Ich bin mir etwas im Weg

Je näher die Saison rückt, umso mehr bekomme ich Zweifel, ob auch wirklich alles in Ordnung ist. Es meldet sich nach einiger Abstinenz die Perfektionistin in mir. Ist alles wirklich sauber, fühlen sich die Gäste mit unserem Angebot wohl? Ich mag mich gut an die Zeit erinnern, als ich für Kollegen und unsere Familie Ferien buchte. Wenn schlechtes Wetter war, fühlte ich mich direkt verantwortlich dafür. Und genau dies passiert mir jetzt. Und Roberto beschwichtig: "Hei mein Schatz, wir führen ein einfaches B&B, mach dich nicht verrückt." Er hat ja so recht. Und trotzdem . . .

Vielleicht ungewohnte Töne von mir, aber das bin ich auch. Die stete Zweiflerin, ob meine Leistungen wirklich auch genügen. Denn schliesslich will ich ja auch, dass man nur Gutes über unsere Casa Fossello spricht.

Alles ist gewaschen, geputzt, erneuert - die Gäste können kommen, ich freue mich ja riesig. Mit eine gehörigen Portion Nervenflimmern dazu.

Und da steht ich dann zwischendurch hinter einer geputzten Fensterscheibe, schaue über die Hügel und denke: "Das muss einfach gefallen!" Willkommen Ihr lieben Gäste.