Streik

Gestern meinte Roberto nach einem langen Arbeitstag: "Jezt muesch sicher kei Blog me schribe. Hüt isch Blogschriber-Streiktag!" Und da ich ja annehme, dass in Italien das Patriarchat noch völlig intakt ist, fügte ich mich selbstverständlich - und trat kurzerhand in den Streik. Aber Spass beiseite. Wussten Sie, dass es in Italien einen vom Ministerio delle Infrastrutture e dei Trasporti offiziellen Streikkalender für das Jahr 2017 gibt? Da können Sie bequem vor Ihrer Reise in den Süden rasch nachschauen, wo und was nicht läuft. Ich bin aber auch schon darauf reingefallen, und zwar im vergangenen Jahr. Da war Roberto auf Geschäftsreise, und der Streikkalender kündete genau auf seiner Flugstrecke einen Streik an. Und was war? Rein gar nichts, der Flieger hob pünktlich ab, ohne von Streikenden behindert zu werden.

Zum Glück streikt unser Stevo nicht, der war ja sogar gestern Sonntag an der Arbeit bei uns. Schliesslich sollte bis Donnerstag der Treppenaufgang im Gästehaus fertig sein, meine Schwestern kommen zu Besuch - ich freue mich riesig. Es kribbelt schon jetzt im Bauch vor lauter Vorfreude. Und dann hätte ich gerne noch etwas mehr Kies auf der Zufahrt, etc.. . . . armer Stevo. Und die Vorfreude will ja gar kein Ende nehmen, am 10. März trudeln meine Söhne mit ihrem Freundinnen ein.

Da wandere ich stundenlang im Nebel umher, von welchem wir ja mehr als genug haben. Die Feuchtigkeit soll nämlich gut für die Haut und gegen die Falten sein. Nützt einfach nicht so viel, wenn meine Freude über die Ankunft meiner Liebsten im Gesicht wieder Falten wirft. Und diese streiken garantiert nie . . . .

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Kommentare: 1
  • #1

    Silvy (Montag, 20 Februar 2017 20:46)

    Liebe Beatrice
    Oh wie recht Ihr Roberto hat. Gönnt euch Streik-Tage! Wir leben zwar nur sechs Monate länger als Ihr im Piemont, aber das haben wir bereits intus. Auch wir kamen aus einer perfekt funktionierenden Schweiz mit dem Gefühl hier an, so müsse/könne man weitermachen. Es ging nicht lange,
    bis wir zurück buchstabiert haben. Die Zuverlässigkeit darf man beibehalten, das wird geschätzt. Das Tempo nimmt man besser an - es ist definitiv gesünder, stressfreier und man hat wieder einen Blick fürs Relevante und Schöne. Es ist mehr als wohltuend hier zu leben. Es ist paradiesisch. Lebt es aus. Eure Gäste werden es schätzen, wenn sie dies spüren
    Härzliggi Gruess Silvy