Signaturen

Ihr glaubt gar nicht, wie viele Unterschriften ich in diesem ersten Jahr im Piemont bereits geleistet habe. Für die Eröffnung eines Bankkontos mindestens 20 Unterschriften. Und wehe, sie ähneln sich nicht – was in Anbetracht der Menge verständlich ist – beginnt man von vorne. Weil sie der gescheite Computer immer wieder vergleicht. Dass es für ein Bankkonto schon die eine oder andere Signatur braucht, ist verständlich. Doch dass es für den Erwerb eines neuen Handys deren acht braucht, dünkte mich schon etwas happig. Der Clou! Mein neues Handy hörte auf eine ganz andere Nummer. Da kribbelt es dann schon etwas in der Bauchgegend. Vor allem, weil wir genau wissen, dass man nicht einfach bei Vodafone hereinspazieren kann, und dann gleich bedient wird. Da kann man getrost sein Nümmerchen am Eingang ziehen, und noch andere Einkäufe erledigen. Eine halbe Stunde wartet man dort locker. Und trotzdem mussten wir uns die alte Nummer wieder zurückholen. Das ging natürlich nur mit einem erneuten Unterschriftenmarathon. Zusätzlich müssen dann immer noch der Codice fiscale, die Kreditkarte und die ID-Karte bereit sein. 

 

Und stellt euch vor, ihr bringt das Auto in die Garage, und bekommt einen Ersatzwagen. Schlüssel in die Hand gedrückt, vielleicht noch rasch das Auto erklärt, und tschüss. Nicht so hier. Nach der Unterzeichnung von drei Formularen und dem Beifügen der Namen, wer denn diesen Wagen auch noch fahren darf, durften wir endlich das Autöchen in Empfang nehmen. Ein Panda, bei welchem man zu uns hoch in jeder Kurve in den ersten Gang schalten musste, um überhaupt unser Heim zu erreichen. Aber gäbig wäre es schon, so ein kleines Poschtiwägeli. Das Zurückbringen erforderte dann wiederum einige Formulare samt Unterschrift.   

 

Ich glaube, Italien könnte man mit Formularen zukleistern. Doch zuerst werden wir eingeschneit, wenn denn die Wettervoraussagen stimmen. Ich werde berichten.