"I ga no schnäll . . ."

Diesen Satz kann man sich hier - vor allem wenn man es mit Amtsstellen, Versicherungen etc. zu tun hat, gleich abschminken. Wer ein Bankgeschäft tätigen muss, welches nicht am Automaten erledigt werden kann, der zieht eine Nummer und wartet. Das letzte Mal war es eine halbe Stunde. Nur, weil wir etwas mehr Geld benötigten, als am Automaten erlaubt. Wir mussten auch andernorts umdenken. Bei der Versicherung kann man meist keinen Termin abmachen, da geht man einfach hin - und wartet, bis man an der Reihe ist. Beim Tierarzt ebenso. Als Alex seinen Unfall hatte, waren es schlappe anderthalb Stunden. Zehn Tage später hätte er eigentlich zwecks Entfernen des Fadens wieder "antraben" sollen. Wir haben diesen selber entfernt. An der Käse- und Fleischtheke im Supermarkt war es letzten Samstag eine gefühlte halbe Stunde. Aber alle blieben gelassen, warteten, schwatzten miteinander, und keiner schien es eilig zu haben. Auch die Verkäuferin bekam keine Verstärkung, obwohl die arme so etwas von heiser war, dass man kaum verstand, was sie fragte. Und ohne es zu wollen, flüsterte man zurück, was natürlich immer wieder für Gelächter sorgte. Warten kann also durchaus seine humorvolle Seite haben. Und so ganz nebenbei verbessert sich beim Warten mein Italienisch.

Sehr unangenehm ist das Warten auf besseres Wetter. Wir hatten so schöne Tage, ja Wochen, da ist ein regnerischer Tag so unangenehm. Und die Aussichten versprechen lediglich wechselhaftes Wetter. Ideal aber, um in aller Ruhe Brote und Brötchen zu backen, die Resultate begeistern. Im Augenblick ruht ein Teig mit Dinkelmehl, der braucht an der Kühle noch etwas Zeit. Und anstatt ich hier warte, gehen wir mit unseren Gästen in die Pizzeria.