Vergangenen Freitag musste ich sehr spontan in die Schweiz reisen. Das heisst, morgen um halb Neun Uhr dem Arzt telefoniert, der Termin war dann in Aarau um 16 Uhr. Eigentlich hatte ich schon im Sinn gehabt, in den nächsten Woche die Fahrt zu unternehmen, aber nicht so plötzlich. Aber sei's drum, alles ist gut, und ich konnte noch das eine oder andere erledigen. So beispielsweise neue Kissen und Kissenbezüge kaufen, oder Kaffeerahm. Den gibt es hier nur in Portionen, und ich brauche einfach am Morgen etwas mehr, als nur eine Portion in den grossen Kaffee. Auch Linzertörtchen und Streichleberwurst für Roberto war im Gepäck auf der Rückfahrt mit dabei. Nichts, ohne das wir nicht sein könnten, aber Dinge, welche man zwischendurch still für sich geniesst. Auch schon fast genussvoll sagte ich bei jedem Einkauf: "I bruche de keis Kassezedeli". Ihr wisst ja, hier in Italien muss man zwingend die Zettel mitnehmen. Man könnte ja vor dem Laden von der Guardia di Finanza angehalten und nach den Einkäufen und eben dem Kassabon gefragt werden. Euch wie mir ist das aber sicher noch nie passiert - oder doch? Und wenn die Zettel mal bei mir in der Tasche gelanden sind, dann kommen die nur schwer wieder raus. Bis ich dann vor lauter Zettel die wichtigen Sachen nicht mehr finde, dann wird ausgemistet. Und so konnte ich ohne unnötigen Papierballast meine Heimreise am Samstag wieder antreten. Da ich bereits in Thun und später auch Interlaken bei meinen Schwestern zu Besuch war, führte mich der Weg über den Brünig in Richtung Gotthard. Begleitet von einer klitzekleinen diebischen Freude über diesen Entscheid, denn die Route über Egerkingen war hoffnungslos überlastet und immer wieder wurden Staumeldungen gesendet. Die Freude währte genau bis vor den Ceneritunnel. Alle Ampeln standen auf Rot, während rund dreiviertel Stunden ging gar nichts mehr. Und so alleine im Auto macht das Stehen nicht wirklich Spass. Aber ich habe ja stets das Italienischbuch mit dabei, und so konnte ich wieder das eine oder andere dazulernen. Am Samstag habe ich wieder einer meiner Abende, auf die ich mich einerseits freue, anderseits schon etwas nervös bin. In Montabone organisiert der Verein "Proloco" ein Nachtessen zugunsten eines Hilfswerkes. Da gehen wir natürlich hin, ich mit enorm gespitzten Ohren, damit ich auch so viel wie möglich verstehe. Das Zusammensein mit den Landsleuten ist schlicht und einfach die beste Möglichkeit die Sprache zu beherrschen - zwei Mal die Woche von meiner Italienischlehrerin Valeria unterstützt.
Und zum Schluss noch dies: Roberto und ich erkunden bei gutem Wetter und Zeit die Wanderwege, als auch für Wanderfreudige haben wir mittlerweile ein gutes Angebot zusammengestellt.
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