Siesta

Auch in der Schweiz wäre man diesen Sommer sicher froh, wenn die Siesta sozusagen zum Kulturgut des Landes gehört. Wir halten uns nach Möglichkeit strikt daran, denn schliesslich will man als Ausländer nicht auffallen. Das gelingt uns ganz gut, zumal ja auch die Geschäfte – bis auf die Supermärkte - zwischen 12.30 und ca. 15.30 Uhr geschlossen haben. Und als die Temperaturen über 40 Grad kletterten, blieb einem gar nichts andere übrig, als sich drinnen in der Kühle auszuruhen. Das «Leben» verschiebt man in die frühen Morgen und späteren Abendstunden. Auch unser Landwirt vis-à-vis handhabt das so. Er pflügt den Acker morgens um fünf Uhr, oder abends bis um 24 Uhr. Jetzt hat er sein Werk nach Tagen beendet. Nun hört man bereits frühmorgens Stimmengewirr aus den Rebbergen, die Lese hat begonnen. Von Zufrieden bis Missmutig haben wir schon alle Stimmungen aufgenommen. Sosehr man den Regen begrüssen würde, im jetzigen Zeitpunkt, so hat man uns gesagt, wäre es eher schlecht. Die Aussichten lassen auch kein Nass erwarten.

 

Aber ich bin etwas abgedriftet. Zurück zur Siesta. Auch bei den Gästen pflegt man bereits nach kurzer Zeit die südländische Gewohnheit, zieht sich in den Nachmittagsstunden zu einem Päuschen zurück. Ausser eine Führung in einer Kellerei wurde etwas früh angesetzt. Jedoch es geht klimatisiert die kurze Strecke, und in einem unserer bevorzugten Kellereien ist es teilweise 12 resp. 14 Grad. Ich verrate euch gerne die Webadresse, einfach so zum Schnuppern (www.coppo.it). Feiner Wein und vor allem sehr guter Spumante. Man reagiert übrigens etwas verschnupft, wenn man an der Degustation nach einem Prosecco fragt. Dieser Spumante braucht zwischen 3 und 7 Jahre, bis er präsentiert wird. Und es sind wirklich gute Tröpfchen.