Retour

Nach zwei Nächten in der Schweiz, bin ich nun wieder retour – daheim. Ich war gespannt, mit welchen Gefühlen und Augen ich meine Heimat nach fünf Monaten sehen würde. Aufgeräumt, proper und Grün. Diesen Eindruck haben wahrscheinlich alle Menschen, welche zu dieser Jahreszeit und nach längerer Abwesenheit bei der Fahrt durch die Schweiz haben. Mein Weg führte mich zuerst nach Schwarzhäusern zu unserem «Tirass». Auch wenn ich lediglich die Wahl zwischen zwei Rüden hatte, es war ungemein schwierig, war aber auch froh, dass die anderen Geschwister schon vergeben waren. Am liebsten hätte ich beide genommen. Beide waren auch überaus zutraulich und interessiert. Doch irgendwann einmal musste ich mich entscheiden. Und es war dieser Blick kurz vor dem Einschlafen der Welpen, welcher mir die Entscheidung schlussendlich abnahm. Seht selber am Schluss. Im Moment heisst er noch «Bueno», da es ein B-Wurf ist. An der Mutter und dessen fast ausgewachsenem Sohn sah ich, wie stattlich und eindrucksvoll unser kleines Fellbündel mal werden wird. Ende Juli wird er unser Daheim bereichern und hoffentlich nicht allzu fest umgestalten.

 

Der Sonntagabend verbrachte ich in gemütlichem Beisammensein mit meinen Söhnen. Es war so toll, sie nach einigen langen Wochen wieder umarmen zu können. Mitte Juli werden sie dann für mindestens eine Woche nach Montabone kommen. Da ist auch unser B&B für eine Woche geschlossen. Neben der Auswahl des Welpen war der Wechsel des Nummernschildes ein Grund für die Stippvisite in der Schweiz. Für das italienische Amt musste ich die Bestätigung haben, dass der Fahrzeugausweis echt sei. Das geht so: Das Strassenverkehrsamt macht einen Stempel und visiert diesen. Weiter geht es dann zum Pass- und Patentamt. Dort bekam ich dann eine Apostille, welche den Stempel und die visierende Person bestätigt. Der erste Schritt ist also getan, bei Zeit geht es dann nach Alessandria zum Zollbüro, um das Auto zu entzollen. Das heisst, dass wir meinen Wagen zollfrei einführen können. Und bei all den Ämtern ist mir die Distanz zum Kunden und die Ernsthaftigkeit aufgefallen. Teils hinter Panzerglas oder sonst wie weg vom Kunden. Während hier der Einlass und der Ausgang bei der Bank erst durch einiges Knöpfedrücken gelingt, steht man dann aber inmitten des «Geschehens». So ist es wenigstens bei unserer «Hausbank». In der Schweiz wird man ob den raumgreifenden Schalterhallen schon etwas beeindruckt.

 

Auf den Punkt gebracht: es ist schön in der Schweiz, mir fehlt aber weder die Hektik noch das «Schulmeistern» auf den Autobahnen und die dichte Bebauung. Was mir ein bisschen fehlt, sind die Wanderungen in den Bergen, die Einkehr in den Alpbeizlis oder der gemütliche Zwischenhalt bei einem Hüttli. Einhergehend mit der Ruhe, welche wir hier so schätzen.

 

Ach ja, und noch was: heute bekamen wir Bescheid, dass wir ins Stimm- und Wahlregister der Auslandschweizer aufgenommen wurden. Mal schauen, ob es mit dem Hin- und Hersenden im September klappt. Aber bis dahin ist es noch eine lange Zeit mit vielen schönen Besuchen aus der Schweiz.

 

Das ist unser neues Familienmitglied.
Das ist unser neues Familienmitglied.