Wenn mein Blick vom Esstisch aus, in die Küche schweift, ist da noch nicht viel Erfreuliches zu entdecken. Aber es lässt erahnen, dass der Küchenbauer auf gutem Weg ist. Das Ganze ist eine richtige Montagsgeschichte, nichts ging wie gewünscht. Der Hydraulico (einfach ausgedrückt der Heizungs- und Sanitärmann) war sich, nachdem er das Loch durch die dicke Wand nach draussen für den Gasanschluss gebohrt hatte, nicht mehr ganz sicher, wie er das Ganze nun anschliessen soll. Die Chefs haben eine Lösung gefunden. Derweil montierte der Gehilfe des Hydraulico die Wasseranschlüsse für die Abwaschmaschine und die Spüle neu. Es dauerte nicht lange, zeigte sich rund um die Leitung ein dunkler Fleck - Wasser trat irgendwo aus, und der Gehilfe war bereits verschwunden. Ein Rohrbogen ging während der Montage kaputt. Nun ist auch das geflickt. Munter ging es weiter. Die Kühlschranktüren mussten mit der Öffnung von rechts nach links geändert werden. Auch hier fehlte ein Schräubchen, oder was auch immer. Ich habe gedacht, Roberto und ich wären schon ziemlich "abegfahre" und wüssten, dass sich das Aufregen in solchen Situationen nicht lohnt. Aber da machen uns die Italiener noch was vor. Es wird zwar heftig diskutiert, man fährt weg, kommt mit dem Schräubchen oder dem dichten Rohrstück wieder zurück, und das in einer absoluten Ruhe, welche uns schon fast wieder zur Weissglut bringt - gebracht hätte. Es macht den Handwerkern auch keine Mühe, noch um halb Acht herumzuwerkeln, derweil uns der Magen schon ziemlich knurrt, und wir gerne was essen würden. Und da wir im Augenblick in der Küche weder Ofen, Herd noch Wasser haben, bleiben nur noch die Restaurants. Heute waren wir übrigens in einem speziellen Ristorante, nur 14 Plätze. Das Besondere war einerseits die Dekoration, man wähnte sich irgendwo in einem wildromantischen Garten, andererseits war es die Speisekarte. Fleischesser wie Vegetarier und Veganer kamen alle auf ihre Rechnung. Bei mir kam ein Carne cruda als Vorspeise, und danach ein Tomme mit Birnen, Haselnüssen und Honig überbacken auf den Tisch. Roberto wählte als Hauptspeise Stracotto. So "amächelig" das alles tönt. Wir freuen uns riesig, wenn wir wieder daheim kochen können.
Unser Kater Alex hatte seinen ganz besonderen Montag. Er steht zurzeit mit dem nachbarlichen Kater im Revierstreit, heute war es besonders schlimm. Im Augenblick schläft unser Tiger und wir hoffen, dasss er nichts abbekommen hat, denn einen Tierarzt möchte ich auch an einem Dienstag nicht aufsuchen. Ich mach nun den Laptop zu und hoffe, das der morgige Tag neben dem angekündigten Frühlingswetter mit viel Sonnenschein für alle Montagsprobleme eine gute Lösung parat hat.