Total verschrieben. Ich wollte doch . . . .

Mittlerweile kann ich durch den schmale Spalt des Fensterladens das Wetter draussen vom Bett aus deuten. Und bei Regen ist ja eh alles klar, den hört man. Was man nicht hört, ist das feine Nieseln aus dichtem Nebel. Dann, wenn die Schwaden das ganze Haus umhüllen. Aber heute, nein, heute war das nicht so. Bereits um 6.30 Uhr gewahrte ich einen rötlichen Schimmer durch die Spalte. Auch die müden Glieder kamen in Bewegung. Gaaaanz leise  schob ich den Laden beiseite - Roberto sollte ja nicht geweckt werden. Und da, am Horizont meldete sich der erste gülden-rote Streifen. Mit einer Tasse Kaffee stand ich bald draussen, um, wie immer überwältigt vom Schauspiel, den Sonnenaufgang zu erleben. Ich frage mich: Werde ich irgend einmal dieses Ereignis als Normalität zur Kenntnis nehmen? Ich hoffe nicht.

Auch "meine" Rehe waren wieder da, zum Entsetzen von Alex, unseres Katers, der zusammen mit mir den Morgen begrüsste. Er hatte ja so nahe noch nie Rehe gesehen. Mehr auf dem Bauch, als auf den 4 Pfoten strebte er dem sicheren Hauseingang zu. Sonst hat er sich sehr gut eingelebt, jetzt fehlt nur noch die Katzentüre, damit er auch ungefragt Freigang erhält.

Der Tag war  zu schön und zu warm, um drinnen irgendwelchen Geschäften nachzugehen. Bald schon hingen Vorhänge, Teppichvorleger & Co. am Wäscheständer, derweil ich dem Unkraut in den Rabatten den Garaus machte, Roberto die Loggia auf Hochglanz brachte, und wir dann gemeinsam das Herbstlaub mit den neuen Baumschnitten verbrannten. Ja, das darf man hier noch, Feuer machen, um das trockene Gartenzeugs zu verbrennen. Vis-à-vis haben die Nachbarn sogar ihr ganzes Bort abgefackelt - das würde ich mich noch nicht getrauen. Aber es ist eindeutig die rückenschonendere Variante als jäten.

Jesses, ich habe mich ja total verschrieben. Ich wollte von den speziellen Anmeldeformalitäten berichten, wenn es um Strom und Wasser geht, und vor allem von der geheimen Tür auf unserem Anwesen. Wir öffneten sie heute vorsichtig. Roberto hörte nur das Knistern der Plastikfolien,  welche den weiteren Teil verdeckten. Ich hingegen hörte viel mehr, knallte die Türe zu, drehte zwei Mal den Schlüssel, und meinte: "Das chasch denn mit em Stevo aluege, ich ga da nid ine." Ich informiere weiter.

 

Da kündigt sich ein wunderbarer Tag an.
Da kündigt sich ein wunderbarer Tag an.