Stevo und Roberto auf Irrfahrt

Um genau zu sein, war es keine Irrfahrt, und trotzdem landeten sie vor einer Woche unversehens in der «Pampas». Doch der Reihe nach. Zu Beginn dieser Geschichte steht der Kauf eines Biedermeiersofas, welches seinen Standort in Arbon hatte. Ich war – und bin – der Meinung, dass genau dieses Sofa in die neue Stube passt. Nun musste das Sitzmöbel noch zu uns gelangen. Stevo hatte einen Kollegen zur Hand, welcher uns ein so grosses Auto lieh, in welchem das Sofa bequem Platz fand. «Was meinsch wägem Wätter», fragte Roberto noch vor der Abreise. «Es sött nume chli schneie, u wär weiss, wenn du wieder Zit hesch», war meine Antwort. Gut, so fuhren Stevo und Roberto am vergangenen Donnerstagmorgen los. Knapp zwei Stunden später der erste Anruf. Der Wagen funktioniere nicht richtig, man könne nur 90 km/h fahren. Dieses Problem erledigte sich nach einem kurzen Aufenthalt. Eine Stunde später: «Es schneit so fescht, mir chöme chum vorwärts!». Bei mir meldete sich langsam das schlechte Gewissen, dass ich die Fahrt befürwortet habe. Lange war es ruhig, und der Anruf am Nachmittag beruhigte mich ungemein. Alles gut, die Sonne scheint sogar, sie seien auf der Rückreise. Ich rechnete rasch nach, wann sie denn wohl eintreffen würden, und machte mich ans Kochen. So gegen sechs Uhr: «Also heute wird das nichts mehr, das Auto ist endgültig kaputt, der Alternator muss ausgewechselt werden. Wir sind irgendwo in der Nähe von Varese.» Sie fanden zwar eine Übernachtungsmöglichkeit, aber mit Essen war nicht viel los. Den nächsten Tag verbrachten die beiden mit Warten auf das Ersatzteil. Es war wohl einer der Umstände, in welchem man anfängt sich die Lebensgeschichte zu erzählen. Endlich um drei Uhr wurde der Alternator geliefert, um vier Uhr konnten Stevo und Roberto weiterreisen. Sie waren arg müde bei ihrer Ankunft. Doch das Sofa ist wirklich hübsch.  Es steht im Moment noch eingepackt in der Garage, bevor es Ende Woche seinen endgültigen Platz bekommt.

 

Und apropos Lebensgeschichte. Stevo würde eigentlich gerne in der Schweiz arbeiten, er hat hier etwas wenig Aufträge. Nur zu leeren Häusern schauen mag er nicht, und bei uns geht es erst wieder im kommenden Winter weiter. Vielleicht hat ja jemand ein renovationsbedürftiges Rustico, Stevo wäre der Mann dafür. Wir haben mittlerweile das eine oder andere Referenzzimmer in der Casa Fossello. Am Freitag sollte endlich die Stube fertig sein.

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0