I Panettoni

Während in der Schweiz so manches Haus vor lauter blinkender Lämpchen kaum mehr zu erkennen ist, gestaltet sich die Weihnachtsbeleuchtung hier etwas verhaltener. Da und dort ein leuchtender - etwas kitschiger - Stern an einem Tor, hie und da ein beleuchtetes Fenster. Für eine echte Tanne muss man sich schon etwas auf die Suche begeben, die künstlichen samt Geblinke gibt es sozusagen an jeder Ecke. Ich muss mir schon etwas Mühe geben, um diesem Kitsch nicht zu verfallen, er hat schon was für sich.

In den Supermercati herrschen vor allem die Berge mit Panettoni vor. In jeder nur erdenklich süssen Varinte sind sie vorhanden, soweit das Auge über die Gestelle hinweg reicht. Und sie werden auch verschenkt. Wir haben gerade die Nummer drei erhalten, und Weihnachten ist noch gar nicht da. Morgen kommt Besuch, sicher mit einem Panettone. Am 24. und 25. Dezember erwarten wir ebenfalls Gäste. Wenn Sie ohne Panettone kämen, würde mich das doch sehr wundern. Das wären dann Nummer 5 und 6. Wir selber verschenken keinen Panettone, hoffentlich nimmt das uns niemand übel, und sie freuen sich über Toblerone etc. Den einen Panettone von der Distillerie "Berta" werden wir am 26. Dezeber zum Dessert mit einem feinen Moscato kredenzen, weil er keine kandierten Früchte drin hat. Die ganze Familie hat dies nicht so gern. Am 26. nämlich treffen meine Söhne für ein paar Tage ein. Vor dem besagten Panettone gibt es ein reichhaltiges Vorspeisenbuffet mit Acciughe verde, carne battuta, diverse Paté, marinierte Pilze, frisch zubereitete Artischokkenherzen und vitello tonnato. Natürlich darf auch ein Klecks russischer Salat nicht fehlen. Ein Muss auf jedem Vorspeisenbuffet. Warum das so ist, konnte mir bis jetzt noch niemand erklären.

Je nach Wunsch der Gäste gibt es vor dem Hauptgang noch ein Kürbistörtchen. Dann folgt das Kaninchen mit Polenta und Rosmarinkarotten. Und wie bereits erwähnt, zum Abschluss der Panettone, oder dann ein Panna cotta. Ich bin überzeugt, dass unser Tirass in den kommenden Tagen für Verdauungsspaziergänge heiss begehrt sein wird. Ihm geht es mittlerweile wieder gut, er hat sich in den 10 Tagen Schnee und Regen in der Schweiz erkältet. Es war nicht unbedingt wegen der Kälte, auch wir haben hier den ganzen Tag um den Gefrierpunkt, jedoch sonnig und trocken. Die Feuchte und Nässe war es. Er ist halt trotz seiner mittlerweile schon beeindruckender Grösse "es Finöggeli".

Ihr werdet euch sicherlich fragen, was wir denn mit den anderen - mindestens 5 - Panettoni machen. Die geben wir mit in die Schweiz in der Hoffnung, dass sie den einen oder anderen Liebhaber antreffen.