentlich der Typ, welchen nicht so schnell was aus der Ruhe bringt. Für mich, wenn ich schon zappelig und furchtbar nervös werde, der Fels in der Brandung. Ausser natürlich, wenn Juve nicht auf der Gewinnerspur ist.  Aber zurück zum Parkplatz, und warum ich nun immer fahren muss. Es ist schon eine geraume Zeit her, als Roberto wieder einmal schon pessimistisch gestimmt meinte: "Mer si spät dran, u finde sicher kei Platz meh". Meine witzig gemeinte Antwort  - am Steuer sitzend - darauf: "Kei Angscht, i ha im Universum eine bschtellt." Ihr könnt euch ja meine Erleichterung vorstellen, als ich wirklich auf Anhieb ein freies Plätzchen fand.

 

Das Einparken ist das eine, wieder raus aus der Lücke das andere. Wenn der Italiener nicht unbedingt einen Platz sucht, herrscht bei ihm Nulltoleranz. Man kommt nicht zum Parkplatz raus, und muss sich ganz langsam nach Hinten vortasten. Anders natürlich, wenn besagter Italiener dringend einen Abstellplatz sucht. Dann ja, hält er an. Aber so knapp, dass man selber aus dem Parkplatz "usesägele muess". Er könnte ihm ja von einem Geschwinderen von Links weggenommen werden. Roberto hat auch schon mal das Auto wieder parkiert, ist ausgestiegen und hat dem Parkplatzkandidaten  (frei von mir übersetzt) gesagt: "Wenn du nicht Platz machst, können wir nicht raus." Es hat geholfen.

 

Etwas Platzprobleme hatten heute auch Bienen, Hummel etc. auf unseren in voller Pracht stehenden Glyzinien. Es ist zu warm und vor allem zu trocken für die Jahreszeit. "Uns fehlt der Regen so sehr", klagte uns kürzlich der Weinbauer aus dem Dorf. Das bisschen Nass vom vergangenen Sonntag war nur der berühmte Tropfen auf den heissen Stein. Morgen soll es gewittrig werden. Und auf meine hoffnungsvollen Worte, dass es an Ostern schön sein sollte, meinte eine liebe Freundin zu mir: "Du vermietest Zimmer, kein schönes Wetter." Wo sie recht hat  . . .

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Flugtag in Montabone
Flugtag in Montabone