Ein Tag am Meer mit rauchigem Abgang

Das Wetterapp lag nicht ganz genau richtig. Anstelle der angesagten 22 Grad war es auch in Noli bis zu 30 Grad. Aber vom Meer her wehte ein beständiges Lüftchen, was den Aufenthalt sehr angenehm machte. Auch Robertos Vater genoss den Tag sichtlich. Er weilt für einige Zeit bei uns, und besucht sonst täglich seine Verwandten in der Stadt. Dort ist es meist drückend heiss, und er atmet am Abend erleichtert bei uns auf ob des schönen Windes. Morgen lassen wir ihn gar nicht erst runter, es soll im Minimum 36 Grad heiss werden. Unserer Meinung nach zu gefährlich für seinen Kreislauf. Aber zurück zum gestrigen Tag. Erica von unserem bevorzugten Bagno "Vittoria Club" hatte einen schönen Platz für uns inkl. schattigem Tisch parat. Das Meer. Na ja, für mich als Thermalbadtyp war es etwas kühl. Roberto schwamm begeistert darin herum. Obwohl er abschliessend schmunzelnd meinte: "Es isch es bitzeli versalze gsi".  Vor der Heimfahrt reservierten wir noch Plätze für den kommenden Dienstag. Ein wenig Feriengefühl, bevor dann die Gäste wieder bei uns ankommen. Die Pause war sicherlich erholsam, aber ich freue mich riesig darauf, wenn es wieder los geht.

Auf der Heimfahrt sahen wir in der Nähe von unserem Daheim bereits von Weitem Unheil verkündende Rauchschwaden aufsteigen. Ein erstes Aufatmen, es war ennet dem Fluss Bormida. Wenn man dem Rinnsal noch Fluss sagen kann. Auch bei uns roch man am Abend den Rauch. Heute erfuhren wir dann, dass ein Haus und Felder gebrannt hatten. Im Augenblick, wo alles derart knochentrocken ist, beschleicht einen schon ein mulmiges Gefühl, wenn es irgendwo brennt. Und wenn man den Langzeitaussichten glauben will, wird es bis Ende Juli kaum Regen geben. Ihr denkt vielleicht: "Die schreibt aber viel vom fehlenden Regen." Ja, das tue ich wohl, aber einerseits geniesse ich diesen heissen Sommer, andererseits sorge ich mich um das fehlende Wasser für die Land- und Weinbauern. Bruno, ein Weinbauer von unserem Dorf, schreitet mit der Giesskanne seinen neu angepflanzten Rebberg ab. Anders kann er die Pflänzchen nicht wässern. Auch unser Igel bekommt täglich sein Wasser. Die Schale wird über Nacht immer leer. Wer sich daran erlabt, ist mir eigentlich egal. Hauptsache es hilft irgend einem Lebewesen. Wir haben unseren Wasserverbrauch natürlich auch angepasst. Anstatt grosszügig mit dem Schlauch zu Wässern, laufen auch wir mit Giesskannen herum, und geben dort Nass, wo es nötig ist. Einmal pro Woche jedoch bekommen alle Pflanzen ihre Ration ab. Bis jetzt klappt es, und wir haben ringsherum schönes Grün. Nicht, dass ihr jetzt meint, es sei alles vertrocknet. Mitnichten. Die Wäder, Hecken, Rebberge etc. sind alle noch knackig Grün. Wahrscheinlich bin ich es mir einfach nicht gewohnt, dass soo lange kein Regen fällt. Von den Italienern hört man nur eine verhaltene Sorge. Zum Schluss jedoch ein paar Bilder von unserem Tag am Meer.

Das Bagno "Vittoria Club" ist unser bevorzugter Ort.
Das Bagno "Vittoria Club" ist unser bevorzugter Ort.