Die Lese für den Brachetto, den Chardonnay und Moscato ist in vollem Gange. Noch bevor es richtig hell wird, hört man die Traktoren gehn Rebberge rattern. Während Moscato und Chardonnay doch bei den meisten geläufige Sorten sind, so ist dies wahrescheinich beim Brachetto d'Acqui etwas anders. Sehr einfach ausgedrückt, ist dies der rote Bruder des Moscato d'Asti. Nur nicht so bekannt, und ihm sind regional sehr starke Grenzen gesetzt. Breits im April findet in Aqui das Brachetto-Fest statt. Wie der Moscato wird er leicht gekühlt getrunken, und schmeckt eigentlich hervorragend. "Eigentlich", weil ich die süsslichen Weine nicht so gerne mag. Jedoch, die Traube selber ist für den Verzehr wunderbar, "unser" Weinbauer Vito aus Montabone brachte uns vor wenigen Tagen ein Kistchen dieser Trauben vorbei. Nun sind die, welche wir nicht sofort assen, entweder in Konfigläser gefüllt, oder getrocknet im Grappa eingelegt. Letztere in einigen Wochen mit einer feinen Glace Fior die latte serviert - ein Gedicht.
Wie es scheint, findet am Freitag der Sommer ein - vorübergehendes - Ende. Endlich ist etwas Regen in Aussicht. Wenn ich unseren Tirass nach einem Spaziergang so anschaue, könnte man glatt meinen, wir wären am Strand entlang marschiert. Er ist voller Sand und Staub. Die Dusche danach ist nicht so sein Ding. Gerade ist er dabei, mein Sitzkissen anzuknabbern. Ich werde mal das letzte Ründchen für Heute mit ihm drehen. Doch zuerst ein paar Bilder der Lese und meiner liebsten Stimmung, das letzte Abendrot.