1 Fernseher - vier "Grätli"

Den meisten von Ihnen ist bekannt - das mein Roberto ein absoluter Fussballfan, und auch bei anderen sportlichen Übertragungen kein Kostverächter ist. In der Schweiz war das ganz einfach: Swisscom und dann über Teleclub das ganze Sportpaket mieten. Nicht gerade billig, aber was macht man nicht alles für das Wohl des geliebten Menschen. Hier kann man Sky mieten, das erste Gerät. Das ist schon mal gut. Aber die Champions-League kann man darüber nicht empfangen. Also wird dann das "schweizer" Gerät an diesen Spielabenden in Betrieb genommen - Gerät Nummer 2. Das dritte Gerät wiederum garantiert dann den Empfang von allen Spielen der italienischen Meisterschaft - Juve ist  von besonderer Wichtigkeit - und all den andern italienischen Sendern. Und dass der TV überhaupt startet, braucht es Gerät Nummer vier. Ich bin ja heilfroh, dass ich den Durchblick nicht haben muss, und mit einem Gerät klarkomme. Und auch nur dann, wenn ich Glettiwösch habe. Sonst habe ich in all den Wochen hier noch keine Lust auf Fernsehen verspürt, denn ihr seit mein Feierabendprogramm. Und es macht nach wie vor riesigen Spass, euch von unserem Leben hier zu erzählen.

Heute kam der letzte Raum dran, welcher gereinigt werden musste  - der Degustations- und Weinkeller. Ausser viel Staub und noch mehr Spinnen gab es keine Überraschungen. Wobei der Staubsauber zwischendurch schon mal schlapp machte, und vom Staub befreit werden musste. Und so gegen fünf Uhr waren wir fertig mit unseren Arbeiten, setzten uns in die Pergola und genossen den Feierabend an der Sonne. Und unser Vorhaben, für das z'Nacht nur schnell hoch nach Montabone zu gehen, scheiterte mit der Gewissheit, dass an diesem Nachmittag das Lädeli zu hat. Zu bequem, um noch weiter einkaufen zu gehen, liessen wir uns vom Kühlschrank inspirieren und wurden satt. Morgen wird dann auf dem Markt wieder ordentlich eingekauft. Am Abend gibt es zur Vorspeise ein Spargeltörtchen mit Robiola, als Hauptspeise haben wir Fisch nach ligurischer Art  vorgesehen. Aber da müssen wir uns wirklich beraten lassen, denn in der riesigen Fülle von Fischen und Meergetieren weiss man kaum, was man nehmen soll.

Das Arbeitsprogramm morgen sieht einen Kärchertag vor, es soll ja ein superschöner Tag werden. Und dann sind wir wirklich fertig. Aber das meinen wir ja schon seit einigen Tagen, und finden immer noch was.

Und schon naht der Donnerstag, ein ganz besonderer Tag. Mein Roberto feiert seinen 60sten Geburtstag. Was schenkt man da? Er, resp. auch wir, haben ja alles. Einen traumhaften Ort zum Leben, Menschen, auf deren Besuch im Laufe des Jahres wir uns riesig freuen, und viele nette Menschen um uns herum. "Wenn meine Jungs etwas näher wären - das Glück wäre perfekt", sinnierte ich so in die Sonne hinein. Wir sind gsund und zwäg, auch wenn nach einem anstrengenden Tag es hie und da zwickt. Es ist ganz einfach. Wir nehmen uns frei und verbringen einen Tag am Meer. Es ist nur eine Stunde entfernt. Am frühen Morgen geht es los, Badehosen und -tuch sind mit von der Partie. Ob wir schon am gleichen Abend oder dann erst am nächsten Morgen zurückkehren, wissen wir noch nicht. Auf jeden Fall ist Nachbar Lorenzo bereit, unserem Alex das Futter hinzustellen. Aber noch ist nicht Donnerstag, und ihr lest bestimmt vorher noch von mir. Und zum Abschluss gibt  es noch ein paar Bildli.

 

Aussicht von unserem Plätzli nach getaner Arbeit. Auch Alex geniesst mit uns die Abendsonne, derweil nebenan eine fleissige Hummel noch zu den blühenden Rosmarinbüschen fliegt.
Aussicht von unserem Plätzli nach getaner Arbeit. Auch Alex geniesst mit uns die Abendsonne, derweil nebenan eine fleissige Hummel noch zu den blühenden Rosmarinbüschen fliegt.