Nicht alle Gäste waren willkommen

Roberto mit Vater und Verwandten: Nicht alle wollten aufs Bild, aber alle fühlten sich wohl.
Roberto mit Vater und Verwandten: Nicht alle wollten aufs Bild, aber alle fühlten sich wohl.

Die Ostertage vergingen sicher auch bei euch wie im Fluge, hier bei schönstem Wetter. Auch heute war wieder ein toller, sonniger Tag. Jedoch, am Nachmittag frischte der Wind auf und brachte empfindliche Kühle. Diese wird dann spätestens morgen durch die wärmende Sonne vertrieben. Aber den Basilikum haben wir an die «Hilbi» genommen. Wir hatten über diese Tage volles Haus, die erste Feuerprobe ist bestanden. Vor allem die Verwandten von Roberto haben es hier beim Mittagessen sichtlich genossen. Was bei uns nicht sehr lange dauert, wird hier lange zelebriert. Zuerst wird ausgiebig begrüsst, in unserem Fall dann ausgiebig das Haus, die Aussicht und das Grundstück in Augenschein genommen, bevor man dann am Tisch zur Tat schritt. «Wir bringen den Wein», wurde uns beschieden. Und er kam in mittlerweile gewohnter Form in der grossen Henkelflasche. Darin aber ein mundiger Barbera aus Alice Bel Colle. Dieser Ort besticht übrigens durch ein beeindruckendes 360° Panorama. Und wir haben nicht schlecht gestaunt, dass die Familie aus dem nahen Acqui Terme unseren Flecken nicht kannte. Robertos Cousine hat unsere Casa kurzerhand als ihren Zufluchtsort auserkoren, wenn es denn im Sommer in der Stadt unangenehm heiss werden sollte. Bei uns weht dann meistens ein angenehmes Lüftchen.

 

Am Montag standen dann unsere ungebetenen Gäste vor der Tür, resp. sie lagen wie selbstverständlich auf dem Sitzplatz – zwei Hunde. Ihr begreift, dass ich schon etwas perplex war, und Roberto war ausser Haus. Eigentlich nicht so schlimm, aber ich hätte ihm einfach das Telefon in die Hand drücken können, um  bei der Nachbarschaft nachzufragen. Nun "durfte" ich. Mein Weg führte auch zu Lorenzo, dem ich mein Problem schilderte. Aber der zuckte beim Anblick der Hunde die Schultern und meinte bedauernd: «Non so il cane». Nach einigem Hin und Her und etwas Wasser zottelten die zwei dann durch den offiziellen Eingang davon. Grosses Aufatmen meinerseits. Nur kurze Zeit später erzählte ich dem mittlerweile wieder anwesenden Roberto, was geschehen war. Ein kurzer Seitenblick aus dem Fenster: es geschah gerade wieder. Die zwei Vierpfoter sassen munter vor unserer Tür, wedelten freundlich, als ob sie sagen wollten: «Freut euch, da sind wir wieder.» Eigentlich möchten wir schon einen Hund, aber aussuchen wollen wir ihn selber. Und doch dachte ich so bei mir: ob das wohl ein Fingerzeig ist? Ihr müsst wissen, ich bin nicht ganz frei von Aberglauben und lese aus solchen Situationen mehr heraus, als dahintersteckt. Mit etwas Zureden zogen die zwei Streuner wieder davon und waren  definitiv nicht mehr gesehen.

 

«Unser» Stevo war heute mit seiner Frau zu Besuch, und brachte etwas Licht in die Hundegeschichte. Er meinte, dass neben den Jägern auch die Landwirte ihre Hunde zwischendurch frei laufen lassen. Und diese zwei waren definitiv nicht das erste Mal hier, so wohl, wie sie sich fühlten. Gar nicht so wohl fühlte sich bei der ganzen Geschichte unser Kater, und war die ganze Zeit über unauffindbar. Seit gestern jedoch ist er wieder der Chef und jagt fleissig den Eidechsen hinterher. Solange er sie nicht wie vor einigen Tagen ins Haus nimmt

 

 

Und dann waren für kurze Zeit auch zwei ganz besondere Personen unsere Gäste, mein Sohn mit Freundin. Meine Freude war riesig, dass sie sich die Zeit für einen Besuch genommen haben. Das Nachtessen in Acqui war denn auch besonders, das Frühstück unter unserer romantischen Pergola gemütlich, der Abschied umso schwerer. Aber sie kommen ja wieder. So wie auch ich morgen Abend wieder zu lesen bin. Ich habe schon ein bestimmtes Thema im Visier, aber möchte noch nichts ausplaudern. Man weiss ja nie, wenn plötzlich Ungeahntes passiert.

 

 

 

Ein sehr netter und zutraulicher Gast, aber leider nicht unser.
Ein sehr netter und zutraulicher Gast, aber leider nicht unser.