Der Verein "Prolocco" in Montabone lud gestern Abend zur Benefizveranstaltung ein. Eigentlich hatten wir nicht vor, hinzugehen, doch unser Idraulico (der Mann für Sanitär/Heizung) meinte, dass wir den Anlass auf keinen Fall verpassen dürften. Also sagten wir zu, und fanden uns zur vereinbarten Zeit im Gemeindezentrum von Montabone ein. Natürlich bin ich bei solchen Anlässen immer etwas angespannt. Verstehe ich alle, blamiere ich mich mit meinem Italienisch nicht . . . .? Alles Sorgen, welche ich mir nicht hätte machen müssen. Mein Gegenüber gab sich besonders Mühe, etwas langsamer mit mir zu sprechen. Ich finde kaum die Worte, wie ich diesen Abend beschreiben soll. Es war eine Demonstration von dem Gefühl der Zusammengehörigkeit, welches ich selten bei einem solchen Anlass erlebt habe. Alte Menschen, mittelalterliche wie wir, Teenager und Kinder. Alle hatten ihren Spass miteinander. Das Essen, gekocht von Vereinsmitgliedern, war vorzüglich. Zuerst wurden kleine Küchlein mit Käse und Tomateneinlagen serviert, danach ein tolles Risotte mit Artischocken, gefolgt von einem sehr lange gegarten Stück Schweinefleisch mit Bratkartoffeln. Das Dessert - ein Tiramusù. Schon bis zu diesem Zeitpunkt fühlte ich mich wohl und gut augehoben. Die Veranstaltung fand übrigens für ein Kinderhilfswerk statt, natürlich nicht ohne Tombola. Vergesst alles, was ihr von einer Tombola gewohnt seid. Diese war komplett anders, sympathisch und auch herzerweichend. Sind wir es nicht gewohnt, dass da mindestens eine neue Kaffeemaschine, ja gar ein Bike oder sonst was als Preis winken sollte? Da gab es eine Flasche Wein zu gewinnen, einen Panettone von Weihnachten (das Verfalldatum wurde vor der Übergabe noch überprüft), etwas Weihnachtsdekoration, eine - scheussliche - Nachttischlampe etc. Und geschwind wurde auch noch die noch vor wenigen Augenblicken gebrauchte Salatschüssel sauber gereinigt als Preis beigesteuert. Alle hatten ihren Spass, egal ob das Gewonnene überhaupt gebraucht werden konnte, der Gedanke zählte.
Ich habe mich sehr gut unterhalten, und unverhofft war Mitternacht vorbei. Es war genau einer der Abende, welche ich nicht gerade herbeigesehnt hatte, und dann so schön endete. Wenn dies jetzt meine Söhne lesen, dann werden beide mit Bestimmtheit schmunzeln. Wieso? Jedes Mal, wenn sie etwas widerwillig an eine Veranstaltung gingen, sagte ich ihnen: "Du wirst sehen, das wird schlussendlich ein ganz toller Abend, weil du nichts erwartest". Genau so war es. Aber um das Geschriebene zu verdeutlichen, lasse ich nachfolgend die Bilder sprechen. Und in den nächsten Tagen erzähle ich euch über die Irrfahrt von Stevo und Roberto mit einem Biedermeiersofa. Ach ja, und wir sind seit gestern Abend Mitglied der Vereins "Prolocco".
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