Was koche ich bloss heute?

Ihr werdet es ja kaum glauben, aber auch hier, wo es so viele gute Dinge gibt, stehen wir ab und zu vor der Frage: "Was kochen wir denn heut Abend?" Vor allem, weil wir immer noch die Handwerker zu Besuch haben. Nicht vom frühen Morgen bis späten Abend, sondern eher gegen den Abend hin. Dann, wenn der noch immer etwas schweizerisch eingestellte Magen schon längst nach einem feinen Happen Essen verlangt. So auch gestern, als der Hydraulico mit seiner Offerte für eine neue Heizung kam - so gegen sechs Uhr. Ja, ihr habt richtig gelesen, jetzt gibt es noch eine Heizung. Es ist nämlich so, dass nicht alle Gästezimmer an die Zentralheizung angeschlossen sind, und das macht uns für den kommenden Herbst etwas Sorgen. Wir möchten ja auch während der Trüffelsaison ein volles Haus. Also, werden wir in Kürze stolze Besitzer einer Pellet-Heizung sein.

À propos volles Haus. Wir freuen uns riesig, dass wir ab Mitte April bis Ende Juni sozusagen ausgebucht sind. Nur noch wenige Tage sind zu haben. Deshalb, ihr Lieben, wenn es euch nach einem Besuch gelüstet, dann wäre ab Mitte Juli wieder was frei. Und der Herbst hat neben Trüffel noch mehr zu bieten. So das Eselrennen, ein Palio etc. Aber davon später.

Aber ich wollte ja von unserer Kocherei berichten. Die vielen Dinge, welche wir ausprobieren möchten, brauchen einfach Zeit. So etwa die luftig feinen Spargeltörtchen, die lange geschmorten Fleischstücke, der Risotto, welcher immer gerührt werden muss. Die Pastasaucen, welche erst nach geduldigem Kochen ihren vollen Geschmack entwickeln . . . . Wenigsten hatte ich die Zeit, Artischocken und getrocknete Tomaten einzulegen. Diese schlummern jetzt an einem kühlen und dunklen Ort ihrem Verzehr entgegen. Aber das ist ja noch kein Nachtessen, höchstens das Vorspiel dazu.

Und seht ihr, immer wieder kommt mir was anderes zum Schreiben in den Sinn. Anstelle des eigentlichen Themas. Und genau so verhält es sich auch den Tag rüber. Wir haben noch so vieles vor, möchten noch da etwas, hier ein bisschen, dort vielleicht etwas Neues. Und schwupps ist es Zeit zum Kochen, aber: "Was kochen wir bloss?" Für heute ist das Problem gelöst, bei diesem Dauerregen nahmen wir uns für die Einkäufe Zeit. Und Handwerker kommt heute auch keiner mehr. Erst morgen wieder. Der Muratori (nicht Stevo, der ist immer noch lädiert) muss wegen der neuen Heizung die Wand zum Weinkeller verschieben. Ergo, es gibt weniger Platz für den Wein. Aber keine Bange, wir haben noch einen anderen Weinkeller - den ganz schönen für die Degustationen, gemütliche Abende oder ein Frühstück an heissen Sommertagen. Dort hätte noch sehr viel Platz, aber wir sind ja von Weinbauern umringt, da ist Notstand ein Fremdwort.

Morgen erzähle ich, was sich im Herbst hier unten so tut.